Blackcollar
reagiert hat.«
»Überrascht, sogar ein wenig enttäuscht. Sie haben also recht: Sie weiß viel über Blackcollars. Halten Sie sie für eine Spionin der Regierung?«
»Wäre denkbar. Auch wenn die Kollies auf Laissezfaire machen, bin ich davon überzeugt, dass sie oder die Ryqril einen so bekannten Treffpunkt wie das Shandygaff im Auge behalten. Sie könnte jedoch genauso gut eine Veteranin aus dem Krieg sein, die mit dem Blackcollarkontingent in der Basis Aegis zusammengearbeitet hat. Sie könnte sogar ein Mitglied der Fackel sein.«
»Glauben Sie, dass die tatsächlich noch existiert?«
»Ich glaube nicht daran, dass sich Fanatiker über Nacht dazu entschließen aufzugeben. Darüber hinaus habe ich nicht den blassesten Schimmer, wohin sie sich verzogen haben. Doch ganz gleich, wie man es betrachtet, wir sollten die Frau im Auge behalten.«
Skyler nickte. »Einverstanden.«
Sie hatten inzwischen das Ende der Fußgängerzone und damit die ruhige Straße im Büroviertel erreicht, in der sie ihren Wagen geparkt hatten. Sie stiegen ein und warteten, und ein paar Minuten später kam auch Mordecai. »Also?«, fragte Lathe.
»Nur einer«, erwiderte der kleine Mann gleichgültig. »Ein großer, geschniegelter Schlägertyp. Nicht sehr professionell.«
»Wahrscheinlich musste er noch nie Blackcollars beschatten«, meinte Skyler und startete.
Der Wagen setzte sich in Bewegung, und sie verschwanden im Dunkel der Nacht.
Caine hatte erwartet, dass der Sicherheitsdienst noch einmal versuchen würde, sie in die Finger zu bekommen, und zwar während sie sich ihrem neuen Versteck auf einer sorgfältig ausgeklügelten Route näherten; als das nicht der Fall war, nahm er an, dass der Feind im Morgengrauen zuschlagen würde. Er war deshalb mehr als erstaunt, als er am nächsten Morgen beim Erwachen feststellte, dass die Sonne bereits hoch am Himmel stand und dass nirgends ein Sicherheitsmann in Sicht war.
»Was jetzt?«, fragte Braune, nachdem sie mit den Rationen aus ihren Notrucksäcken ein frugales Frühstück zusammengestellt hatten.
»Zuerst müssen wir Ersatz für das Zeug beschaffen, das wir mit dem Wagen verloren haben«, erklärte Caine. »Wir besitzen noch einen Diamanten, also sollte es nicht schwierig sein, Kleidung und Lebensmittel zu kaufen. Die speziellere Ausrüstung wird allerdings ein Problem darstellen. Den Wanzenstörer können wir vermutlich überhaupt nicht ersetzen, und bei den Reservewaffen und dem Sprengstoff wird es auch nicht viel einfacher sein.«
»Wofür wollen wir eigentlich den Sprengstoff verwenden, falls das nicht noch immer ein Geheimnis ist?«, fragte Alamzad. »Mit diesen Knallfröschen hätten wir uns bestimmt nicht den Weg in die Basis Aegis freisprengen können.«
»Natürlich nicht«, gab Caine zu. »Aber beim jetzigen Stand der Dinge wäre es schön, wenn wir die Aufmerksamkeit der Fackel erregen könnten. Dazu müssten wir allerdings Lärm machen, und dafür hätten wir das Feuerwerk gebraucht.«
»Okay. Wer in der Gegend könnte Sprengstoff besitzen?«, fragte Colvin.
»Aber ohne dass er jede Menge Sicherheitsmaßnahmen ergriffen hätte«, fügte Pittman hinzu.
»Das ist das eigentliche Problem«, stimmte Caine zu. »Irgendwelche Vorschläge?«
»Baufirmen«, sagte Braune prompt. »Angesichts der Wachstumsrate von Denver müssen überall Abbruch- und Bauarbeiten im Gang sein.«
»Wir könnten einem Baufahrzeug von der Baustelle bis zur Zentrale folgen«, meinte Pittman. »Das würde allerdings bedeuten, dass wir am helllichten Tag mit einem Wagen durch die Gegend zuckeln, den der Sicherheitsdienst jederzeit identifizieren kann.«
»Was wir also wirklich brauchen, ist jemand, der Nachtschicht macht und wenigstens nebenbei mit Sprengstoffen zu tun hat.« In Caines Geist nahm allmählich ein Plan Gestalt an. »Fällt euch dabei jemand ein?«
Nach einer kurzen Pause wagte sich Colvin vor.
»Sie meinen wahrscheinlich Geoff Dupre, aber der arbeitet ja für das Wasserwerk der Stadt Denver.«
»Genauer gesagt für die Wasserwiedergewinnungsanlage der Stadt«, stellte Alamzad richtig.
»Und jede Dienststelle, die mit so vielen unterirdischen Leitungen zu tun hat, braucht verdammt viel Sprengstoff.«
»Nur, wenn sie das System ständig verbessern oder vergrößern«, wandte Braune ein. »Für die routinemäßige Instandhaltung braucht man nichts so Großartiges.«
»Auch wir brauchen nichts Großartiges, denn eigentlich suchen wir nur etwas, das Lärm macht«, meinte Caine. »Außerdem fällt mir
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