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Bleib bei mir – bleib in Sydney

Bleib bei mir – bleib in Sydney

Titel: Bleib bei mir – bleib in Sydney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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dachte, jemand müsste Sie aufrütteln."
    Was sie in diesem Moment wirklich aufrüttelte, war sein plötzliches Interesse an ihr.
    Damals, mit siebzehn, hatte sie alles versucht, um so knabenhaft schlank und zierlich wie ihre Schwestern zu werden. Ein unmögliches Vorhaben, wie sich herausstellte. Egal, wie sehr sie auch hungerte, ihre Figur war einfach von Natur aus weiblich gerundet. Befreit vom tyrannischen Einfluss ihrer Familie, hatte Leigh sich nun entsprechend ihrer Anlagen zu einer jungen Frau mit üppigen weiblichen Rundungen entwickelt, die jedoch in harmonischem Einklang mit ihrer überdurchschnittlichen Körpergröße standen.
    Allerdings überragte Richard sie trotz ihrer hohen Absätze immer noch um einen halben Kopf, was Leigh plötzlich sehr ärgerte. "Nun gut, Richard", sagte sie spöttisch, wobei sie in den Pfad zu dem Zierteich einbog, "zu Ihrer Information: Ich brauche Ihre Anerkennung nicht. Tatsächlich ist es mir egal, was Sie von mir halten."
    Lachend ging er neben ihr her. Leigh warf ihm einen vernichtenden Blick zu und wünschte sich, er würde sie endlich in Ruhe lassen.
    Richard lächelte. "Ich habe den funkelnden Blick dieser unglaublich ausdrucksvollen Augen vermisst."
    Vermisst? Hatte sie ihn damals wirklich so stark beeindruckt? Oder wollte er nur mit ihr flirten, jetzt, da sie "gut aussah"?
    Leigh dachte darüber nach, während sie schweigend neben ihm her ging. Das schwarze Kostüm, das sie sich für die Beerdigung gekauft hatte, war figurbetont. Offenbar gefiel Richard ihre gegenwärtige Figur. Was ihre dunklen Augen betraf... Leigh hatte sie inzwischen längst als Teil ihres Aussehens akzeptiert, genauso wie ihr tiefschwarzes Haar und ihren gebräunten Teint. Und waren ihr als Teenager ihre schmale Nase zu lang und ihre vollen Lippen stets zu groß erschienen, so waren ihre Züge inzwischen zu einem harmonischen Gesamtbild gereift.
    Nein, sie fühlte sich bestimmt nicht mehr als das "hässliche Entlein", als das sie sich in der Familie Durant immer vorgekommen war, obwohl sie natürlich dem Vergleich mit der zarten blonden Schönheit ihrer älteren Schwestern nie würde standhalten können. Noch zu gut erinnerte sie sich daran, wie sie einmal sogar versucht hatte, sich ihr schwarzes Haar blond zu färben - einer von unzähligen missglückten Versuchen, Anerkennung zu finden. Damals hatte sie noch nicht gewusst, dass sie ein Kuckucksei im Nest der Durants war und dass ein Kuckuck sich nie in etwas anderes verwandeln konnte.
    "Ich bezweifle nicht, dass Sie meiner Zustimmung nicht bedürfen", kam Richard in neckendem Ton auf Leighs letzte Bemerkung zurück. Als sie ihn skeptisch ansah, fügte er hinzu: "Kein echter Mann würde Sie nicht bewundern."
    Sex! Leigh wich seinem Blick aus und beschleunigte ärgerlich ihre Schritte. Sie hasste diese oberflächliche Betrachtungsweise, die sie nur nach ihrem Körper beurteilte. Aber Männer wie Richard suchten bei einer Frau vermutlich weder Geist noch Herz.
    Im Zusammenhang mit der umfangreichen Berichterstattung nach Lawrence Durants Tod hatten sich die Medien natürlich auch ausgiebig auf die Tatsache gestürzt, dass Richard Seymour noch unverheiratet war - einer der begehrtesten Junggesellen Australiens. Leigh fragte sich, ob er wohl genauso ein Weiberheld war, wie es Lawrence hinter der respektablen Fassade seiner Ehe immer gewesen war. Bei seinem Aussehen würde es Richard sicher nicht an Angeboten fehlen.
    Wenn er jetzt genauso über sie dachte, irrte er sich. Bislang hatte sie sich jedes Mal insgeheim gesperrt, sobald ein Mann auch nur versuchte, ihr näher zu kommen. Vermutlich war es eine Frage des Vertrauens. Vielleicht würde sie ja irgendwann einem Mann begegnen, dem sie wirklich vertrauen konnte, dass er sie so lieben würde, wie sie es sich wünschte.
    "Sind Sie glücklich mit dem Leben, das Sie sich aufgebaut haben?"
    Die scheinbar arglose Frage riss Leigh aus ihren Überlegungen. Ihre Erfahrungen aus ihrer Kindheit und Teenagerzeit warnten sie, keine persönlichen Informationen über sich preiszugeben. Ohne Richard anzusehen, antwortete sie deshalb gleichmütig: "Einigermaßen.
    Und Sie? Sind Sie glücklich mit dem, was Sie aus sich gemacht haben?"
    Sein Lachen klang eine Spur ironisch. "Wissen Sie, das hat mich noch keiner gefragt."
    Natürlich. Sein glänzender Erfolg lud nicht zu Zweifeln ein. "Nun, vielleicht sollten Sie es sich selber fragen", sagte Leigh trocken.
    "Ja, vielleicht", stimmte er zu. "Wobei ich zugeben muss,

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