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Bleib bei mir, Gabriella

Bleib bei mir, Gabriella

Titel: Bleib bei mir, Gabriella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN ROSE SMITH
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Wohnzimmer und stellte sich neben sie. Er trug Jeans und ein T-Shirt und wirkte weniger förmlich als sonst. Das schwarze Poloshirt und die kakifarbene Cargohose, die er sonst immer anhatte, waren wie eine Uniform. Sie musterte ihn, und ihr gefiel, was sie sah. Sogar die dunklen Bartstoppeln.
    „Du siehst entspannt aus.“
    „Das bin ich auch.“
    „Danke, dass du mit mir über den Golfplatz gefahren bist. Es hat wirklich geholfen. Ich fühle mich nicht mehr, als würde ich gleich platzen.“
    „Das freut mich.“
    Rafe war immer so verhalten. Selbst seine Antworten wirkten wohlüberlegt. Gabby wollte ihm eine spontane Reaktion entlocken.
    Sie hielt ihm den Apfel hin. „Möchtest du abbeißen?“, fragte sie und rechnete mit einem Scherz über Adam und Eva oder einem Zurückweichen.
    Aber er beugte sich vor, legte seine Hand um ihre und nahm einen Bissen. Die Welt schien stehen zu bleiben und sich dann in Zeitlupe weiterzudrehen, als ihre Blicke sich trafen. Sein frischer Duft stieg ihr in die Nase, und sie musste an den letzten Kuss denken. Auf dem Balkon war es hell genug, um das Verlangen in seinen Augen zu sehen. Er schluckte den Bissen herunter und stand reglos da. Nach einem langen Moment nahm er ihr den Apfel ab und legte ihn aufs Geländer.
    „Was willst du, Gabby?“
    Sie nahm ihren Mut zusammen. „Ich will, dass du mich wieder küsst.“
    „Wir waren uns doch einig, dass es ein Fehler war.“
    „Da kannten wir einander noch nicht.“
    „Und du glaubst, jetzt tun wir es?“ Er klang überrascht und belustigt zugleich.
    „Seit drei Tagen wohne ich mit dir in einer Suite, fahre mit dir durch die Gegend, schleiche mit dir aus dem Hotel. Das ist wie drei Monate im wirklichen Leben.“
    Er lachte, aber sein Lachen war leise und heiser. „Die Logik der Frauen erstaunt mich immer wieder.“
    „Vielleicht solltest du sie mal ausprobieren. Staunen ist gut für die Seele.“
    Rafe schüttelte den Kopf und schob die Hände unter ihr Haar. „Das ist ein gefährliches Spiel, und wir wissen es beide.“
    Sie antwortete nicht.
    Nach kurzem Zögern beugte er sich zu ihr, bis seine Lippen ihre fast berührten. Er strich durch ihr Haar. „Du weißt gar nicht, wie hübsch du bist, was?“ Er hielt ihren Kopf so, dass sie ihm in die Augen schauen musste. „Du bist die begehrenswerteste Frau, der ich je begegnet bin.“
    Sein Kuss begann zärtlich, fast zaghaft, und Gabby genoss es, aber schon bald konnte sie gar nicht genug bekommen. Sie schlang die Arme um ihn und strich über die festen Muskeln an seinem Rücken. Rafe vertiefte den Kuss, und ohne zu überlegen erwiderte sie ihn, bis das Gefühl von Freiheit sie überwältigte.
    Sie ließ die Hände unter sein T-Shirt gleiten. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher, und Rafe zerzauste ihr Haar, während er ihr mit dem Mund zeigte, wie sehr er sie begehrte.
    Das Geräusch schien wie aus weiter Ferne zu kommen, und Gabby nahm es erst bewusst wahr, als Rafe sich von ihr löste und sein Handy herausholte.
    Sie hatte gedacht, dass sie ungestört wären, aber das war ein Irrtum.
    Er sah aufs Display, dann auf die Uhr. „Es ist meine Mutter. So spät ruft sie nie an. Ich muss mich melden.“
    Sie nickte. „Natürlich, das verstehe ich.“
    Als sie hineingehen wollte, hielt er sie am Handgelenk fest. „Bleib. Wir müssen miteinander reden.“
    Was gibt es über einen solchen Kuss zu reden? Danke? Das war ein Fehler, und wir dürfen nicht mal daran denken, den nächsten Schritt zu machen?
    Er hielt das Handy ans Ohr. „Hi, Mom. Was gibt’s?“ Die Falten an seiner Stirn vertieften sich. „Ich soll dir morgen Gehhilfen bringen? Und was ist mit heute Abend? Du darfst auf keinen Fall versuchen, allein die Treppe hinaufzusteigen. Sonst brichst du dir noch etwas … Woher weißt du, dass der Knöchel nicht gebrochen ist?“
    Gabby ahnte, was geschehen war, und zupfte an Rafes T-Shirt.
    „Augenblick, Mom“, sagte er.
    „Wie schwer ist deine Mutter verletzt?“
    „Sie ist auf der Hintertreppe gestürzt. Vor etwa einer Stunde. Der Knöchel ist geschwollen.“
    „Er könnte gebrochen sein.“
    „Sie will es nicht einsehen. Ich soll ihr morgen Gehhilfen bringen. Bis dahin kommt sie zurecht, sagt sie.“
    „Das ist doch Unsinn! Sie braucht sofort Hilfe, nicht erst morgen.“
    Rafe sprach ins Handy. „Mom, ich fahre dich in die Notaufnahme.“
    Gabby hörte das laute „Nein!“ am anderen Ende und zupfte erneut am T-Shirt. „Ich kenne einen Orthopäden in ihrer

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