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Bleakhouse

Bleakhouse

Titel: Bleakhouse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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recht! Die Alte«, sagt Mr. Bagnet, »ist schnell. Wie Pulver.«
    »Aber was viel wichtiger ist«, fährt George fort, »heute hat sie ihren Tag, und wir wollen ihn feiern. Ich habe Ihnen eine kleine Brosche mitgebracht, 's ist ein armseliges Ding, aber ein Andenken. Das ist das einzig Gute daran, Mrs. Bagnet.«
    Mr. George zieht sein Geschenk aus der Tasche, das mit bewundernden Sprüngen und Händeklatschen von den Kindern und einer Art ehrfurchtsvollen Staunens von Mr. Bagnet begrüßt wird. »Alte«, sagt Mr. Bagnet, »sage ihm meine Meinung darüber.«
    »Ach, es ist wunderschön, George!« ruft Mrs. Bagnet aus. »So etwas Herrliches habe ich noch niemals gesehen.«
    »Gut«, sagt Mr. Bagnet. »Das ist meine Meinung.«
    »Es ist so hübsch, George«, beteuert Mrs. Bagnet, wendet die Brosche nach allen Seiten und hält sie auf Armeslänge vor sich hin, »daß es für mich viel zu vornehm aussieht.«
    »Schlecht«, sagt Mr. Bagnet. »Nicht meine Meinung.«
    »Aber so oder so, hunderttausend Mal Dank, alter Junge!« Mrs. Bagnet reicht mit vor Freude glänzenden Augen George die Hand. »Und wenn ich auch manchmal eine etwas kratzbürstige Soldatenfrau gegen Sie gewesen bin, George, so sind wir doch in Wirklichkeit so gut Freund miteinander wie nur möglich. Nicht? Sie müssen die Brosche jetzt der guten Vorbedeutung wegen selbst feststecken, George.«
    Die Kinder drängen sich heran, um zuzusehen, und Mr. Bagnet schaut über des jungen Woolwich Kopf ebenfalls zu, und mit einem so ausgesprochen hölzernen und doch so vergnügt kindischen Interesse, daß Mrs. Bagnet lachen muß und sagt: »Ach Lignum, Lignum, was für ein kostbarer alter Kerl du doch bist!«
    Aber es gelingt dem Kavalleristen nicht, die Brosche zu befestigen. Seine Hände zittern, er ist nervös, und sie fällt herunter. »Sollte man das glauben?« sagt er, indem er sie auffängt und sich umsieht. »Ich bin so hergenommen, daß ich nicht einmal mehr das kann.«
    Mrs. Bagnet ist der Meinung, daß es für einen solchen Fall kein besseres Mittel gibt als eine Pfeife, und schiebt dem Kavalleristen, nachdem sie selbst die Brosche in einem Nu festgesteckt hat, seinen gewohnten bequemen Sessel hin und holt die Pfeifen herbei. »Wenn Sie das nicht wieder in Stimmung bringt, George«, sagt sie, »brauchen Sie nur manchmal einen Blick auf Ihr Geschenk hier zu werfen, und das beides zusammen wird dann schon wirken.«
    »Sie selbst werden es tun, Mrs. Bagnet«, gibt George zur Antwort. »Die blauen Bohnen sind mir in letzter Zeit ein wenig zu arg um den Kopf geflogen. Da war erstens einmal der arme Bursche. Es war eine schlimme Sache, ihn so sterben zu sehen, ohne ihm helfen zu können.«
    »Wieso, George? Sie haben ihm doch geholfen. Sie haben ihn doch bei sich aufgenommen.«
    »Insofern schon. Aber das ist ein bißchen wenig. Ich meine, Mrs. Bagnet, ich sah ihn sterben, ohne daß man ihn jemals viel mehr gelehrt hatte, als seine rechte Hand von seiner linken zu unterscheiden. Und dann stand es schon zu schlimm mit ihm, als daß man ihm noch viel hätte helfen können.«
    »Armer Teufel«, seufzt Mrs. Bagnet.
    »Und dann«, fährt der Kavallerist fort und streicht sich wieder mit seiner schweren Hand über die Stirn, »hab ich dabei an Gridley denken müssen. Ebenfalls ein schlimmer Fall, wenn auch in andrer Art. Überdies trug die Schuld daran in beiden Fällen derselbe steinharte Schuft, und an diesen verrosteten Karabiner denken zu müssen, wie er immer dasteht, teilnahmslos und gleichgültig – da kribbelt's mir in den Fingern.«
    »Mein Rat wäre«, meint Mrs. Bagnet, »zünden Sie sich lieber die Pfeife an und lassen Sie sich den Rauch im Munde kribbeln. Das ist angenehmer und weniger aufregend und wahrscheinlich auch besser für Ihre Gesundheit.«
    »Da haben Sie recht. Das will ich tun.«
    Der Kavallerist tut es auch, aber mit einer Miene entrüsteter Ernsthaftigkeit, die auf die jungen Familienmitglieder einen großen Eindruck macht und sogar Mr. Bagnet veranlaßt, die Zeremonie, auf Mrs. Bagnets Gesundheit zu trinken, noch ein wenig aufzuschieben.
    Erst nachdem die jungen Damen das, was Mr. Bagnet die »Legierung« nennt, bereitet haben und Georges Pfeife in heller Glut brennt, hält es Mr. Bagnet für seine Pflicht, den Trinkspruch des Abends, wie immer bei solchen Gelegenheiten, mit musterhafter Knappheit auszubringen. Er richtet an die versammelte Gesellschaft folgende Worte:
    »George. Woolwich. Quebec. Malta. Heute ist ihr Geburtstag.

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