Bleib bei mir – bleib in Sydney
sie sich alle verändert! Es hatte nur etwas Zeit bedurft, bis sich Lawrence' lähmender Einfluss auf ihre Familie verflüchtigt hatte.
Jetzt akzeptierte man sich zumindest, und die Zukunft sah äußerst viel versprechend aus.
Nachdem Leigh den Wickeltisch aufgeräumt hatte, kehrte sie gut gelaunt zu ihren Gästen zurück. Doch im nächsten Moment erblickte sie ihre Mutter, die immer noch Alexander auf dem Arm trug ... und mit Clare Seymour redete!
Sofort wurde Leigh von Panik gepackt. War das gut? Oder sollte sie das Gespräch lieber beenden? Wo war Richard? Nervös ließ sie den Blick durch den Raum schweifen.
Leigh kannte Richards Mutter immer noch kaum. Sie wusste nur, dass Richard am Tag nach Clares schockierender Enthüllung zu ihr gefahren war, und Leigh ihn noch gebeten hatte, keine Drohungen auszusprechen, um seine Mutter zum Schweigen zu verpflichten.
Nun stand Clare dort und unterhielt sich mit Alicia, der Frau, von der sich Lawrence nach ihrem Willen hätte trennen sollen. Und obwohl Mutter und Sohn zu einer Einigung gelangt waren, konnte nicht das Rühren an dieser alten Wunde Clare zu einer unbedachten Äußerung veranlassen?
Leighs Herz klopfte. Endlich hatte sie Richard entdeckt. Er stand nur wenige Meter von den beiden Müttern entfernt und beobachtete sie offensichtlich auch. Leigh beruhigte sich sofort, als sie seine entspannte Miene sah. Sogar ein Lächeln umspielte seinen Mund.
Alles war gut. Richard hätte sich sonst eingemischt. Er musste überzeugt sein, dass seine Mutter der Vergangenheit nicht mehr nachhing.
Erleichtert beeilte sich Leigh, an seine Seite zu kommen. Längst hatte sie gelernt, ihm blind zu vertrauen. Keine Zweifel mehr, Richard hatte ihr immer wieder aufs Neue bewiesen, wie sehr er ihr Vertrauen verdiente.
Er musste ihr Herannahen gespürt haben, denn er wandte sich ihr zu und lächelte ihr so liebevoll entgegen, dass Leigh ein warmes Glücksgefühl erfüllte. Richard streckte den Arm aus, und Leigh schmiegte sich zufrieden an seine breite Schulter. Hier gehörte sie hin ... zu Richard, ihrem Mann, ihrem Herzenspartner, ihrem Seelenfreund.
Er küsste sie zärtlich auf die Stirn. "Wie es aussieht, haben unsere beiden Mütter ein gemeinsames Interesse gefunden", sagte er.
"Unser Sohn ist der Sieger?"
"Unser Sohn wird immer der Sieger sein", bekräftigte er.
Arm in Arm mit Richard beobachtete Leigh, wie Alicia und Clare lächelnd auf Alexander herabblickten. Und plötzlich ... war es ein sechster Sinn?... blickten die beiden Mütter auf.
Beide ließen den Blick über Sohn und Tochter schweifen, und es war ihnen anzusehen, dass ihnen gefiel, was sie sahen.
Mit Tränen in den Augen sah Leigh zu Richard auf. Er erwiderte ihren Blick, und sie sah, dass er es genauso als ein Wunder empfand: Die Zurückweisung, die sie beide all die Jahre in ihren Familien erfahren hatten, hatte endgültig ein Ende gefunden.
"Es beginnt mit uns", sagte Richard sanft.
"Mit Liebe", antwortete Leigh.
"Geben ist das Schlüsselwort."
Ja, das Geheimnis der Liebe ... Geben. Sie beide kannten es, und Leigh hoffte, dass ihre Familie es auch erfahren würde. Denn die Liebe war ein Geschenk, und zwar eines, das niemals vergeudet oder zerstört werden sollte. Liebe war das wertvollste Geschenk überhaupt.
-ENDE-
Weitere Kostenlose Bücher