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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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hatten.
    Fieberhaft hatten sie die überwachte Korrespondenz der Folgetage mit den passenden Stichwörtern durchsucht. Nach ein paar bangen Stunden des Wartens gab Birabi Entwarnung. Sie hatten überhaupt nur eine Handvoll weitere Mails zu dem Thema gefunden, wovon die meisten lediglich den Empfang der Anfrage bestätigten, nicht jedoch ein Ergebnis. Trotzdem würden sie ab jetzt aufmerksamer sein müssen. Sie waren noch lange nicht am Ziel.
    Den Haag
    »Was macht sie hier?«, fragte der Europol-Mann und zeigte auf Shannon.
    Statt einer Antwort ging Manzano zum Fenster und sah über die Stadt. An mehreren Stellen stiegen dicke Rauchsäulen hoch. Aus der Ferne hörte er die Sirenen von Einsatzfahrzeugen, das Knattern der Hubschrauber, die das Bild kreuzten.
    »Ohne sie hätten wir meinen Laptop nicht bekommen und RESET nie gefunden«, antwortete er endlich.
    Bollard kniff die Augen zusammen, mahlte mit den Kiefern.
    »Aber keine Berichte«, forderte er.
    »Ehrenwort«, schwor Shannon. »Nicht bevor Sie es gestatten.«
    Sie flüsterte Manzano zu: »Aber ich bräuchte dringend eine Ausrüstung. Kameras, einen Laptop.«
    »Wir brauchen Laptops«, forderte Manzano von Bollard. »Und sie bekommt eine Kamera.«
    Er merkte, dass Bollard knapp davor war zu explodieren, aber er fand, dass sie solche Ansprüche stellen durften.
    Bollard warf ihnen einen verärgerten Blick zu, dann fauchte er: »In Ordnung, ich lasse Ihnen die Geräte zukommen. Aber es bleibt dabei, keine Berichte.«
    Shannon nickte eifrig, bestätigte: »Erst wenn Sie Ihre großartige Arbeit in der Öffentlichkeit dokumentiert sehen wollen.«
    »Verarschen Sie wen anderen«, entgegnete Bollard.
    »Wie weit sind Sie mit RESET ?«, wechselte Manzano das Thema.
    »Die Daten sind mittlerweile bei Interpol, der NATO , dem Secret Service, der NCTC und einigen anderen«, erklärte Bollard. »Wir haben die Analyse aufgeteilt.«
    In dem Besprechungsraum saßen zwei Dutzend Männer vor Computern. Hinter einen stellten sich Bollard, Manzano und Shannon.
    »Nach welchen Parametern?«, fragte Manzano.
    »Verschiedene. Zum Beispiel Suchbegriffe. Wir fanden Chats, in denen es offensichtlich um Zero-Days ging.«
    »Was ist denn das schon wieder?«, fragte Shannon.
    »Das sind Verwundbarkeiten in Systemen und Programmen, von denen der Hersteller selbst nichts weiß und gegen die deshalb auch kein Schutz existiert«, erläuterte Manzano.
    »Außerdem suchen wir nach den verschiedenen Benutzern«, fuhr Bollard fort. »Deren Gespräche filtern wir wiederum nach bestimmten Begriffen. Und so weiter.«
    »Begriffe«, sagte Manzano. »Haben Sie nach mir auch schon gesucht?«
    »Klar«, sagte Bollard, »als einer der Ersten. Und haben Sie etwas gefunden?«
    Der Mann an der Tastatur klapperte darauf herum, und auf dem Bildschirm erschien ein Text.
    6, 11:24 GMT
    tancr: Sieht aus, als wäre der Italiener den Deutschen entwischt.
    b.tuck: Aber er steht noch unter Verdacht?
    tancr: weiß nicht, denke ja.
    b.tuck: hat uns genug geärgert.
    tancr: na ja. Irgendwann musste ja jemand dahinterkommen. In I, in D.
    »Der Italiener«, sagte Manzano, »das bin ich. Und die Deutschen, das ist dieser Hartlandt.«
    »Es gibt noch mehr«, sagte Bollard.
    4, 9:47 GMT
    b.tuck: Wer ist der Typ?
    tancr: keine ahnung. ich recherchier mal.
    »Und, was hat er herausgefunden? Das würde mich jetzt doch interessieren«, meinte Manzano.
    Bollard nickte, und sein Mitarbeiter rief ein anderes Gespräch auf.
    5, 10:11 GMT
    b.tuck: Habe jetzt mehr über den Italiener.
    Piero Manzano, seit Ewigkeiten Hacker. Nach dem Record könnt es ›towind‹ sein.
    Manzano wurde mulmig. Die Typen waren gut informiert über die Szene. Mit seiner Vermutung hatte dieser B.tuck recht. »Towind« war eines von Manzanos Pseudonymen gewesen, das er allerdings seit einigen Jahren nicht mehr verwendete.
    Teilgenommen an Mani-pulite-Demos in den 90ern. War 2001 auch in Genua. Hey, der könnte einer von uns sein. Kennt ihn wer?
    tancr: Nein
    Der könnte einer von uns sein? Manzano spürte, wie er rot anlief. Am Ende dachte Bollard doch noch, er gehörte zu diesen Verrückten.
    »Da ist noch eines«, sagte Bollards Mann.
    5, 13:32
    tancr: der Italiener nervt. Tippt auf Talaefer. Würde ihm gern ein Ei legen.
    b.tuck: welches?
    tancr: fake mail
    b.tuck: ok
    »Danke!«, rief Manzano erleichtert und blickte Bollard triumphierend an. »Ich hoffe, das überzeugt Sie endgültig von meiner Unschuld.«
    »Wenn Sie dazugehören«, erwiderte Bollard,

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