Bleib bei mir – bleib in Sydney
die Mühe gemacht, es herauszufinden. Für dich war nur wichtig, dass ich deinem Zweck gedient habe."
"Das ist nicht wahr!" widersprach er heftig.
"Lügner!" gab Leigh zurück.
"Ich habe dich niemals belogen! Niemals!"
"Ich würde gern wissen, wie du das vor dir selbst vertrittst", spottete sie. "Gib ein Körnchen Wahrheit hinzu, und dann ist es keine Lüge mehr? Funktioniert das so bei dir, Richard?"
"Ich habe dich nicht belogen", beharrte er.
Das hielt Leigh keiner Antwort mehr für würdig. Für den Rest der Fahrt schwieg sie beharrlich. Zumindest gab es ihr eine gewisse Genugtuung, dass Richard einmal nicht die Situation unter Kontrolle hatte und alles nach seinem Willen dirigieren konnte.
Sobald der Wagen in der Garage stand, stieg Leigh aus und ging ins Haus. Sie wollte so schnell wie möglich von Richard fort, ohne zu rennen. Das verbot ihr der Stolz. Natürlich folgte Richard ihr. Der Jäger ließ sein Opfer niemals ziehen, solange er noch eine Chance witterte. Nur dass Richard einen unverzeihlichen Fehler begangen hatte, einen Fehler, den er nie wieder gutmachen konnte.
Die Braut seiner Wahl! Das war seine schlimmste Lüge gewesen ... ihr das Gefühl zu geben, etwas Besonderes für ihn zu sein, ihm mehr zu bedeuten als ihre Schwestern ... nein, seine Schwestern, die er nicht heiraten konnte. Kein Wunder, dass er keine davon begehrt hatte!
Leigh lief wütend die Treppe hinauf. Caroline hatte Recht gehabt. Sie hatte es Richard leicht gemacht. Ihre Verletzlichkeit hatte sie dazu verleitet, zu glauben, zu hoffen, Richard könnte ihr das geben, was sie sich am meisten wünschte.
Es war ein Witz! Ein böser Witz!
Oben angekommen, drehte sie sich zu ihrem betrügerischen Ehemann um, der gerade den Fuß auf die Treppe setzte. "Ich werde heute Nacht nicht mit dir schlafen. Keine Nacht mehr.
Such dir eine andere für dein Bett, denn ich werde nicht mehr deine ... leichtgläubige Ehefrau sein!"
Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, lief sie ins Schlafzimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Dies war ihr Haus - das war Teil ihres unseligen Ehevertrags. Und Leigh sah nicht ein, warum sie ohne etwas dastehen sollte, wenn sie Richard zu seiner ersehnten Erbschaft verhelfen hatte. Sollte er sich doch eine andere Unterkunft suchen!
Wütend begann sie, sich auszuziehen. Da ging die Tür auf, und Richard kam herein.
"Verschwinde!" schrie sie ihn an.
Er ignorierte diese Aufforderung, schloss gelassen die Tür hinter sich und baute sich ungerührt vor Leigh auf.
"Ich sagte, du sollst verschwinden!" Außer sich vor Zorn, packte Leigh das wunderschöne Rosenbouquet und schleuderte es Richard entgegen. "Und nimm die mit! Sie sind genauso eine Lüge!"
Doch Richard ging nicht. Er rührte sich überhaupt nicht, sondern sah sie mit entschlossener Miene an.
"Ich habe dich einmal gehen lassen", sagte er ruhig. "Und ich werde dich jetzt nicht gehen lassen. Abgesehen von dem, was zwischen uns ist, trägst du unser Kind, und ich werde mich nicht um meinen Sohn betrügen lassen. Genauso wenig werde ich erlauben, dass unser Sohn um seinen Vater betrogen wird."
14. KAPITEL
Der Vater ihres Kindes ...
Der Hinweis auf Richards Vaterschaft und darauf, was sie ihm bedeutete, ließ Leighs Wut verfliegen. Zitternd stand sie da und blickte den Mann an, der genau wie sie Zeit seines Lebens um die Liebe seiner Mutter und seines Vaters betrogen worden war.
Leigh fühlte sich hin und her gerissen. Hatte sie wirklich ein Recht, Richard aus ihrem Leben auszuschließen mit der Begründung, dass ihre Liebe für ihr Kind genügen würde? Ein Sohn brauchte seinen Vater ... und nicht nur dem Namen nach. Ein Name war nicht genug.
Keiner wusste das besser als Richard und sie. Und er hatte ihr von Anfang an gesagt, dass ihm jedes seiner Kinder lieb und teuer sein würde.
Es hatte keinen Sinn, sich einreden zu wollen, dass auch das gelogen war. Seine Fürsorge während ihrer Schwangerscha ft, seine Enttäuschung, nicht bei dem Ultraschalltermin dabei gewesen zu sein, seine Begeisterung angesichts der ersten Aufnahmen von ihrem Baby sprachen für sich.
"Es tut mir Leid, dass dich die Reden meiner Mutter so aufgebracht haben", sagte er sanft.
"Warum hat sie es Lawrence eigentlich nicht gesagt?" fragte Leigh unglücklich. "Dann hättest du vielleicht einen Vater gehabt."
"Stolz", erwiderte Richard schroff. "Meine Mutter vertrat die Ansicht, da er sie nicht haben wollte, sollte er auch mich nicht bekommen. Es war eine stumme Rache,
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