Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
Kanai? Geschäftlich oder privat?«
»Ein wenig von beidem.«
»Vertreten Sie jemanden? Das wird er nämlich wissen wollen.«
»Dann kann er uns ja selbst danach fragen.«
Das Lächeln des kleinen Mannes wurde um etwas schmaler. »Wir halten uns hier an gewisse Spielregeln, Sir .« Er betonte das letzte Wort leicht herablassend. »Und die oberste Regel besagt, dass Sie sich zuerst identifizieren müssen, bevor Sie hier Geschäfte abschließen können.«
Lathe betrachtete ihn nachdenklich. »Und wenn wir es nicht tun?«
Der andere hob einen Finger, und zwei Kolosse kamen geräuschlos aus dem Hauptraum und stellten sich neben ihn. Auch sie trugen Abendkleidung, doch ihre Gesichter wiesen die Spuren unzähliger Kämpfe auf. »Sie können das Haus friedlich verlassen«, meinte der kleine Mann, »oder unter Schmerzen.«
Lathe hob langsam die linke Faust in Brusthöhe und legte die rechte Hand darüber. Der Körper des kleinen Mannes wurde steif, als sich das gedämpfte Licht in dem rotäugigen Drachenkopfring spiegelte.
»Holen Sie Kanai!«, wies ihn Lathe leise an. »Er wird bestimmt bereit sein, mit uns zu sprechen.«
In dem komplizierten Wabenmuster lagen die Öffnungen einiger Logen der Tür gegenüber. Lathe und Skyler ließen sich von einem Kellner zu einer dieser Logen führen, bestellten jeder ein Bier und machten sich auf eine längere Wartezeit gefasst.
»Bei dieser Mission verbringen wir einen großen Teil unserer Zeit damit, in Bars herumzuhängen«, stellte Skyler fest, während sie darauf warteten, dass ihre Entgiftungstabletten eventuelle Drogen in dem Getränk neutralisierten. »Glauben Sie, dass er allein kommen wird?«
»Das ist hier die Frage. Es hängt vielleicht davon ab, wie weit sie mit den kriminellen Elementen in der Stadt in Verbindung stehen.«
»Dieser Barkeeper - Phelling - hat davon gesprochen, dass sie hier Geschäfte einfädeln. Vielleicht informieren die örtlichen Kriminellen Leute wie Kanai über die potenziellen Ziele des Sicherheitsdienstes.«
»Das glauben Sie wirklich?«
Skyler lächelte gezwungen. »Wahrscheinlich nicht. Obwohl sie, wenn sie tatsächlich aus dem Krieg ausgestiegen und Söldner geworden sind, das schreckliche Risiko eingehen, dass sich Jensens gerechte Empörung gegen sie richtet.«
»Das heben wir uns als letzte Trumpfkarte auf«, schloss Lathe trocken.
»In Ordnung.«
Die Konversation versandete, und Lathe benutzte die Gelegenheit, um ihre Loge und die Umgebung zu mustern. Von den Schultern aufwärts schirmte sie nur das Plastik vom Rest des Raumes ab, das zwar nicht einmal annähernd kugelsicher war, aber die Gestalten doch so weit verzerrte, dass es schwierig wurde, zu zielen. Die Rückwand der Loge war so dick, dass sie etwas besseren Schutz bot, obwohl auch das zweifelhaft war. Der Tisch bereitete ihm mehr Sorgen: solide und schwer und durch eine Mittelstütze aus Metall mit dem Boden verbunden. Er stellte ein sofortiges, beachtliches Hindernis dar, wenn man die Loge rasch verlassen wollte. Lathe überprüfte gerade unauffällig die Stärke der Schrauben, als Skyler sich räusperte. »Ich glaube, dass unsere Gesellschaft soeben eingetroffen ist.«
Lathe blickte auf. Aus dem Vorraum kam ein schlanker Orientale auf sie zu. Er trat an den Rand der Plastikabschirmung, warf Skyler einen Blick zu und wandte sich dann an Lathe. »Ich bin Lonato Kanai.« Er hob die rechte Hand zum formellen Blackcollargruß zur linken Schulter. Sein Drachenkopfring mit den senkrechten Schlitzen kennzeichnete ihn als gewöhnlichen Commando.
»Comsquare Dämon Lathe.« Lathe erwiderte den Gruß. »Commando Rafe Skyler. Nehmen Sie Platz.«
Kanai gehorchte, doch in seinem Gesicht und seinen Bewegungen lag Zurückhaltung. »Wir können die naheliegende Frage, woher Sie kommen, überspringen«, meinte er, »und sofort zu der wichtigsten Frage kommen: Warum sind Sie hier?«
»Hier in Denver oder hier im Shandygaff?«, fragte Lathe zurück.
Kanai lächelte. »In beiden.«
»Wir haben gehört, dass man Sie anheuern kann, und möchten einige Einzelheiten erfahren.«
Kanais Lächeln verschwand. »Wir erledigen... schwierige Aufgaben für unsere Kunden«, erklärte er seltsam steif. »Einflussnahme, Wiedererlangung von Waren, Informationen...«
»Gegen wen?«, unterbrach ihn Skyler.
Kanais Lippen zuckten. »Gegen jeden, den der Kunde angibt.«
»Regierungsstellen?«, ließ Skyler nicht locker. »Rivalisierende Gangsterbosse? Oder nur gewöhnliche Bürger, die aus der Reihe tanzen?«
Kanais Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher