Blackcollar
Luft.«
Halaak stieß ein unartikuliertes Knurren aus. »Sie... wollen... die... Gefangenen... befreien!«
»Nein, das wollen sie nicht«, sagte Bailey düster. »Major, erteilen Sie den anderen Spähern die Anweisung, sie sofort zur Landung zu zwingen. Sie sollen sie dann nach Athena eskortieren...«
»Nicht ... nach... Athena«, fiel Daasaa ihm ins Wort.
»Nein, natürlich nicht«, sagte Bailey und lief knallrot an, als er sich - zu spät - bewusst wurde, was er beinahe angerichtet hätte. »Sie sollen sie außerhalb des Zauns herunterbringen.«
»Vielleicht am Nordzaun?«, schlug Ramirez vor.
»Ja, am Nordzaun«, bestätigte Bailey. Da ohnehin schon zwei Abteilungen von Sicherheitskräften dorthin unterwegs waren, konnten sie auch gleich den ganzen Haufen dort versammeln.
»Jawohl, Sir«, sagte der Controller.
Bailey wandte sich wieder an Daasaa.
»Gefechts-Architekt?«, sagte er und wies auf die Feuerwand. »Sie können den Ryqril nicht mehr dienen, wenn sie tot sind.«
Daasaa zögerte. Dann stieß er ein verächtliches Schnauben aus und machte eine abfällige Geste.
»Ryqril... Krieger... würden... niemals... davonlaufen«, sagte er voller Abscheu. »Aber... das... sind... nur... Menschen.... Sie... dürfen... sich... zurückziehen.«
»Danke.« Bailey winkte dem Offizier vom Dienst.
»Erteilen Sie die entsprechende Anweisung.«
Zuerst hatte Skyler geglaubt, der befehlshabende Ryqril lasse es zu, dass die Sicherheitskräfte für nichts und wieder nichts in den Flammen starben.
Dann sah er zu seiner Erleichterung, wie sie sich aufrappelten und vor den heranrückenden Flammen zurückwichen; sie benutzten dabei die einzige Seitenstraße an der Westseite der Hauptstraße, die noch als Fluchtweg infrage kam. Feind flieht in den Kaninchenbau, signalisierte er O'Hara, als die Männer, die aus den Schiebedächern der Transporter herausschauten, die Laser fallen ließen, die Fahrzeuge verließen und sich ihren fliehenden Kameraden anschlossen. Vorbereiten auf möglichen Luftangriff.
Bestätigung.
Die Späher wenden sich gegen die Banditen, meldete Flynn. Alle sollen nördlich des Zauns landen.
Skyler stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
Nun hatten sie endlich freie Bahn für die eigentliche Rettungsaktion. Hawking, Kanai: Los, befahl er. Er schaute auf die Straße, richtete den Mörser ein letztes Mal auf das Ziel aus und betätigte den Abzug.
Mit einem Pressluft-Zischen feuerte der Mörser.
Die Fangleine mit der klebstoffimprägnierten Spitze schoss wellenförmig an Skylers Kopf vorbei und verschwand über der Kante des Gebäudes auf der anderen Seite der Straße. Er visierte einen neuen Zielpunkt an und feuerte erneut, sodass eine zweite Leine im spitzen Winkel zur ersten bogenförmig über die Straße flog. Die Seilrolle hatte er bereits am linken Unterarm befestigt; aus dem Augenwinkel sah er, dass Kanais und Hawkings Leinen auch schon die Straße überspannten. Nun fixierte er die Seilrolle zwischen den Leinen und stieß sich von der Dachkante ab.
Er spürte die vom Feuer aufsteigende Hitze, als er an der durchhängenden Leine zum tiefsten Punkt in der Mitte rollte. Dabei betätigte er die Fernbedienung und wickelte die zwei Leinen in dem Maß ab, wie er sich vom Haus entfernte. Die Hitze machte ihm arg zu schaffen, und er hoffte, dass der Flexarmor ihn davor schützen konnte. Dann ließ er sich auf den ersten Transporter des Konvois fallen.
Die Stiefel trafen mit einem Stampfen auf, als er auf dem Fahrzeugdach landete - direkt vor dem klaffenden Loch des Schiebedachs.
Er sprang durch die Öffnung und sah jemanden in der Mitte des Rücksitzes sitzen; er hatte eine schwarze Tüte auf dem Kopf, und die Hände waren ihm mit Magnetschloss-Handschellen vor dem Körper gefesselt. »Wer bist du?«, übertönte Skyler das Brüllen der Flammen.
»Kevin Dorfman«, sagte der andere, wobei seine Worte durch die Tüte gedämpft wurden.
»Der Himmel ist heute besonders blau«, sagte Skyler.
Es trat eine kurze Pause ein, als ob der Junge es nicht fasste, dass er in einem solchen Moment eine Parole bestätigen sollte. »Also wird es morgen wahrscheinlich regnen«, sagte er schließlich.
»Richtig«, sagte Skyler. Er streckte die Hand aus, zog Dorfman hoch und bugsierte ihn auf seine Seite der Rückbank. Mit der anderen Hand streifte er dem Jungen die Tüte ab und riss dabei das hartnäckige Klebeband ab, mit dem seine Häscher die Tüte am Hemd befestigt hatten. »Heilige Scheiße«, sagte der Junge atemlos und
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