Blackcollar
vielleicht sogar mit einer summarischen Exekution rechnen. »Also gut«, sagte Poirot düster. »In zwei Tagen.«
»Bis dann«, sagte Skyler und legte auf.
Er hielt Ausschau nach möglichem Ärger, während er zu dem Fahrzeug zurückging, wo Anne wartete. Aber das war eher die Macht der Gewohnheit.
Die Ryqril hatten offenbar beschlossen, die Blackcollars an der langen Leine zu lassen, in der Hoffnung, dass sie sich darin verheddern würden.
Was wiederum bedeutete, dass der Gefangenentransport morgen Abend bestimmt eine Falle war.
Freilich hatte Skyler von vornherein nichts anderes erwartet.
Er erreichte das Auto und stieg ein. »Und?«, fragte Anne.
»Athenas Laser schießen auf jeden Fußball, der über sie hinwegfliegt«, sagte er ihr. »Und sie feuern angeblich auch, wenn ein beliebig großer Sprengsatz angeflogen kommt.«
»Dann war es das also?«
»Nicht unbedingt«, sagte Skyler. »Uns fällt vielleicht noch ein besserer Trick ein.«
Anne schüttelte den Kopf. »Irgendwann werden dir mal die Trümpfe ausgehen«, warnte sie ihn. »Und dann kann ich nur hoffen, dass du noch ein Ass im Ärmel hast.«
»Auf jeden Fall«, sagte Skyler und schnitt eine Grimasse. »Fahren wir zurück und schauen, ob ich diesen Tag noch ein wenig hinauszögern kann.«
Anne hatte den Motor gerade gestartet, als Skylers Pocher unerwartet ansprach. »Einen Moment«, sagte er, presste das Gerät fester ans Handgelenk und versuchte die Punkte und Striche zu erfassen.
»Was gibt's denn?«, fragte Anne.
»Ich bin nicht sicher«, sagte Skyler mit gerunzelter Stirn. Die Nachricht war seltsam verworren, als ob sie vom äußersten Rand des Sendebereichs kam und stark verstümmelt wurde.
Oder als ob der sendende Blackcollar die Finger nicht richtig zu bewegen vermochte - als ob er eine geringe Dosis Paralyt-Pfeilgift abbekommen hätte.
O'Hara?, morste er hastig.
Hier, traf das Signal des anderen ein. Probleme?
Empfängst du noch andere Signale?
Negativ.
Dann war es anscheinend doch eine Frage der Reichweite. O'Hara befand sich offensichtlich im normalen Empfangsbereich, und Hawking und Kanai hätten sich im Moment überhaupt nicht in Sende-Reichweite befinden dürfen.
Also blieben nur noch Jensen und Flynn. »Fahr los«, befahl er Anne.
»Die Sicherheit?«, fragte sie, schaute zurück und ordnete sich in den fließenden Verkehr ein.
»Nein, ich glaube, dass es zur Abwechslung mal eine gute Nachricht ist«, sagte Skyler und tippte wieder auf den Pocher. Jensen?
Keine Antwort. Anscheinend war er schon wieder außer Reichweite.
Und wenn O'Hara, der sich weiter westlich bewegte, überhaupt nichts empfing... »Fahr nach Osten«, sagte er zu Anne und wiederholte die Morse-Botschaft.
»Was ist eigentlich los?«, fragte Anne ungeduldig.
»Komm schon, Skyler, jetzt ist nicht die richtige Zeit, Geheimniskrämerei zu betreiben.«
»Ich bin kein Geheimniskrämer«, versicherte Skyler ihr mit einem verkniffenen Grinsen. »Wir machen uns nur auf die Suche nach ein paar verlorenen Schäfchen.«
»Aegis... Mountain«, wiederholte Daasaa. Seine schwarzen Augen funkelten. »Bist... du... dir... da... sicher?«
»Ich bin mir dessen sicher, was der Häftling gesagt hat«, sagte Bailey ihm. »Es wäre natürlich auch möglich, dass er gelogen hat. Aber ich glaube das nicht.«
Neben Daasaa produzierte Halaak ein grollendes Geräusch. Daasaa replizierte, und für eine Minute berieten der Gefechts-Architekt und der khassq -Krieger sich. Bailey wartete und ging in Gedanken die Details des Plans durch, den er entwickelt hatte.
»Wir... müssen... die... Blackcollars... lebendig... fangen«, sagte Daasaa bestimmt und wandte sich wieder an Bailey. »Du... wirst... dafür... sorgen.«
»Das gedenke ich zu tun«, sagte Bailey mit fester Stimme. »Und ich habe auch schon eine Idee, wie das am besten zu bewerkstelligen sein dürfte. Ich ersuche Euch um die Erlaubnis, sie vorzutragen.«
Daasaa senkte leicht den Kopf. »Wir... hören.«
Bailey gab sich einen Ruck. »Zunächst genehmigen wir General Poirots Plan, den Gefangenentransport aus Athena durchzuführen. Ich rechne damit, dass die Blackcollars den Konvoi unterwegs angreifen werden.«
»Und... dabei... werden... wir... sie... fangen?«
»Wir werden es auf jeden Fall versuchen«, sagte Bailey. »Aber es ist grundsätzlich schwieriger, jemanden lebendig zu fangen, als ihn zu töten. Deshalb werden wir vielleicht zulassen müssen, dass die Rettungsaktion über die Bühne geht.«
»Die... Gefangenen... werden... nicht ...
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