Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet
Fußball-Meister aus Bayern meinte trocken: »Schau’n mer mal.« Auf jeden Fall sollte man sich hüten, vorschnell zu urteilen. Am besten wäre es allerdings, über haupt nicht zu urteilen. Denn das, was wir heute als Hölle empfinden, können wir schon morgen unser Himmelreich nennen.
Das, was ich als negativ empfinde, kann mich zu einem Umdenken bewegen, und damit ist es als Impuls positiv. Durch dieses Umdenken habe ich neue Gedanken und gehe neue Wege, die mich in eine vollkommen andere Zukunft bringen. Erst in der Rückschau kann ich dann das, was mir einst so großen Schmerz bereitet hat, als das sehen, was zu einer großen Freude geführt hat. Die Freundin, die mich verlassen hat, hat es meiner Frau ermöglicht, in mein Leben zu treten. Der Kompagnon, von dem ich mich ungerecht behandelt gefühlt hatte, hat es mir ermöglicht, meine eigene Firma zu gründen. Die Unzufriedenheit mit meiner bisherigen Arbeit hat dazu geführt, dass ich Bleep entdeckt habe.
Gut und böse, angenehm und unangenehm, positiv und negativ sind rein menschliche Erfindungen. Kein anderes Wesen auf dieser Erde teilt die Welt auf diese Weise ein. Oder haben Sie schon einmal erlebt, dass eine Katze Sie für böse gehalten hat, weil Sie ihr das falsche Futter gegeben haben? Sie frisst es einfach nicht, streicht Ihnen aber trotzdem um die Beine. Haben Sie schon einmal erlebt, dass ein Baum sich von Ihnen weggeneigt hat, weil er Ihre Gegenwart als unangenehm empfand? Er steht einfach da und beschützt Sie vor dem Regen.
Was ein Mensch als angenehm empfindet, das ist für den anderen unangenehm. Was der eine für wahr hält, ist für den anderen eine Lüge. Für den Westen ist Osama bin Laden der Teufel persönlich, für viele Araber ist er ein Freiheitskämpfer. Wilhelm Tell war für die Habsburger ein Mörder und Terrorist, für die Schweizer ist er ihr Nationalheld. Die Franzosen verehren Napoleon, obwohl die von ihm angezettelten Kriege Millionen Tote gefordert haben. Die Italiener sind noch heute stolz auf Julius Cäsar und das trotz des Leids, das er mit seinen Legionen über die benachbarten Völker gebracht hat. Hätte Deutschland den Krieg gewonnen, wie würde man heute wohl Adolf Hitler sehen?
Der Dalai Lama hat einmal zu mir gesagt: »Du darfst nie beurteilen, was im Augenblick geschieht, denn es ist möglich, dass daraus etwas entsteht, das diesem diametral entgegengesetzt ist. Und dann wirst du die ganze Situation vollkommen anders definieren.«
Indem ich Situationen oder Menschen so annehme, wie sie sind, höre ich auf, sie zu beurteilen.
Am besten wäre es wohl, wenn wir nichts mehr beurteilen, sondern alles annehmen würden, wie es ist. Dadurch würde sich in uns eine große Entspannung einstellen, und wir müssten keine Mauern mehr um uns herum errichten, die andere Menschen ausschließen. Dann würden möglicherweise Dinge geschehen, von denen wir jetzt nicht einmal zu träumen wagen.
Indem ich Situationen oder Menschen so annehme, wie sie sind, höre ich auf, sie zu beurteilen. Ich lasse also alle meine vorgefassten Meinungen und Vorurteile, meine verkrusteten Denk- und Verhaltensstrukturen, die alle aus der Vergangenheit stammen und mit der konkreten gegenwärtigen Situation oder dem Menschen nur sehr wenig zu tun haben, beiseite und konzentriere mich ganz auf das, was mir gegenübersteht.
Nur weil Ihnen (wenn sie eine Frau sind) Männer zigmal wehgetan haben, muss Ihr neuer Freund Ihnen nicht automatisch auch wieder wehtun. Wenn Sie aber glauben, dass alle Männer ohnehin Verbrecher sind, dann werden Sie genau den Mann anziehen, der Ihre Meinung bestätigt. Nur weil Sie schon dreimal durch eine Prüfung gefallen sind, müssen Sie nicht auch automatisch durch die nächste fallen. Wenn Sie aber davon überzeugt sind, dass Sie sowieso ein Versager sind, dem nie etwas gelingt, dann werden Sie wohl auch diese Prüfung nicht bestehen.
Wenn ich etwas Neues möchte, muss ich mir meiner alten Denkmuster bewusst werden, die dazu geführt haben, dass ich bisher immer wieder in den alten Verhaltensweisen stecken geblieben bin. Erst wenn ich diese Muster erkannt habe, kann ich sie beseitigen, und erst wenn ich sie beseitigt habe, kann sich mein Leben wirklich und von Grund auf ändern. Dann kommen nämlich neue Menschen, neue Situationen, neue berufliche Chancen auf mich zu, die sich im Einklang mit meinen neuen Mustern, Wünschen und Visionen befinden. Dann ziehe ich das aus der äußeren Welt an, was ich in meiner inneren
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