Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet
Frieden kennt, sich überhaupt vorstellen, was äußerer Friede bedeuten könnte?
Kann ein Mensch, der keinen inneren Frieden kennt, sich überhaupt vorstellen, was äußerer Friede bedeuten könnte?
Das klingt ziemlich deprimierend, oder? Man bekommt ja das Gefühl, es wäre besser, nicht für etwas zu sein, weil man dadurch ja möglicherweise genau das Gegenteil bewirkt. Aber ich denke nicht, dass es so ist. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass es nicht ausreicht, äußere Veränderungen zu fordern, wenn man nicht bereit ist, innere Veränderungen zuzulassen. Es langt nicht, den Schatten in der Welt zu bekämpfen und »Brüder zur Sonne, zur Freiheit« zu rufen, man muss auch den Schatten in sich selbst erkennen und die eigenen Denk- und Verhaltensstrukturen an die Sonne bringen, damit sie im Licht frei werden können.
Letztendlich sind alle Revolutionen nicht nur an den schwierigen äußeren Umständen gescheitert, sondern vor allem daran, dass die alten Menschen eine neue Gesellschaft aufbauen wollten. Mahatma Gandhi hat gesagt: »Du musst die Veränderung sein, die du in der Welt sehen willst.« Diejenigen, die unter einer Diktatur im Gefängnis gesessen haben oder ins Exil verbannt worden waren, werden – sobald sie an der Macht sind – meistens zu noch größeren und noch korrupteren Despoten, was man in neuerer Zeit am Beispiel von Ajatollah Chomeini im Iran oder von Jean-Bertrand Aristide in Haiti sehen konnte.
Wirklicher Friede muss im Inneren beginnen
Ich bin sehr dafür, dass Menschen sich engagieren und für ihre Überzeugungen eintreten, aber ich frage mich, warum es heute mehr Kriege gibt als je zuvor – und das trotz der vielen Massendemonstrationen, Tausenden von Erleuchtungsbüchern und Selbstverbesserungsseminaren ohne Ende. Ich frage mich, was wirklich nötig ist, damit wir in Frieden miteinander leben können.
Ich bin davon überzeugt, dass jeder Einzelne bei sich selbst anfangen muss. Dann kann er in seinem Bewusstsein, in seiner Familie, in seiner Nachbarschaft, in seiner Stadt und irgendwann auch in seinem Land Veränderungen bewirken. Konfuzius wird der Spruch zugeschrieben: »Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als über die Finsternis zu klagen.« Nicht indem ich wütend auf und ab hüpfe und herumschreie: »Alles muss sich ändern!«, sondern indem ich mich ändere, verändere ich meine mittelbare und unmittelbare Umgebung und damit letztlich auch die Welt. Frieden beginnt immer bei mir selbst. Nicht auf der Straße, sondern in mir selbst muss ich die Friedensfahne schwenken.
Wenn ich mich verändere, sehen das meine Frau und meine Kinder, und da sich die Veränderung positiv auf mein Verhalten ihnen gegenüber auswirkt, werden sie natürlich neugierig werden und mich fragen, was ich gemacht habe. Dann bemerken Freunde diese Veränderung und werden neugierig und fragen. Und so weitet sich der Kreis allmählich immer weiter aus und schließt immer mehr Menschen mit ein, die dann vielleicht selbst anfangen wollen, sich zu verändern.
»Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als über die Finsternis zu klagen.«
Konfuzius
Im Internet habe ich mir eine Karte angeschaut, auf der die gegenwärtig stattfindenden Kriege und bewaffneten Konflikte zu sehen sind. Erschütternd! Und es vergeht doch kein Tag, an dem in den Nachrichten nicht über Krieg und Bürgerkrieg, Gewalt und Terror, Massenvergewaltigungen und Völkermord berichtet wird. Und das obwohl doch angeblich niemand Krieg will. Angesichts der Situation in Asien, Afrika und Südamerika ist es unglaublich, in welchem Friedensluxus wir in Mitteleuropa schwelgen dürfen. Und das obwohl Europa jahrhunderte lang ein einziges Schlachtfeld gewesen war.
Ich will meinen Gedankengang noch ein wenig weiterspinnen. Ist es nicht sogar so, dass wir Europäer gelernt haben, in Frieden mit unseren Nachbarn zu leben, gerade weil wir Jahrhunderte des Krieges und der Gräueltaten hinter uns haben? Sitzen heute nicht ehemalige Erzfeinde wie Frankreich und Deutschland an einem Tisch, weil sie wissen, dass keines von beiden Ländern einen weiteren Krieg überstehen würde? Hat nicht letzten Endes der Krieg zum Frieden geführt? Hatte vielleicht auch hier Mephisto, »ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft«, seine Hand im Spiel?
Heute die Hölle, morgen das Himmelreich
Was ist also positiv und was ist negativ? Der alte Zen-Meister sagte dazu lakonisch: »mal abwarten«. Und ein neuerer
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