Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition)
murmeln.
Eng an ihn gekuschelt, quatschten wir noch kurz über Stefan und dass ich mich freute, ihn nun für eine Woche da zu haben.
Gregor äußerte sich, was mich überraschte, dann auch äußerst positiv über meinen besten Kumpel. Aber hatte nicht auch ich mich wohlwollend über Andrey, den Freiherrn, ausgelassen?
Und das obwohl ich seinen adeligen Freund nicht sonderlich mochte. Schon gar nicht nach dessen Anmache.
Mit einem letzten Kuss schliefen wir dann zusammen ein.
Obwohl ich das Bett, aber auch Gregor, seit Wochen kannte, fiel ich in einen unruhigen Schlaf.
Mehrfach wachte ich in der Nacht auf.
Baronin von Spreutenburg, Gregor, Nico, aber auch Mirco und Stefan, sie alle tobten durch meine Träume.
Als ich auf die Uhr blickte, war es fast sechs Uhr.
Gregor stand vor dem Bett, um sich anzuziehen.
Träumte ich noch?
Nein, ich war wach.
Sollte ich mich schlafen stellen?
„Hallo. Du ziehst dich an?“
Gregor zuckte zusammen.
„Ich dachte, du schläfst noch? Schlaf weiter.“
Fast befehlend sein Ton.
„Hey. Warum haust du ab?“
Fast zornig nun meine Worte.
„Tom, sei leise. Ich hab Termine. Aber ich verspreche dir, ab morgen hab ich mehr Zeit für dich.“
„Termine? Mit deiner Mutter?“
„Tom, bitte versteh doch. Sie erwartet mich zum Frühstück.“
Ich glaubte es nicht.
„Au Mann, Gregor. Du bist fast Dreißig.“
„Tom. Darum geht es nicht. Ich hab dir mehrfach schon gesagt, welche Verantwortung auf mir lastet. Wir simsen.“
Ärgerlich nun auch sein Ton.
Eh ich noch etwas sagen konnte, war er auch schon verschwunden.
Verdammt!
Herr Baron, so geht es nun wirklich nicht.
Wütend schloss ich die Augen.
Noch nicht mal einen Kuss hatte ich mehr bekommen. Und das nach dem Gregor mir noch vor Stunden einen echten Liebesbeweis geliefert hatte. Das benutzte Kondom lag noch vor dem Bett. Er aber war verschwunden.
Weg zu seiner Mutter. Dieser Frau war er wohl wirklich hörig. Oder war es echt die Verantwortung, die auf ihm lastete?
Müde schloss ich die Augen. Ändern konnte ich es wohl eh nicht.
Meine gute Laune fand ich erst beim Frühstück mit Stefan wieder. In seiner Gegenwart hat man eh nie lange schlechte Laune. Außerdem war mein bester Kumpel nun ausgeschlafen und fit für den Tag.
Signale
„Was steht denn heute auf dem Programm?“, futterte Stefan nebenbei für Drei.
„Ich zeig dir meine Reitkünste und später die nähere Umgebung“, wollte ich meinem besten Kumpel unbedingt vorführen, wie gut ich auf Natascha reiten konnte.
Nico grinste.
„Du bleibst zwar nicht lange, aber es reicht, um dir auch schnell das Reiten bei zu bringen.“
Sein dabei eindeutiger Blick galt nun Stefan.
Der Satz hatte wohl Methode.
Ich dachte daran, dass Nico auch mich und damals sicher auch diesem Benny, mit dem Spruch rumbekommen hatte.
Okay, auf Stefan konnte man auch nur scharf sein. Mein Kumpel hatte seine kurzen schwarzen Haare mit viel Gel modisch gestylt, die Figur war zum anbeißen und mit seinen Klamotten tat Stefan eh alles, um Jungs scharf zu machen. Obwohl es noch frisch war, trug er nur ein rotes Muskelshirt zu hellblauen extrem kurzen Shorts. Barcode und schon an sich ein Hingucker. Noch mehr aber bei einem Body wie Stefans. Nico musste doch fast schon einen Dauerständer bei dem Anblick haben. Ich schielte auf die enge 501 meines Reitlehrers.
In dem Augenblick erschien Ludger im Türrahmen.
„Guten Morgen. Nico, die Baronin ist um zehn Uhr im Stall. Ihre Pferde sollten dann fertig sein.“
Überrascht zuckte ich zusammen.
Wo aber war denn Gregor, wenn seine Mutter höchstpersönlich uns beehren wollte?
Ohne zu zögern, schickte ich ihm eine SMS.
----Hallo Gregor. Wo bist du? Hast du Zeit für mich? Kuss Tom----
Die Antwort kam binnen Sekunden.
----Bin nach Hamburg. Termine, sagte ich doch. Meld mich.----
Nüchtern. Sachlich. So wie ich meinen Baron kannte. Und das nach der Nacht.
„Probleme?“
Sicher nicht nur an meinem Gesichtsausdruck erkannte Stefan, dass etwas nicht stimmte.
Ich schob meine Gedanken jedoch zur Seite, um anschließend Stefan meine Reitkünste auf Natascha zu präsentieren.
Richtig stolz gab ich dabei alles.
Aufmerksam sahen Stefan, aber auch Nico mir zu, bis ich meine Stute neben den beiden zum stehen brachte.
Sie war echt lammfromm, aber ich hatte auch viel gelernt in den vergangenen Wochen.
„Ausgezeichnet. Sie haben viel gelernt in der kurzen Zeit.“
Ich zuckte zusammen.
Baronin von Spreutenburg hatte unbemerkt
Weitere Kostenlose Bücher