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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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hallte in Lizzies Kopf wider und verstärkte ihr Schwindelgefühl.
    »Clare, bitte«, sagte sie noch einmal. »Sie müssen Hilfe holen.«
    »Ich brauche keine Hilfe«, sagte Clare. »Und Sie bekommen keine. Nicht von mir.«
    »Warum nicht?« Lizzie wusste in dem Augenblick, als sie die Frage stellte, wie dumm sie war. Schließlich hatte Clare sie hier heruntergestoßen. Und doch interessierte sie die Antwort auf diese Frage im Augenblick mehr als alles andere.
    »Warum nicht, Clare?«, wiederholte sie ihre Frage.
    »Ich habe schon früher getötet, wissen Sie«, sagte Clare Novak.
    Unten, in der Dunkelheit, kroch noch mehr eisige Angst in Lizzies Brustkorb und setzte sich dort fest.
    »Frauen wie Sie«, sagte Clare.
    »Sie kennen mich nicht«, sagte Lizzie.
    »O doch. Ich weiß über Sie Bescheid.«
    »Was wissen Sie?«, fragte Lizzie verwirrt.
    »Was für ein Mensch Ihr Mann ist«, sagte Clare.
    Die Angst in Lizzies Brust kroch höher, breitete sich überall aus. »Und woher wissen Sie das?« Die Frage war heraus, bevor Lizzie sie zurückhalten konnte.
    »Fragen Sie Ihren Freund«, sagte Clare. »Fragen Sie Robin.«
    »Warum Robin?« Für einen Moment trübte neuerliche 428
    Verwirrung Lizzies Angst. »Ich verstehe nicht …«
    »Letztes Mal«, sagte Clare, »war ich viel gründlicher. Ich hatte Zeit, alles zu planen, alles richtig zu machen, für die Kinder.
    Deshalb tue ich es, wissen Sie? Für die Kinder.«
    Das Wort traf Lizzie wie ein Axtschlag.
    »Wie meinen Sie das?« Sie versuchte sich aufzusetzen, aber die Schmerzen überwältigten sie, und wieder wurde ihr schwindelig. »Was ist mit den Kindern?«
    Zwei Stockwerke höher stöhnte Clare erneut auf, als ein weiterer Krampf einsetzte.
    Lizzie biss die Zähne zusammen. »Clare«, rief sie.
    Keine Antwort.
    » Clare. «Panik drückte tonnenschwer auf ihre Brust, und ihr Schwindelgefühl nahm zu. »Gehen Sie zum Telefon und rufen Sie Hilfe.« In ihrem Kopf drehte sich alles.
    »Für Ihr Baby.«
    »Ich sagte doch schon«, entgegnete Clare Novak, und ihre Stimme klang jetzt viel härter als zuvor. » Ich brauche keine Hilfe. «
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    101.
    ieder im Jaguar, erneut im Würgegriff der freitäglichen W Rushhour, blickte Allbeury neben sich, wo Novak im Beifahrersitz zusammengesunken war, mit geballten Fäusten und unergründlicher Miene.
    »Tu mir einen Gefallen.«
    »Leck mich«, sagte Novak.
    »Himmel, Mike, werde endlich erwachsen!« Zum ersten Mal wurde Allbeury wütend auf den Privatdetektiv. »Ob du mir glaubst oder nicht, ich versuche zu helfen.«
    »Dann sag mir, wo wir hinfahren, und warum.«
    »Zuerst musst du etwas für mich tun, dann sag ich’s dir.« Er deutete Novaks Schweigen als Zustimmung.
    »Nimm mein Handy und such mir eine Nummer heraus – ich glaube, sie ist gespeichert.«
    Novak nahm das Telefon aus der Freisprechanlage.
    »Name?«
    »Shad Tower«, sagte Allbeury. »Ich will den Portier sprechen.«
    Novak drückte sich durchs Menü und fand das Telefonbuch.
    »Vielleicht steht die Nummer auch unter Portier«, sagte Allbeury.
    Novak wanderte in der alphabetischen Liste wieder zurück.
    »Weder noch.«
    »Ruf die Auskunft an, vielleicht haben sie einen Eintrag.«
    Die Autoschlange setzte sich wieder in Bewegung.
    »Vergiss es«, sagte Allbeury. »Wir sind wahrscheinlich dort, bevor wir ihn erreichen.«
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    »Ich kann es doch versuchen«, sagte Novak.
    »Nein. Vergiss es.«
    Novak hämmerte das Telefon zurück in die Halterung.
    »Gut. Und jetzt sag mir, was in deinem Kopf vorgeht.«
    Allbeury blendete auf, drückte auf die Hupe und wechselte die Spur.
    »Und warum«, fügte Novak hinzu, »fahren wir zum Shad Tower?«
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    102.
    elen Shipley lag mit schlimmen Schmerzen auf einer H Bahre in der Notaufnahme des St. Thomas Hospitals und wartete darauf, dass ihr Bein geröntgt wurde. Am meisten aber schmerzte es sie, aus dem Fall raus zu sein.
    Ausgerechnet jetzt.
    Ich sollte es Keenan sagen.
    Doch Helen hatte das Gefühl, dass gerade in diesem Moment Robin Allbeury womöglich bessere Arbeit leistete, als sie oder Keenan es gekonnt hätten.
    Sie war außer Dienst gewesen, als die Geschichte in Bewegung geraten war, und weiß Gott – Keenan hatte bisher nicht auf sie hören wollen.
    Und damit hatte er Recht gehabt, wie der Zufall es wollte.
    »Alles in Ordnung, meine Liebe?«
    »Könnte ich …«, begann Helen.
    Dann war die Krankenschwester auch schon wieder fort.
    »… ein Telefon bekommen?«
    Verdammt.
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    103.
    izzie erwachte aus einem

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