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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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gestohlen«, fühlte sich Manzano nun doch zu einer Rechtfertigung genötigt. Um das Gespräch zu beenden, wechselte er zu einem anderen Tisch, leuchtete über die Hemden.
    »Wenn Sie vergessen, Ihre Tür abzuschließen«, blieb Bollard hartnäckig, »fänden Sie es auch in Ordnung, dass Wildfremde einfach in Ihre Wohnung spazieren?«
    »Ich wäre nicht böse, wenn mich jemand auf den Sicherheitsmangel aufmerksam macht.«
    »Ist bei Ihnen zu Hause schon einmal eingebrochen worden? Kennen Sie das Gefühl, wie das ist, wenn man weiß, dass da jemand war? Man weiß aber nicht, wer es war. Ob er wiederkommt. Ob er beim nächsten Mal etwas Schlimmeres tut. Ich kann Ihnen versichern, es ist ein Scheißgefühl. Selbst wenn nichts zerstört oder gestohlen wurde.«
    »Wollen Sie mit mir streiten oder zusammenarbeiten?«, fragte Manzano. Er hielt einen Pullover hoch, legte ihn an seinen Rumpf. »Der könnte passen.«
    Auf dem Bildschirm hatte der niederländische Kriminalbeamte beobachtet, wie Bollard mit dem Italiener das Hotelzimmer verließ.
    »Dann bin jetzt ich dran«, sagte er zu seinem Partner. »Bis gleich.«
    Er verließ den Überwachungsraum und stieg die zwei Stockwerke tiefer. Mit dem Zweitschlüssel kam er problemlos in das Apartment. Manzanos Laptop lag auf dem Schreibtisch. Das Passwort hatten sie auf den Überwachungskameras schon gesehen. Dann steckte er den USB -Stick hinein. Er gab ein paar Befehle ein, bis der Downloadbalken auf dem Bildschirm erschien. Zwei Minuten später war das Programm auf dem Computer installiert. Drei weitere Minuten später hatte er es so gut versteckt und seine Spuren verwischt, dass der Italiener es nicht entdecken konnte. Er schaltete den Computer wieder aus und ließ ihn genauso zurück, wie er ihn vorgefunden hatte. Er ging zur Tür, warf noch einen kontrollierenden Blick zurück, schaltete das Licht aus und verließ das Zimmer so schnell und unauffällig, wie er gekommen war.
    Brüssel
    Auf ihrer Radtour hatte Angström als Erstes eine geöffnete Bank aufgestöbert. Mit fünfhundert Euro in der Tasche radelte sie weiter, bis sie zwanzig Minuten später einen Supermarkt fand, dessen Eingang sie an das Einflugloch eines Bienenstocks erinnerte, so viele Menschen drängten hinein und heraus. Unter der Notbeleuchtung schoben sich die Menschen zwischen den Regalen hindurch wie an einem Samstagnachmittag vor Weihnachten. Vor den Kassen war das Gedränge am größten.
    Angström ergatterte einen der letzten Einkaufswagen. Gezielt schob sie sich zwischen den Massen zur Getränkeabteilung, wo sie von den bereits ziemlich reduzierten Beständen vier Kisten mit Wasserflaschen auflud. Ellenbogen bohrten sich in ihre Seiten, Einkaufswagen rammten in ihren Rücken und ihre Hacken. Um die Tiefkühlabteilung machte sie einen Bogen, dort prügelten sich die Kunden um die Ware, deren Preise das Personal radikal herabgesetzt hatte, bevor sie gänzlich unverkäuflich wurde. Den Rest ihres Wagens füllte sie mit Konserven aller Art, was ihren ganzen Körpereinsatz erforderte. Sie drängte, rempelte, schob.
    Die Schlange zur Kasse begann bereits dreißig Meter davor.
    »Immer mit der Ruhe!«, hörte Angström eine verzweifelte Stimme. »Wir können ja auch nichts dafür! Bitte stellen Sie sich wieder an! Sonst muss ich den Sicherheitsdienst rufen!«
    »Saftladen!«, brüllte eine andere. »Ich werde hier doch nicht den ganzen Tag warten, bis Sie Kopfrechnen gelernt haben!«
    »Ruhe, meine Damen und Herren, bitte! Alle kommen dran! Wir geben uns alle Mühe!«
    »Davon merke ich nichts!«
    »Ja, ich auch nicht!«
    »Weitermachen da vorne!«
    Angström stellte sich an das Ende der Schlange. Vor ihr warteten mindestens sechzig Menschen. Manche standen geduldig, andere gestikulierten und riefen.
    »Was ist denn los?«, fragte eine Frau vor ihr ihren Vordermann.
    »Die Scanner und Kassen funktionieren nicht«, erklärte dieser. »Jetzt müssen die alles von Hand zusammenrechnen. Und kennen von den meisten Waren nicht einmal den Preis, sondern müssen ständig nachschlagen. Können wahrscheinlich gar nicht richtig rechnen. Das kann ewig dauern!«
    In der Schlange neben ihr bemerkte Angström einen Mann, der ein paar Päckchen in seine Jacke stopfte, den halb vollen Wagen stehen ließ und sich an der Warteschlange vorbeidrängte.
    »Lassen Sie mich vorbei! Ich habe nichts dabei.«
    Angström zögerte einen Moment, dann rief sie: »He, Sie! Sind Sie sicher?«
    Der Mann hielt irritiert inne, drehte sich um

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