Blackcollar
gerade ein, dass wir noch einen guten Grund hätten, die Wasserwiedergewinnungsanlage zu überprüfen. Vermutlich sind die meisten Rohrleitungen vor dem Krieg verlegt worden, und es ist möglich, dass einige von ihnen unter Athena verlaufen. Wenn das zutrifft, dann ist die gemütliche kleine Festungsstadt der Regierung nicht ganz so sicher, wie die Herren glauben.«
»Was für ein faszinierender Gedanke! Hoffentlich haben Sie recht«, meinte Colvin boshaft.
»Wir werden es heute Abend herausfinden«, sagte Caine. »Im Augenblick werden wir uns darauf konzentrieren, unsere abhanden gekommenen Vorräte zu ersetzen und etwas Schlaf nachzuholen. Es ist für uns wahrscheinlich die letzte Gelegenheit, es uns gut gehen zu lassen.«
Weil Lathe an den Beschatter dachte, den Mordecai ausgeschaltet hatte, schlug er vorsichtshalber eine komplizierte Route zu Regers Besitz ein, und deshalb war es bereits nach neun Uhr morgens, als er die lange Straße zum Haupttor hinauffuhr. Die Wächter behandelten ihn wesentlich respektvoller als am vorhergehenden Tag, und wenige Minuten später hatte er das Haus erreicht.
Reger - diesmal in natura - erwartete ihn gleich hinter der Eingangstür. »Comsquare Lathe«, grüßte er, und seine Stimme war durch den Lärm der Hämmer, Sägen und Bohrer, der das Haus erfüllte, kaum zu hören. »Ich habe Neuigkeiten über ihre verschwundenen Gefährten. Wenn Sie mit mir kommen wollen...«
Sie zwängten sich durch ein Labyrinth aus Abdeckmatten, Gerüsten und arbeitenden Männern.
Jensen leitete die Operationen und gab Lathe verstohlen das Zeichen für alles in Ordnung . Reger hatte es jedenfalls todernst damit gemeint, dass er seinen Besitz in eine Festung verwandeln wollte.
»Gestern Nachmittag hat es auf der Route eins-eins-neun einen Zwischenfall gegeben«, berichtete Reger, als sie endlich in seinem schalldichten Büro saßen, in das der Lärm von draußen nur sehr gedämpft drang.
»Eine Gruppe Schmuggler, die zu einem Treffpunkt unterwegs waren, hielten an, um sich einen getarnten Wagen näher anzusehen, und erhielten die gerechte Strafe dafür. Einer von ihnen verschwand mit dem fremden Wagen und ließ dafür den seinen zurück, und zwar nachdem der Sicherheitsdienst irgendwie in die Geschichte hineingeraten war. Der Schmuggler verzichtete auf das geplante Treffen und ließ den Wagen so bald wie möglich stehen, riss sich aber vorher noch das Zeug aus dem Kofferraum unter den Nagel.« Reger griff in die mittlere Schublade, zog einen shuriken mit drei Spitzen heraus und reichte ihn Lathe. »Ist das einer von Ihren?«
Lathe nickte und überprüfte ihn genauer. »Es ist eine Sonderanfertigung, die unsere Männer im Notfall als Stichmesser verwenden. Wie sind Sie dazu gekommen?«
»Die Leute waren wie gesagt Schmuggler, die für jemanden in Süd-Denver arbeiten, den ich kenne.«
»Und er war so freundlich, Ihnen die Information und den shuriken zu überlassen?«
»Wir haben ein Tauschgeschäft gemacht.« Reger ging nicht näher darauf ein.
»Also wo steckt Caine jetzt?«
»Das wissen wir nicht. Ich habe eine Beschreibung ihres neuen Wagens an meine Leute ausgeschickt, sodass wir das Team im Idealfall in ein bis zwei Tagen finden können. Da aber der Sicherheitsdienst ebenfalls die Beschreibung des Wagens besitzt, ist es möglich, dass auch Ihre Freunde das Fahrzeug so rasch wie möglich abstoßen.«
»Also zurück auf Feld eins.« Lathe verzog das Gesicht.
»Möglicherweise. Doch es gibt noch etwas, das Sie interessieren könnte. Bevor der Schmuggler den Wagen stehen ließ, sah er ihn sich genauer an und stellte dabei fest, dass er markiert war.«
»Hm.«
Reger blickte ihn merkwürdig an. »Mehr haben Sie nicht dazu zu sagen? Das bedeutet doch, dass der Sicherheitsdienst über Caine auf dem Laufenden war, seit er im Besitz des Wagens war, womöglich schon, seit er hier gelandet ist.«
»Der Sicherheitsdienst war schon früher über uns auf dem Laufenden.« Lathe zuckte die Achseln. »Sein Problem besteht darin, dass ihm für gewöhnlich Informationen lieber sind als Leichen, und deshalb muss er uns relativ viel Spielraum lassen.«
»Es gibt ein ganzes Spektrum von Drogen...«
»Von denen keine gegen die Psychor-Ausbildung wirksam ist, die unsere Leute von uns bekommen«, unterbrach ihn Lathe. »Lassen Sie den Sicherheitsdienst meine Sorge sein; Sie sollten sich darüber Sorgen machen, wie Sie Caine finden. Und wenn möglich, möchte ich von Ihrem Freund, dem Schmuggler, noch den Rest der
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