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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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und suchte die Rufende.
    »Ja, Sie!«, rief Angström.
    »Womit soll ich sicher sein?«
    »Dass Sie nichts dabeihaben. Sehen Sie doch einmal in Ihren Jackentaschen nach.«
    Nun wandten sich auch andere nach ihnen um. Der Mann betastete seine Jacke und spielte den Unschuldigen. Dann kehrte er zu seinem Wagen zurück.
    »Ziege«, zischte er Angström zu. »Was geht Sie das an?«
    Unauffällig beförderte er den Inhalt seiner Taschen wieder in den Wagen.
    »Mama, können wir bald nach Hause?«, jammerte ein Kind hinter ihr. Ein kleines Mädchen an der Hand eines etwas älteren Jungen.
    »Dauert noch ein bisschen, Schatz«, erwiderte die Mutter.
    »Ich muss aufs Klo!«
    Na klar.
    »Bitte warte noch kurz.«
    »Ich muss aber jetzt!«, quengelte sie.
    »Es geht jetzt aber nicht! Du bist doch groß genug, dass du dich noch zurückhalten kannst!«
    »Neeein!«
    »Bitte, Janina. Du darfst dir dafür vorne auch etwas Süßes aussuchen.«
    »Dann will ich aber auch was!«, meldete sich der Junge zu Wort.
    »Ja, du bekommst auch was.«
    »Aber er muss doch gar nicht aufs Klo!«
    »Muss ich doch!«
    Angström schloss die Augen und überlegte für einen Moment, den Wagen stehen zu lassen und ohne dessen Inhalt nach Hause zu gehen. Dann fiel ihr ein, dass sie die Waren mit dem Fahrrad gar nicht transportieren konnte, dafür waren es viel zu viele. Sie würde den Wagen nach Hause schieben müssen. Und das Fahrrad? Legte sie entweder quer darüber oder schob es mit der anderen Hand. Nein, für die letztere Variante war der Wagen viel zu schwer. Sie rechnete sich aus, dass es mindestens drei Kilometer bis zu ihrer Wohnung waren, vielleicht mehr als vier.
    »Halt! Hiergeblieben!« Angström hörte Fluchen, Schmerzensschreie, ein Handgemenge. Dann herrschte für einen Moment atemlose Stille.
    »Aufstehen!«
    »Lassen Sie mich los!«
    »Nur weil der Strom ausgefallen ist, brauchen Sie nicht glauben, dass Sie hier stehlen und ungestraft hinausmarschieren können.«
    Angström fragte sich, wie lange sie hier warten wollte. Die Leute fanden sich nicht mit der Situation ab, sondern wurden immer aggressiver und lauter.
    »Wer ohne Einkäufe gehen möchte, bitte die Kasse ganz rechts benutzen!«, wiederholte eine Stimme von vorne einen Aufruf.
    Während sie sich quälend langsam der Kasse näherte, beobachtete Angström die Kassiererin. Tatsächlich sah sie die Waren Stück für Stück an, blätterte dann in einem Heft voller Kopien, in dem sie bei diesem schwachen Licht kaum lesen konnte, um den jeweiligen Preis herauszufinden und ihn als Nächstes auf einen Zettel zu notieren, bis sie die Summe zusammenzählen konnte.
    Angström nahm sich vor, nicht nachzurechnen, obwohl sie kein Vertrauen in die Frau setzte.
    Den Haag
    Shannon war eine weitere Dreiviertelstunde durch die Kälte zur Zentrale von Europol marschiert. In der Empfangshalle des Neubaus hatte man ihr mitgeteilt, dass François Bollard nicht im Haus sei. Nach telefonischer Rückfrage hatte der Portier aber erklärt, dass Bollard bald erwartet würde.
    Kurzerhand hatte sich Shannon in einer der Sitzgruppen niedergelassen. Hier war es warm, und sie konnte auf die Toilette gehen. Sogar eine notdürftige Wäsche hatte sie durchführen können. Danach fragte sie den Portier, ob es Neuigkeiten zum Stromausfall gäbe. Er kannte keine oder wollte nichts sagen.
    Lange musste sie nicht warten. Die Uhr über dem Empfang zeigte kurz nach zehn, als sie Bollard eintreffen sah. Bei ihm befand sich ein schlaksiger Mann mit einer frisch genähten Narbe an der Stirn, der ein paar Einkaufstüten trug.
    Shannon fragte sich kurz, woher er die hatte, denn sie war unterwegs an keinem geöffneten Laden vorbeigekommen, sprang auf und ging ihnen entgegen.
    »Guten Tag, Herr Bollard«, stellte sie sich vor. »Lauren Shannon, ich bin eine Nachbarin Ihrer Schwiegereltern in Paris.«
    Bollard musterte sie aufmerksam.
    »Was machen Sie hier? Ist etwas mit meinen Schwiegereltern?«
    »Das wollte ich gerne von Ihnen wissen«, entgegnete Shannon.
    »Gehen Sie schon einmal weiter«, bat Bollard seinen Begleiter auf Englisch. Als dieser außer Hörweite war, fuhr er fort: »Ich erinnere mich an Sie. Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, waren Sie für irgendeinen TV -Sender tätig.«
    »Bin ich immer noch. Gestern Nachmittag reisten Ihre Schwiegereltern kopfüber aus Paris ab – die Schwiegereltern des Terrorverantwortlichen bei Europol. Zu Ihren Eltern, Herr Bollard, wenn ich es richtig verstanden habe. Dabei

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