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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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»Rathaus« prangten.
    An der Tür hing ein handgeschriebenes Plakat.
    »Warte hier«, befahl sie und stellte den Motor ab.
    »Kann ich von hier aus lesen«, sagte Manzano. »Lebensmittelausgabe täglich sieben bis neun Uhr«, übersetzte er gleich ins Englische.
    »Na toll. Und wenn man später Hunger hat?«
    »Auf Reisende ist dieses System nicht eingestellt«, bemerkte Manzano. Er musste husten und kramte in seinen Taschen, bis er das Antibiotikum fand. Ohne zu wissen, ob es ihm wirklich helfen würde, schluckte er eine Tablette. Wie eine zu große Kartoffel blieb sie in seinem Hals stecken, er musste mehrmals würgen, um sie hinunterzubekommen.
    Durch die autofreien Straßen lenkte Shannon den Wagen aus der Stadt hinaus. Unter dem grauen Himmel brach die Dämmerung noch früher herein. Die Landschaft wurde flacher.
    Manzano fischte seinen Computer hervor.
    »Was tust du jetzt?«
    »Die Daten sind geladen. Jetzt stelle ich der Datenbank ein paar Fragen.«
    Nachdem er fertig getippt hatte, fragte er: »Wo fahren wir jetzt hin?«
    »Wo es ein Dach über dem Kopf und vor allem etwas zu essen und zu trinken gibt. Ein Bauernhof vielleicht.«
    Er starrte aus dem Fenster, als ob er in der kahlen Winterlandschaft eine Antwort fände.
    »Fahr da vorne rechts«, forderte er Shannon auf.
    Shannon bog von der Landstraße ab auf einen schmalen Weg, der in ein Wäldchen führte. Davor erhoben sich links und rechts Geländer.
    »Eine Brücke«, stellte sie fest und hielt an.
    Darunter floss ein Bach.
    Ratingen
    Seine Leute waren in Dragenaus Haus und bei der Talaefer AG , Hartlandt selbst fuhr in Richtung der nächsten Siedlung. Unterwegs stoppte er bei den vier Häusern, die auf dem Weg lagen. Bei dreien reagierte niemand auf sein Klopfen und Rufen. Beim vierten öffnete ein Mann in seinem Alter.
    »Polizei?«
    Hartlandt präsentierte ihm Dragenaus Bild.
    »Der wohnt da weiter vorn«, bestätigte der Mann.
    »Kennen Sie ihn näher?«
    »Nein. Ich glaube, ich habe in meinem Leben fünf Worte mit ihm gewechselt.«
    »Wissen Sie, ob er Freunde in der Nachbarschaft hatte?«
    »Ich glaube nicht. Die meisten hier in der Gegend kenne ich. Von Dragenau hat nie jemand was erzählt. Weder Gutes noch Schlechtes. Der hat zwar hier gewohnt, aber keinen Anschluss gesucht.«
    »Haben Sie ihn in Gesellschaft anderer Leute gesehen, hatte er vielleicht Besuch?«
    »Wäre mir nicht aufgefallen. Aber so genau habe ich das nicht verfolgt. Sagen Sie, wenn Sie von der Polizei sind: Wann hat der Mist denn ein Ende, haben Sie eine Ahnung?«
    »Hoffentlich bald.«
    Die Siedlung bestand hauptsächlich aus Wohnhäusern der Sechzigerjahre. In der örtlichen Bezirksdienststelle fand er einen einsamen Uniformierten. Hartlandt zeigte auch ihm das Bild Dragenaus.
    »Kenne ich nicht«, verkündete der Mann. »Aber kommen Sie mit. Wir können ein paar Leute fragen gehen, die hier in der Umgebung wohnen.«
    Hartlandt folgte ihm über die Straße in ein größeres Gebäude.
    »Unser Spiel- und Sportverein«, erklärte der Beamte. »Jetzt ein Notlager. Vielleicht kennt ihn dort jemand.«
    In der Halle reihte sich ein Feldbett an das nächste. Die Luft war stickig, einige Leute lagen auf den Betten und starrten an die Decke, andere lasen, Kinder tollten herum.
    Der Polizist stellte ihm einen untersetzten Mann mit buschigem, grauem Schnurrbart vor. »Das ist einer unserer Gastwirte. Seine Wirtschaft ist abgebrannt.«
    Der Polizist klopfte dem Grauhaarigen auf die Schulter. »Alles klar?« Und zu Hartlandt: »Er kennt eine ganze Menge Leute aus der Umgebung.«
    Hartlandt zeigte dem Mann Dragenaus Porträt.
    Der Wirt schüttelte den Kopf.
    Der Uniformierte führte Hartlandt weiter zu einem improvisierten Abteil. Zwischen zwei Stangen spannte sich eine Decke als Abtrennung zum Nachbarbett.
    Die vorgestellte Frau entpuppte sich als Vorsitzende eines örtlichen Kulturvereins.
    »Nein«, sagte sie, nachdem Hartlandt ihr das Bild gezeigt hatte. »Wohnt der bei uns in der Siedlung?«
    »In der Nähe.«
    »Tut mir leid.«
    »Wir haben noch zwei Ärzte, eine Apothekerin, zu denen kommen auch viele aus der Gegend. Dann können wir noch zum Pfarrer und zur Pastorin schauen. Wenn wir sie finden. Die sind alle nicht hier einquartiert.«
    Draußen hatte die Dämmerung eingesetzt.
    Zwischen Düsseldorf und Köln
    Die Lichter des Porsche schnitten durch die Dämmerung.
    »Mist«, fluchte Manzano.
    »Was ist?«
    Sie hörte ihn hektisch tippen. Seit einer halben Stunde saß Manzano nun

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