Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition)
mir Essen gehen.“
„Guten Hunger.“
„Wäre es denn okay? Ich meine, dass du denn Abend …?“
„Sehr okay. Mach dir ruhig einen schönen Abend.“
„Du magst Gregor nicht.“
„Quatsch. Dazu kenn ich ihn doch auch nicht gut genug. Aber fest steht doch wohl, dass dein Baron zwei Seiten hat. Wenn du mit ihm dauerhaft zusammen bleibst, wirst du mit beiden Seiten leben müssen.“
„Dauerhaft zusammen bleiben? Stefan, ja das wollen wir. Wir sind ein Paar.“
Mein bester Kumpel hockte sich hin.
„Tom, Sorry, aber das seid ihr nicht. Bisher doch wohl eher eine Sommerromanze. Überleg doch mal ehrlich. Verhält sich so ein Freund?“
Ich schluckte.
„Es ist seine Herkunft“, setzte dann auch ich mich.
Fast trotzig verteidigte ich Gregor nun schon zum wiederholten Male.
Bei Nico war das ja schon Tagesordnung. Aber gegenüber Stefan hatte es doch eine ganz andere Qualität.
„Da seid ihr in der Tat sehr verschieden. Tom, lass mal den Baron weg. Nimm deine rosa rote Brille der ersten Verliebtheit ab. Was dann noch übrig bleibt, das muss es sein, was du liebst und was für ein gemeinsames Leben reicht.“
„Das hab ich von Anfang an gemacht. Gregor nie als Baron gesehen, bei dem es geil ist, wenn der seine Brieftasche zückt.“
Lange schaute ich meinen Kumpel dabei an.
„Dann ist es gut. Gebt euch Zeit. Und bleib bei der Devise.“
Ich nickte. Etwas anderes hatte ich nie vorgehabt.
Ohne es zu wollen, befolgte ich abends Stefans Ratschläge.
Punkt achtzehn Uhr fuhr Gregor im Cabriolet vor. Seine Pünktlichkeit war echt phänomenal.
Ich sprang im Hof von der Bank, um aufs Auto zuzueilen.
Leger, in Jeans und rotem T-Shirt, sprang Gregor da auch schon aus seinem Auto.
„Hallo, Tom. Du bist ja schon fertig.“
„Hallo, Gregor. Bin ich.“
Kuss auf den Mund, schon starteten wir.
„Ich hab dich vermisst. Hattest du ein schönes Wochenende?“, legte er mir seine Hand, wie schon öfter, auf die Oberschenkel.
„Bei dem super Wetter. Und du? Was hast du mit deinem Gast gemacht?“
Ich wollte es wirklich wissen.
„Geschäftliche Dinge besprochen. Unwichtig, Aber du?“
„Deine Mutter war gestern den ganzen Tag bei uns.“
Warum ich grad diese Antwort gab, keine Ahnung. Aber irgendwie sprachen wir aneinander vorbei.
„Mutter? Ach.“
Gregor wirkte in der Tat überrascht.
„Es schien ihr gefallen zu haben“, bestätigte ich.
„Das ist gut. Du, Tom, ich werde mich ab sofort mehr um die Firma kümmern.“
Nun war ich es, der überrascht war.
„Wow. Mit Alexander? Hat er dich auf die Idee gebracht?“
„Ja. Wir haben gemeinsame Interessen und wollen diese nun verwirklichen. Zum Wohle für uns alle. Wann ziehst du nach Hamburg?“
Er machte echt Sprünge, mein Schatz.
„Zu dir?“
„Tom, bitte. Später. Aber sofort, das geht nicht. Bitte hab doch Verständnis für meine Stellung.“
„Hast du mit Alexander über uns gesprochen?“
Unser Gespräch während der Fahrt ging wirklich kreuz und quer.
Mit der Wahl des Lokals überraschte Gregor mich dann echt.
Kein exklusives Lokal, sondern eher eine Art Bauernhaus mit norddeutschen Spezialitäten.
Einfach, aber echt gut.
„Ein echter Geheimtipp“, schob Gregor mir die kleine Speisekarte zu.
Sonst hatte er oft einfach für mich mit gewählt.
„Ich bin nur noch zwei Wochen hier“, bemerkte ich, nachdem wir bestellt hatten.
„Zeit, um Entscheidungen zu treffen. Ich kann einen Makler anrufen, um dir eine Wohnung in Hamburg zu suchen. Um das Finanzielle mach dir keine Sorgen.“
Gregor schaute energisch.
Er schien es wirklich ernst zu meinen mit mir. Ein warmes Gefühl umfing mich. Aber dennoch, so wie er sich das vorstellte, ging es nicht.
„Und dann?“
„Ziehst du hoch, wir sehen uns öfter und öfter.“
Gregor lächelte zufrieden.
„Willst du das wirklich? Mich in Zukunft in deiner Nähe?“
„Natürlich. Tom, was soll diese Frage? Du weißt doch, dass ich dich mag. Sehr mag. Ich möchte, dass du so schnell es geht, nach Hamburg ziehst. Alles Weitere wird sich ergeben.“
„Warum hast du mir deinen Freund nicht vorgestellt?“ Ich antwortete mit einer Gegenfrage.
„Alexander?“
Gregor war wohl echt erstaunt, dass ich auf den normalsten Gedanken der Welt kam.
„Das war nicht notwendig. Er mag so was nicht. Tom, bitte versteh mich jetzt nicht falsch. Du hast meine Mutter kennengelernt. Alex tickt ähnlich.“
„Ach. Blaublüter bleiben lieber unter sich, oder was?“
„Wenn du so willst,
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