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Blackout (German Edition)

Blackout (German Edition)

Titel: Blackout (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Gabathuler
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Problem, an Drogen zu kommen. Er sah einen Polizisten auf sich zukommen. Angst packte ihn. Er musste hier weg!
    Auf der anderen Seite des Bahnhofs war die Autobahn. Dort konnte er einen Wagen anhalten und all das hinter sich lassen. Nach Italien abhauen.
    Ein Stück vor der Einfahrt stellte er sich hin und hielt den Daumen raus. Ein Auto nach dem anderen fuhr vorbei, bis nach langem Warten ein schwarzer Golf neben ihm anhielt. Mit einem leisen Surren öffnete sich das Fenster auf der Beifahrerseite.
    »Steig ein«, sagte Caduff.
    »Nein«, antwortete Nick.
    »Los, steig ein, mach kein Theater.«
    Nick öffnete die Tür und ließ sich auf den Sitz fallen.
    »Hat man Ihnen den Streifenwagen weggenommen?«
    Caduff ignorierte die Bemerkung.
    »Ich nehme an, du willst nach Maienfeld, zu deinen Eltern.« Er startete den Golf und fuhr los. »Hier«, sagte er zuNick und reichte ihm ein sauberes Taschentuch. »Du hast Blut im Gesicht.«
    Heute schien jeder mit einem Taschentuch in der Gegend herumzuwedeln. Als ob ein Taschentuch alle Probleme der Welt lösen könnte! Nick schaute demonstrativ weg, sah der Landschaft zu, wie sie an ihnen vorbeiflog, und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
    »Sie hätten mich gar nicht gehen lassen dürfen.« Er sprach zu den verschwommenen Bäumen auf der anderen Seite der Scheibe, zu einer Welt, die aus dem Gleichgewicht geraten war. »Irgendjemand muss dafür sorgen, dass ich ganz brav nach Hause gehe, muss mich meinen Eltern offiziell übergeben und ihnen klarmachen, dass sie auf mich aufpassen müssen. Die elterlichen Pflichten wahrnehmen oder wie ihr das nennt. Und zwar besser als bisher. Habe ich recht?« Er wandte sich an Caduff. »Das war ein elender Scheißtrick!«
    »Ja«, antwortete Caduff.
    »Sie haben mich gehen lassen, um zu sehen, was ich tun würde. Ein Anruf aus einer Telefonzelle, ein Treffen mit einem Komplizen. Mensch, das ist ja wie in einem schlechten Film.«
    Diesmal war es der Polizist, der nichts sagte.
    »Da haben Sie aber nicht lange observiert.« Nick legte seine ganze Verachtung in das letzte Wort. »Warum?«
    »Ich mag keine schlechten Filme«, meinte Caduff.
    Eine Weile fuhren sie wortlos Richtung Maienfeld.
    »Wissen meine Eltern, dass ich komme?«
    »Nein, wir haben nur die Haushälterin erreicht.«
    »Erna.«
    »Ja, Erna Stieger. Sie erwartet uns.«

10
    D as Landgut der Bergamins lag abgelegen inmitten von Weinbergen. Albert Bergamins gehätschelter Lebenstraum. Nick hasste das Gebäude.
    Sie fuhren die lange, von Bäumen gesäumte Auffahrt hoch.
    »Und, gegen welchen der Bäume bist du gefahren?«, fragte Caduff.
    Nick gab keine Antwort. Wenn es den Bullen interessierte, konnte er sich die Bäume genauer ansehen. Caduff parkte seinen Wagen auf dem großen Kiesplatz vor dem herrschaftlichen Haus. Nick blieb sitzen.
    »Komm schon«, sagte Caduff und hielt die Tür auf. Widerwillig folgte Nick dem Polizisten, der entschlossen in Richtung Eingangstür losmarschierte. Auf sein Klingeln hin öffnete Erna die Tür.
    »Guten Tag, Frau Stieger. Caduff von der Kantonspolizei St. Gallen. Ich habe uns angemeldet.«
    Erna schaute Nick mit einem verächtlichen Blick an.
    »Kann ich mit Herrn oder Frau Bergamin sprechen?«, fragte Caduff.
    »Tut mir leid«, antwortete Erna, »Herr Bergamin ist noch bis Mittwochabend in London und Frau Bergamin wohnt nicht mehr hier.«
    Nick holte tief Luft. Seine Mutter war weg.
    »Dann ist zurzeit niemand hier?«, wollte Caduff wissen.
    »Doch, ich«, antwortete Erna und es war ihrer Stimme anzuhören, dass die Frage sie gekränkt hatte.
    »Nick wird vorläufig wieder hier wohnen«, erklärte Caduff.
    »Ich dachte, er wohnt bei der Familie von Frau Bergamins Schwester.«
    Caduff ignorierte den süffisanten Unterton. »Nein, er wird für ein paar Tage hier wohnen«, wiederholte er.
    »Sie müssen es ja wissen. Aber ich übernehme keine Verantwortung für ihn.« Der Blick, den sie auf Nick warf, machte klar, wie sie das meinte.
    »Ich würde gerne Nicks Zimmer sehen«, sagte Caduff.
    »Bitte. Aber viel werden Sie nicht finden. Wir haben aufgeräumt.«
    Caduff ließ sich durch den abweisenden Ton in ihrer Stimme nicht aus der Ruhe bringen. Er schob sich an Erna vorbei ins Haus. Nick wollte draußen bleiben, aber Caduff rief aus der Eingangshalle: »Komm schon, ich brauche dich!«
    Nick führte Caduff zu seinem Zimmer. Er öffnete die Tür und blieb stehen. Ja, sie hatten gründlich aufgeräumt. Seine Filmposter waren weg, seine

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