Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet
Denkens.
Für mich besteht die Kernaussage des Bleep -Films darin, dass alles zur Realität wird, von dem man denkt, dass es Realität ist. Ich selbst bin in der Lage, meine Realität zu formen, und damit bin ich der Schöpfer meiner Realität. Ich kann Entscheidungen treffen, die dann zu bestimmten Resultaten führen.
William Tiller, ehemaliger Professor an der Universität von Stanford, sagt dazu im Film: »Ich bin viel mehr, als ich denke. Ich kann sogar noch viel mehr als das sein. Ich kann meine Umgebung beeinflussen. Die Menschen. Ich kann den Raum selbst beeinflussen. Ich kann die Zukunft beeinflussen. Ich bin verantwortlich für all das. Ich und die Umgebung sind nicht voneinander getrennt. Sie sind Teil eines Ganzen. Ich bin mit allem verbunden. Ich bin nicht allein.«
Im Film wird diese Verbundenheit zum Beispiel anhand der Experimente von Masaru Emoto mit Wasser erläutert und durch die Aussagen von Quantenphysikern bestätigt, die darauf hinweisen, dass bei einem Experiment immer die Intention des Experimentierenden darüber entscheidet, zu welchem Ergebnis er gelangen wird.
Zur Realität wird das, von dem ich denke, dass es Realität ist.
Ist mein Karma mein Schicksal?
Die Erkenntnisse der Quantenphysik habe ich sehr stark mit meiner buddhistischen Sichtweise und mit dem Gesetz des Karmas in Verbindung gebracht. Nach der landläufigen westlichen Ansicht ist Karma gleichbedeutend mit Schicksal, das zumeist als etwas Unveränderliches, von außen auf den Menschen Eindringendes angesehen wird, auf das wir keinen Einfluss haben, weil es im Grunde ganz zufällig geschieht. Das wiederum führt sehr leicht zu einer fatalistischen Lebenseinstellung, weil man etwas Unveränderliches – wie der Name schon besagt – nicht beeinflussen und daher auch nicht verändern kann.
Am ehesten kann man diese Schicksalsergebenheit wohl in Indien, das vor allem durch den Hinduismus geprägt ist, oder in den muslimischen Ländern Arabiens beobachten, aber auch bei uns ist diese fatalistische Einstellung viel weiter verbreitet, als man vielleicht zuerst glauben mag.
Bei uns ist Fatalismus aber keine echte Schicksalsergebenheit, weil er meist mit Genörgel einhergeht. So wird mit Vorliebe auf die »da oben, die machen, was sie wollen, und gegen die der kleine Mann einfach nicht ankommt« geschimpft. Wenn etwas klappt im Leben, schreibt man dies gern seinen eigenen Anstrengungen zu, klappt aber etwas nicht, sind immer die anderen, »die da oben« oder »die Umstände« daran schuld. Wenn man Menschen vorsichtig darauf anspricht, ob sie sich nicht möglicherweise auch selbst in diese Lage gebracht haben könnten, wird man gleich als Sozialdarwinist oder Schlimmeres abgestempelt. Politisch korrekt ist es allemal nicht.
Wenn etwas klappt im Leben, schreibt man dies seinen eigenen Anstrengungen zu, klappt aber etwas nicht, sind immer die anderen, »die da oben« oder »die Umstände« schuld.
Interessant ist die unterschiedliche Betrachtungsweise des Karmas im Hinduismus und im Buddhismus. Die Hindus akzeptieren ihr Karma als ihr Schicksal, dem sie sich nun in der Hoffnung auf eine bessere Wiedergeburt ergeben. Ein Hindu, der in eine niedere Kaste hineingeboren wurde, tröstet sich mit der Aussicht, im nächsten Leben in eine höhere Kaste hineingeboren zu werden, weil er durch das Erdulden seines Loses karmische Pluspunkte angesammelt hat. In diesem Glauben leben die Hindus und in diesem Glauben sterben sie. Und das Verblüffende ist: Sie sind glücklich dabei. Weil sie daran glauben, dass alles, was ihnen widerfährt, durch ihr Karma vorbestimmt ist, wird dieser Glaube zu ihrer Realität.
Wir halten es eher mit Neo, dem Helden aus der Matrix-Trilogie. Zwischen ihm und Morpheus fand im dritten Film Matrix Revolutions der folgende Dialog statt, der die westliche Einstellung ziemlich gut wiedergibt. Morpheus fragt: »Glaubst du an das Schicksal, Neo?« Dieser antwortet: »nein«. »Warum nicht?« »Mir missfällt der Gedanke, mein Leben nicht unter Kontrolle zu haben.«
Auch die Buddhisten akzeptieren ihr Karma und glauben daran, dass das, was ihnen in diesem Leben widerfährt, durch ihr Verhalten in früheren Leben bestimmt wurde. Im Unterschied zu den Hindus glauben sie aber daran, dass sie durchaus Einfluss auf ihr Karma haben und es verändern können. Allerdings sehen die Buddhisten diesen Prozess in viel längeren Zeiträumen als wir, also zum Beispiel über einen Zeitraum von mehreren Leben. Und diese Überzeugung
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