Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition)
dich. That’s life. Morgen redest du mit Gregor. Ganz easy.“
Stefan knuffte mich in die Seite.
Nach dem Gespräch mit Stefan war ich echt nur noch müde.
Total erschöpft fiel ich ins Bett, um sofort einzuschlafen.
Gregor haut ab
Mittwochmorgen aber schrieb ich Gregor dann zwei SMS.
Wir mussten reden. Er war sicher zurück aus Hamburg und ich konnte nur hoffen, dass seine Mutter am Abend noch nicht vorgegriffen hatte. Konnte ich ihr trauen? Einer echten Baronin? Eigentlich hätte ich diese Frage verneint. Aber nach unserem Gespräch vom Vortag. Mirco vertraute ihr sicher blind. Vielleicht auch, weil sie blaues Blut hatte. Totaler Quatsch. Seit ich nun einen echten Baron, eine echte Baronin, sogar einen Grafen und Andrey, den Freiherrn, kannte, wusste ich, Blaublüter sind auch nur Menschen.
Gregors Antwort ließ nicht lang auf sich warten. Gleich nach dem Mittagessen wollte er vorbeikommen. Eher nicht.
Stefan war es, der mir, als ich mit ihm am Strand lag, Ratschläge gab.
„Erzähl Gregor nicht, dass du dich in Mirco verknallt hast. Geh lieber auf die Schiene, dass es einfach nicht passt. Das trifft die Sache außerdem.“
„Meinst du wirklich? Ist das fair?“
„Es stimmt doch. Und ist für deinen Baron dann leichter zu verkraften.“
Mein Baron, überlegte ich.
Vier Wochen lang war er das gewesen. Nun ganz plötzlich nicht mehr. Aber war er das wirklich gewesen? So richtig wohl nie.
„Vielleicht hast du recht“, murmelte ich.
„Aber ich möchte ehrlich sein.“
„Das sollst du auch. Tom, das mit dir und Gregor wäre auch ohne Mirco nicht lang gut gegangen. Er wird es schon begreifen.“
Punkt 14 Uhr stand Gregor im Hof. Seine Designer Jeans und das sicher ebenfalls teure weiße Hemd, waren für das warme Wetter fast zu viel Stoff. Doch für Gregor sicher auch im Sommer eine Selbstverständlichkeit. Trotz der Sonne wirkte er blass. Nur kurz nahm Baron von Spreutenburg seine Sonnenbrille ab, um mich kurz an sich zu drücken.
„Hallo, Tom. Geht es dir gut?“
„Hallo, Gregor. Ja. Aber du schaust nicht gut aus.“
„Wirklich? Nun ja. Ich hatte ein langes Gespräch mit meiner Mutter.“
„Wann? Warum?“
„Gestern Abend. Geschäftlich. Das braucht dich nicht zu interessieren.“
„Tut es aber.“
„Tom. Bitte. Ich hab dir doch mehrfach schon gesagt, dass ich dich aus der Firma raushalten werde.“
„Warum? Findest du das fair?“
Unser Gespräch nahm einen ganz anderen Verlauf als geplant.
„Tom. Schluss. Keine Diskussionen.“
Baron von Spreutenburg konnte das einfach nicht.
Ich schluckte.
Meine rosa-rote Brille war verschwunden. Stefan hatte recht. Es passte wirklich nicht.
Auch wenn es Mirco nicht geben würde.
„Gehen wir spazieren?“, wechselte ich das Thema.
„Darum bin ich hier. Du, wir müssen über deine Wohnung in Hamburg sprechen. Ich hab das schon in die Wege geleitet.“
„Du hast was?“
„Eine Wohnung suchen lassen. Tom, ich will dich bald in Hamburg haben. Wir hatten das doch schon besprochen.“
Sein Tonfall klang gereizt.
Ich konnte es kaum glauben. Nun wurde auch ich wütend.
„Gehen wir“, versuchte ich mich dennoch zu beherrschen.
Gregor nickte.
Entschlossen schlug ich den Weg zur Allee ein. Diesmal wollte ich nicht mit ihm an die Ostsee.
Dort im Schatten der Bäume hatte ich mich wieder unter Kontrolle.
„Gregor, es tut mit leid. Aber es geht nicht mehr. Weder das ich nach Hamburg ziehe, noch wir beide. Es passt einfach nicht. Sorry. Meine Gefühle zu dir sind nicht mehr so.“
Gregor blieb stehen.
„Was soll das heißen?“
Er schrie beinahe.
„Dass ich dich immer noch mag. Aber mehr, eine Beziehung. Liebe. Nein. Tut mir leid, aber es geht nicht.“
„Natürlich geht das. Tom, reiß dich zusammen. Wir haben Pläne. Ich will dich. Wie kannst du da so was sagen?“
Ich bemühte mich, ruhig zu bleiben.
„Ich hab oft überlegt. Es ist viel geschehen und wir haben uns in den letzten Wochen kennengelernt.“
Was nicht gelogen war.
„Geschehen? Hat Nico dir Flausen in den Kopf gesetzt? Oder hat dir meine Mutter Geld angeboten?“
Nun schrie er wirklich!
„Nein. Wie kommst du auf so was?“
„Ich trau ihr alles zu. Und dir? Tom, du bist zu weich. Hör auf mich.“
Gregor schüttelte mich.
„Das bin ich nicht. Merkst du nicht, dass man so keine Beziehung führen kann? Es liegt nicht an deiner Mutter. Nicht daran, dass du ein Baron bist. Nicht an den Umständen. Nein, an uns als Menschen. Wir passen nicht
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