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Blackout (German Edition)

Blackout (German Edition)

Titel: Blackout (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Gabathuler
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aufgeben. Wenn du gehen willst, bitte. Geh. Ich kann dich nicht aufhalten. Wenn du bleiben willst, dann zeig uns, dass dir etwas daran liegt, hier zu sein.«
    Susanna war wütend. Auch sie hatte ihre Grenzen. Und die hatte er überschritten.
    Nick setzte sich an den Küchentisch. Wie konnte er ihr nur erklären, dass es mit ihm nichts als Probleme geben würde? Zehn schlechte Momente auf einen guten. Irgendwann würde sie das herausfinden und sich wünschen, sie hätten ihn nie aufgenommen. Wie konnte er ihr erklären, dass er nie etwas anderes gelernt hatte, als alles kaputt zu machen. Abzuhauen. Weil wegrennen immernoch besser war als immer wieder damit konfrontiert zu werden, ein totaler Versager zu sein. Wie sollte er ihr all das erklären und dann hoffen, dass sie trotzdem sagen würde: »Bleib.«?
    Susanna setzte sich ihm gegenüber. Er hörte sein Herz schlagen.
    »Du kannst gehen oder bleiben. Ich an deiner Stelle würde mich fürs Bleiben entscheiden. Glaub mir, wir kommen schon klar mit dir.«
    »Das ist es ja«, stieß Nick hervor. »Niemand kommt mit mir klar.«
    »Kommt mir auch so vor«, klang es von der Tür her. Finn! Er musterte Nick mit einem verächtlichen Blick.
    »Weißt du was? Du bist ein Weichei! Kassierst ein paar Prügel, schließt dich deswegen wie eine beleidigte Tussi in dein Zimmer ein und jammerst dann meiner Mutter die Hucke voll. Das ist eine kümmerliche Vorstellung, du Rebell für Arme.«
    »Und was sollte deine Vorstellung gestern Abend?«, platzte es aus Nick heraus.
    »Welche Vorstellung?«, wollte Susanna wissen, aber Finn ignorierte ihre Frage und trat nahe an Nick heran.
    »Du hast dich mit meinen Freunden angelegt. Also beschwer dich nicht.«
    Susanna zeigte mit dem Finger zur Tür. »Raus hier, Finn! Wir reden später!«
    »Willst du mir sagen, was gestern passiert ist, Nick?«, fragte sie.
    Nick schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich möchte bleiben«, flüsterte er kaum hörbar.

9
    C aduff betrat den Raum. Wenn das so eine Art Test gewesen war, dann hatte Nick ihn wohl bestanden. Er fragte sich, wie leicht es gewesen wäre, einfach zur Tür hinauszuspazieren und abzuhauen. Caduff setzte sich, streckte die Beine, faltete seine Hände und schaute aus dem Fenster.
    Dieser Typ hatte komische Verhörmethoden! Nick wartete. Aber der Bulle schaute einfach aus diesem verfluchten Fenster, als ob es da draußen irgendetwas Spannendes zu sehen gäbe.
    »Wenn alles dafür spricht, dass ich in Berlin gewesen bin, warum kann ich mich dann an gar nichts erinnern?«, durchbrach Nick die Stille.
    Caduff beugte sich vor. »Es gibt zwei Möglichkeiten. Erstens: Du lügst. Zweitens: Du kannst dich tatsächlich nicht erinnern.« Er deutete auf die Unterlagen vor ihm. »Ich habe deine Akte gelesen. Da sind einfach zu viele Einträge über Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Und das ist noch nicht alles.« Eindringlich musterte er Nick. »Ich habe mich erkundigt. Es wäre nicht das ersteMal, dass du wegläufst und ein paar Tage später wieder auftauchst. Alles passt. Ich denke, du lügst.«
    »Nein!« Nick stand auf und stieß seinen Stuhl zurück. »Ich mag Carla. Ich würde ihr so was nicht antun.«
    »Und was war mit Melanie?«
    Das hatte ja kommen müssen! Melanie. Letztes Jahr. Ein Wochenende auf Vaters Boot, mit viel Alkohol und Drogen. Beim Einfahren in den Hafen hatten sie ein anderes Boot gerammt und das sehr lustig gefunden. Als sie wieder nüchtern waren, hatte Melanie die ganze Schuld auf ihn geschoben. Er hatte nichts abgestritten. Wozu auch? Hauptsache, sein Vater ärgerte sich über ihn.
    »Das hat nichts mit Carla zu tun.«
    »Ach ja? Klingt aber nach einer ganz ähnlichen Geschichte.«
    »Das hier ist anders.« Nick wusste selbst, wie unglaubwürdig er sich anhörte.
    »Setz dich wieder hin!«, befahl Caduff. Nick wollte nach dem Stuhl greifen, doch er strauchelte und hielt sich am Schreibtisch fest. Ein Stapel Papier geriet ins Rutschen. Caduff fing ihn auf und legte ihn auf die andere Seite des Tisches, dann erhob er sich und kam um den Tisch auf Nick zu. »Geht’s?« Er stellte den Stuhl hin und Nick setzte sich. Ihm war übel.
    Caduff blieb stehen. »Brauchst du eine Pause?«
    Nick schüttelte den Kopf. Er wollte es hinter sich bringen.
    »Nehmen wir einmal an, du sagst die Wahrheit und kannst dich wirklich an nichts erinnern«, sagte Caduff. »Dann verrate mir mal, was in den letzten drei Tagen passiert sein könnte.«
    »Ich habe keine Ahnung. Aber ich bin

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