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Bleakhouse

Bleakhouse

Titel: Bleakhouse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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mich wirklich wundern und bin sehr überrascht, wie Sie auf den Einfall kommen konnten, unten in der Vorhalle Lärm zu schlagen. Das war doch ganz gegen ihr Interesse. So betrachte ich die Sache wenigstens.«
    »Wir wollten vorgelassen werden«, erklärt Mr. Smallweed.
    »Selbstverständlich wollten Sie das«, gibt Mr. Bucket freundlich und bereitwillig zu. »Aber einem alten Herrn in Ihren Jahren und von so wahrhaft ehrwürdigem Alter, muß ich schon sagen, dessen Geist noch durch die Lähmung seiner Glieder geschärft ist, weil das seine ganze Lebendigkeit in den Kopf hinaufsteigen macht, hätte denn doch bedenken müssen, daß für ihn die ganze Sache auch keinen Pfifferling wert ist, wenn er sie nicht gegenwärtig so geheim wie möglich hält. Sie sehen, Sie haben sich von Ihrem Temperament fortreißen lassen und dadurch wesentlich an Terrain verloren«, sagt Mr. Bucket in überzeugendem und freundschaftlichem Ton.
    »Ich sagte doch nur, ich wollte nicht eher gehen, als bis einer der Bedienten uns bei Sir Leicester Dedlock anmeldete«, wendet Mr. Smallweed ein.
    »Das ist's ja eben. Da ist Ihr Temperament mit Ihnen durchgegangen. Ein ander Mal werden Sie sich vielleicht besser zu beherrschen wissen, wenn Sie Geld verdienen wollen. Soll ich klingeln, daß man Sie wieder hinunterbringt?«
    »Wann werden wir wieder von der Sache hören?« fragt Mrs. Chadband mit großer Entschiedenheit.
    »Gott segne Sie! Sie sind eine echte Frau. Immer neugierig ist Ihr entzückendes Geschlecht«, erwidert Mr. Bucket galant. »Ich werde mir das Vergnügen geben, morgen oder übermorgen bei Ihnen vorzusprechen – und auch Mr. Smallweeds Vorschlag von zwei Mal fünfzig Pfund nicht vergessen.«
    »Fünfhundert«, verbessert Mr. Smallweed.
    »Ganz richtig! Nominell fünfhundert.«
    Mr. Bucket legt die Hand an den Klingelzug. »Darf ich Ihnen jetzt guten Tag wünschen, in meinem und im Namen des Herrn vom Hause?« fragt er mit einschmeichelndem Ton.
    Da niemand keck genug ist, etwas dagegen einzuwenden, tut er es, und der Besuch entfernt sich, wie er gekommen ist.
    Mr. Bucket folgt ihnen bis an die Tür und sagt dann zurückkehrend mit ernster Geschäftsmiene:
    »Sir Leicester Dedlock, Baronet, es ist jetzt an Ihnen, sich zu überlegen, ob Sie das Schweigen der Leute erkaufen wollen oder nicht. Ich, an Ihrer Stelle, täte es und glaube, es ist ziemlich billig zu haben. Es liegt auf der Hand, diese kleine Essiggurke Mrs. Snagsby ist von allen Beteiligten zu der Spekulation benützt worden und hat durch falsches Zusammenknüpfen der unrichtigen Enden der Fäden viel mehr Unheil angerichtet, als sie vorsätzlich imstande gewesen wäre. Der verstorbene Mr. Tulkinghorn hatte alle diese Pferde im Zügel und konnte sie beliebig lenken, darüber ist kein Zweifel. Jetzt ist er kopfüber vom Bock gestürzt, und sie haben über die Stränge geschlagen, und jedes zerrt nach einer andern Richtung. So ist es, und so ist das menschliche Leben. Wenn die Katze nicht zu Hause ist, tanzen die Mäuse frei herum. Und wenn das Eis aufgeht, fängt es an zu fließen. – Aber jetzt zu der Person, die ich verhaften muß.«
    Sir Leicester Dedlock scheint plötzlich zu erwachen, trotzdem er bis jetzt mit offnen Augen dagesessen hat. Er sieht Mr. Bucket, der auf die Uhr schaut, gespannt an.
    »Die zu verhaftende Person befindet sich gegenwärtig hier im Hause«, fährt Mr. Bucket fort, steckt seine Uhr wieder ein und wird lebhafter. »Ich werde sie in ihrem Beisein verhaften. Sir Leicester Dedlock, Baronet, bitte, sprechen Sie kein Wort und rühren Sie keinen Finger. Sie haben keinen Lärm und keine Störung zu befürchten. Ich werde im Lauf des Abends wiederkommen, wenn es Ihnen angenehm ist, und mich bemühen, Ihren Wünschen in bezug auf Ihre unglückliche Familienangelegenheit und über die feinste Art, sie zu vertuschen, nachzukommen. Werden Sie jetzt, Sir Leicester Dedlock, Baronet, nicht nervös darüber, daß die Verhaftung hier vorgenommen werden soll. Sie müssen einen klaren Einblick in den ganzen Fall von A bis Z gewinnen.«
    Mr. Bucket klingelt, geht an die Tür, flüstert dem Merkur etwas zu, schließt die Tür wieder und bleibt mit verschränkten Armen dahinter stehen. Nach ein paar Minuten geht die Tür langsam auf, und eine Französin tritt herein. Mademoiselle Hortense.
    In dem Augenblick, wo sie im Zimmer steht, schlägt Mr. Bucket die Tür zu und lehnt sich mit dem Rücken dagegen. Das plötzliche Geräusch veranlaßt sie, sich umzudrehen.

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