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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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schon konzentriert über seinen Laptop gebeugt. Murmelte unverständliches Zeug vor sich hin, unterbrochen von überraschten Ausrufen.
    »Was ist denn nun?«
    »Da ist eine IP-Adresse«, erzählte Manzano aufgeregt. »Wir brauchen Strom. Und einen Internetanschluss. Dringend.«
    »Kein Problem«, erwiderte Shannon. »Gibt es überall in Hülle und Fülle.«
    »Ich meine das ernst«, beharrte Manzano. »Jede Nacht um ein Uhr fünfundfünfzig sendete mein Computer Daten an eine bestimmte IP-Adresse. IP-Adresse sagt dir was?«
    »IP wie Internetprotokoll. Ist so etwas wie die Adresse eines Computers innerhalb eines Netzwerks, auch im Internet.«
    »Genau. Im Prinzip kann man damit jeden Computer lokalisieren. Und mein Laptop hat Daten an eine solche Adresse gesandt, die ich nicht kenne. Ohne dass ich es ihm befohlen habe oder davon wusste.«
    »Das heißt, jemand anderes hat ihm den Auftrag gegeben. Europol?«
    »Vielleicht.«
    »Aber wie ist der auf deinen Computer gekommen?«
    »Keine Ahnung. Auf jeden Fall hat dieser Jemand die Mails im Zusammenhang mit meiner Arbeit bei Europol verschickt. Ich vermute also, dass er über das Europol-Netz eingedrungen ist.«
    »Also doch die Europa-Polizisten?«
    »Ich weiß es nicht. Ich bräuchte einen Internetzugang, um mehr zu erfahren.«
    Er schlug sich mit der Hand auf die Stirn.
    »Ich Idiot! Ich weiß, wohin wir müssen!«
    Er beugte sich vor, inspizierte das Navigationssystem.
    »Kennst du dich damit aus?«
    »Wohin müssen wir denn?«
    »Nach Brüssel.«
    Shannon drückte ein paar Knöpfe, bis das Display eine Route und Distanz angab.
    »Gut zweihundert Kilometer«, stellte sie fest. Warf einen Blick auf das Armaturenbrett. »Dafür reicht der Tank. Weshalb Brüssel?«
    »Ich kenne dort jemanden.«
    »Und der hat Strom und Internetzugang?«
    »Wenn das Monitoring and Information Centre der Europäischen Kommission in so einer Situation keinen Strom und keinen Internetzugang mehr hat, sind wir wirklich am Arsch. Verzeih den Ausdruck.«
    »Na, dann. Zwei Stunden sagt das Navi.«
    »Aber vorher brauche ich etwas zu essen.«
    »Woher nehmen?«
    Brüssel
    Hastig stopfte sich Angström ein Stück Brot in den Mund, während die anderen im Besprechungszimmer eintrudelten. Als Letzter kam der Leiter des EUMIC , Zoltán Nagy. Ohne lange Einleitungsworte kamen sie zur Sache.
    »Hilfe aus den USA können wir vergessen«, stellte Nagy fest. »Und nicht nur das: Jene der Russen und Chinesen, der Türkei, Brasiliens und anderer Staaten müssen nun auf Europa und die Vereinigten Staaten aufgeteilt werden.«
    Ein paar Sekunden lang herrschte ratloses Schweigen. Dann gingen sie zur Tagesordnung über und gemeinsam die neuesten Berichte durch.
    »Das NATO -Oberkommando hat den Bündnisfall ausgerufen«, sagte Nagy mit düsterer Stimme. »Das Bündnis wird laut einer Erklärung mit aller Entschlossenheit gegen die Aggressoren vorgehen. Allerdings herrscht nach wie vor völlige Unklarheit, wer für den Angriff verantwortlich ist.«
    Angström musste an Piero Manzano denken. Sie hatte nichts mehr von ihm gehört. Ob er Europol in Den Haag helfen konnte?
    Die Internationale Atomenergie-Organisation hatte den Unfall in Saint-Laurent auf 6 hochgestuft, nur eine Kategorie unter den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima. »Die Evakuierungszone wurde auf dreißig Kilometer ausgeweitet«, berichtete der mit der Sache befasste Kollege. »Damit sind unter anderem Städte wie Blois und Viertel von Orléans betroffen. Das Gebiet rund um das Kraftwerk, darunter Teile des UNESCO -Welterbes Loiretal, sind womöglich auf Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte unbewohnbar. Frankreich hat uns offiziell um Hilfe gebeten. Japan hat angeboten, Experten zu schicken.«
    »Die müssen sich da ja auskennen«, bemerkte jemand voller Sarkasmus.
    Angström fragte sich, ob der Franzose, der sie in Den Haag am Flughafen abgeholt hatte, in der Gegend Freunde oder Verwandte hatte.
    »Ein ähnliches Szenario drohte der Umgebung des tschechischen Temelín, das inzwischen auf INES 4 steht«, fuhr der Kollege fort. »Über den Zustand des Reaktors herrscht Unklarheit. Experten meinen, dass es bereits zu einer partiellen Kernschmelze gekommen sein könnte.«
    Aus sieben weiteren AKW s in ganz Europa meldete die IAEA Zwischenfälle der Stufen 1 und 2.
    »Es betrifft uns zwar nicht unmittelbar«, meinte der Kollege, »aber auch aus dem US -amerikanischen Atomkraftwerk Arkansas One wird ein schwerer Störfall gemeldet. Dort kam es

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