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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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die Haare trocken.
    »Das war fantastisch, vielen Dank!«
    »Keine Ursache.«
    »Gibt es Neuigkeiten?«
    »Nicht wirklich.«
    »Sie haben recht!«, rief sie, »ich habe einen Riesenhunger!«
    Zehn Minuten später saß Shannon mit Manzano im Speisesaal des Hotels. Die Hälfte der Tische war besetzt. Seltsamer Typ, ihr Gegenüber. Sie wusste nicht genau, was sie von ihm halten sollte. Bislang war er nett gewesen, nicht aufdringlich, und er hatte ihr Hoffnungen gemacht, dass er etwas wusste. Sie blieb jedoch auf der Hut.
    »Wir haben eine reduzierte Karte«, erklärte der Kellner.
    »Besser als nichts«, erwiderte Manzano. Er bestellte ein Clubsandwich. Shannon wollte einen Hamburger.
    »Wogegen sind Sie denn gelaufen?«, fragte sie mit einer Geste auf die Nähte an seiner Stirn.
    »Autounfall, als die Ampeln erloschen.«
    »Arbeiten Sie bei Europol?«
    »Ich arbeite für Europol. Bollard hat mich engagiert.«
    »Wofür?«
    »Für welche Medien arbeiten Sie?«
    » CNN .« Sie zeigte ihm einen Ausweis.
    »Haben die keine Leute hier?«, wollte Manzano wissen.
    »Ich bin ja da.«
    »Und wie berichten Sie? Ohne Strom? Wie bekommen Sie Ihr Material zum Sender? Wie bringen Sie es auf die Bildschirme? Abgesehen davon, dass kaum noch jemand fernsehen kann.«
    »In Europa nicht«, gab sie zu bedenken. »Ich stelle die Nachrichten online. Solange Teile des Internets noch funktionieren.«
    »Was nicht mehr lange der Fall sein wird«, sagte Manzano. Er sah sich um, als habe er Sorge, beobachtet zu werden. Von den anderen Gästen interessierte sich niemand für sie. Er senkte seine Stimme: »Ich bin selbst erst seit gestern hier. Darüber, was ich hier mache, darf ich nicht sprechen, ich musste eine Geheimhaltungsklausel unterschreiben.« Er grinste sie an. »Aber niemand kann mir verbieten zu erzählen, was ich davor entdeckt habe.«
    Nachdem er geendet hatte, hielt es Shannon kaum auf ihrem Platz.
    »Warum wurde das den Menschen noch nicht mitgeteilt?«, flüsterte sie aufgeregt.
    »Die Behörden haben Angst vor einer Panik.«
    »Aber die Bevölkerung hat ein Recht darauf, das zu wissen!«
    »Das sagen Journalisten immer, um ihre Arbeit zu rechtfertigen.«
    »Journalistische Ethik können wir ein anderes Mal diskutieren! Außerdem haben Sie mir nicht davon erzählt, damit ich den Mund halte.«
    »Nein.«
    »Sie haben einen Internetanschluss in Ihrem Zimmer. Darf ich den benutzen?«
    »Wenn er funktioniert. Würde mich wundern, wenn Europol den nicht überwacht.«
    »Na und? Meinen Beitrag habe ich hochgeladen, bevor die überhaupt merken, was los ist.«
    »Ist gar nicht notwendig. Im ganzen Hotel gibt es WLAN . Das Hotel hat eine direkte Verbindung zum Backbone des Internets, weil es häufig von Europols Gästen und Diplomaten genutzt wird.«
    »Dafür braucht man sicher einen Code, den nur Hotelgäste bekommen.«
    »Sie kriegen meinen.«
    »Haben Sie keine Angst, dass man Sie hinauswirft?«
    »Die wollen etwas von mir, nicht umgekehrt.«
    »Danach vielleicht nicht mehr.«
    »Das lassen Sie meine Sorge sein.«
    »Glauben Sie das auch – das mit der Panik?«
    »Interessanter Gedanke«, erwiderte er. »Einen ganzen Kontinent in Panik zu versetzen … Glauben Sie es denn?«
    Shannon zögerte. Sie wusste, die Chance zu so einer Story bekam eine Journalistin, wenn überhaupt, genau einmal im Leben.
    »Ich denke, wir unterschätzen die Menschen da draußen«, antwortete sie schließlich. »Im Gegensatz zu reißerischen Katastrophenfilmen fanden bislang praktisch kaum Unruhen und Plünderungen statt, im Gegenteil, die Leute helfen sich gegenseitig, sind friedlich.«
    »Noch haben sie Vorräte in der Speisekammer.«
    »Wissen Sie was? Ich glaube, die Nachricht von einer böswilligen Sabotage der Stromsysteme wird die Menschen noch näher zusammenrücken lassen. Gegen einen gemeinsamen Feind muss man schließlich zusammenhalten!«
    »An Ihnen ist ein Propagandaminister verloren gegangen.«
    »Wir wissen nicht, worüber sie gesprochen haben«, sagte der Polizist zu Bollard. »Es war zu laut.«
    Bollard starrte gedankenverloren auf den Bildschirm des Laptops, der die Bilder von Manzanos Zimmerkamera zeigte. Der Italiener saß auf seinem Bett, den Laptop vor sich. Er schien zu arbeiten.
    »Wo ist sie jetzt?«
    »Unten im Restaurant, mit ihrem Laptop. Schreibt.«
    Bollards Gedanken schweiften ab. Noch immer hatte er seine Eltern nicht erreicht. Weder von der IAEO noch von den französischen Behörden gab es neue Meldungen an Europol über die

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