Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition)
Gedanke.
„Gregor. Gregor ist verschwunden”, schrie sie völlig aufgelöst, um Mirco fest an sich zu drücken.
Beruhigend hielt mein Schatz sie fest.
„Beatrice. Beruhig dich. Was ist denn geschehen?“
Seine ruhige Art verfehlte ihre Wirkung nicht.
„Er ist weg. Einfach weg. Vorgestern Abend hatten wir ein langes Gespräch. Bis tief in die Nacht hinein. Wir waren dabei so uneinig wie ich es nicht kenne. Gestern beim Frühstück hat er nur geschwiegen. Seit dem frühen Nachmittag ist er verschwunden.“
Ihr Blick traf mich.
„Ich, ich hab ihn gegen Mittag getroffen. Wir wollten uns aussprechen. Unser Gespräch verlief dann auch alles andere als harmonisch.“
Womit ich mich noch sehr diplomatisch ausdrückte.
„Sein Auto? Sein Handy?“
Mirco blieb als einziger ruhig.
Mich aber erfasste Panik. Neigte Gregor zu einer Kurzschlussreaktion? Konnte er sich etwas angetan haben?
„Der Wagen steht vor der Pension“, mischte Ludger sich ins Gespräch.
„Dort hat er ihn gestern vor unserem Gespräch abgesetzt“, fiel mir ein.
„Gregors Handy ist ausgeschaltet“, seufzte die Baronin.
Sie schien ähnliche Gedanken wie ich zu haben.
„Dann kann er nicht weit sein. Wir werden ihn suchen”, bestimmte Mirco.
Ludger nickte.
„Ich sattel die Pferde. Damit sind wir schneller. Rund ums Schloss starten wir.“
In dem Augenblick raste ein roter Porsche in den Hof.
„Andrey, ich hab ihn angerufen“, löste die Baronin sich aus Mircos Armen.
Heut in verboten engen Jeans, sprang der Freiherr aus seinem Auto.
„Dieser Dussel“, kam er zu uns rüber.
„Ich hab ihm eine SMS geschrieben? Hast du ihn nicht erreichen können?“, wandte er sich an die Baronin.
Beatrice von Spreutenburg schüttelte stumm den Kopf. Langsam verlor sie ihre Haltung. So hatte sie wohl noch keiner von uns allen erlebt.
„Ich mach mir solche Sorgen. Gregor ist noch nie einfach verschwunden.“
„Hast du mit der Polizei telefoniert?“, wollte der Freiherr von ihr wissen.
In einem unbekümmerten Tonfall. Anscheinend machte er sich keine Sorgen um seinen Kumpel. Baronin von Spreutenburg und ich dafür wohl umso mehr.
„Nein. Andrey, bitte. Nur keinen Skandal. Vielleicht kommt ja alles wieder in Ordnung. Wo kann er denn nur sein?“
Mein Blick strafte sie Lügen. Ich wurde zornig. Hatte ich doch immer recht gehabt? Wobei mein erster Eindruck von der Baronin äußerst positiv gewesen war. Erst danach das Gespräch spät in der Nacht hatte bei mir dazu geführt, dass ich die Baronin mehrfach verflucht hatte.
Dann im Krankenhaus und bei allem was Mirco betraf, war sie mir wieder äußerst charmant und menschlich vorgekommen.
Und nun hatte sie sich wohl wieder gefangen. Grad noch in Sorge um Gregor, war sie nun wieder Beatrice, Baronin von Spreutenburg.
Und der gute Ruf derer von Spreutenburg war der gnädigen Frau scheinbar wichtiger als ihr eigener Sohn.
Gleich darauf sah ich die Tränen in ihren Augen.
Hatte ich mich geirrt?
„Er ist doch alles, was ich habe“, flüsterte die sonst so disziplinierte Baronin
Es war Mirco, der sie in die Arme nahm. Ludger rannte da auch schon zum Stall, die Pferde satteln. Carsten trommelte derweil die übrigen Gäste in der Pension zusammen. Auch Stefan erschien auf der Bildfläche. Nur Andrey grinste zu mir rüber. Sein Blick signalisierte Sex.
Ich hätte jetzt Bock auf dich, stand in seinen Augen. Ich glaubte es nicht.
Sein Kumpel war verschwunden und der Freiherr hatte scheinbar Druck in der Hose. Unbewusst schielte ich dezent auf seine 501. Unter dem engen Teil war die Ausbuchtung seines besten Freundes deutlich zu erkennen. Oder wusste Andrey mehr? War vielleicht Gregors Verschwinden nur ein abgekartetes Spiel, um die Baronin oder mich zu ärgern? Auch wenn es riskant war, ich beschloss, mich Andrey bei der Suche anzuschließen. Zu Fuß.
Hoch zu Ross machten sich die anderen auf den Weg. Sogar die Baronin. Ludger organisierte, eh auch schon alle davon eilten. Stefan schloss sich uns an. Als Andrey meinen besten Kumpel erblickte, war es mit der Suche erst mal vorbei, noch eh sie angefangen hatte.
„Wow. Who the fuck ist das?“, raunte er mir zu.
„Stefan. Mein bester Kumpel”, grinste ich.
Dabei trug der grad ausnahmsweise nicht seine engen Shorts. Okay, die abgeschnittenen Jeans saßen fast genau so figurbetont.
„Wir müssen Gregor finden“, wurde ich daher energisch.
„Hallo. Andrey,“ drückte der jedoch meinem Kumpel die Hand.
„Stefan. Du hilfst
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