Bleib bei mir, Gabriella
anderes.“
„Gut. Dann setzen wir uns morgen früh zusammen und gehen alles durch. Die Partys, auf die Sie gehen …“
Sie hob ruckartig den Kopf. „Ich gehe hier auf keine Partys. Wie gesagt, Sie kennen mich nicht. Versuchen Sie gar nicht erst, vorherzusehen, was ich tun werde. Bis morgen früh, Mr. Balthazar. Gute Nacht.“
Gabriella wirbelte herum und verließ das Wohnzimmer. Das Haar wippte auf ihrem Rücken.
Rafe starrte darauf und rieb sich den Nacken. Er wünschte, er müsste nicht im Wohnzimmer schlafen. Sondern einige Meilen entfernt.
2. KAPITEL
Am nächsten Morgen hörte Gabby erst ein leises Klopfen, dann Rafaels gebieterische Stimme. „Miss McCord, sind Sie wach?“
Zu ihrer Überraschung wartete er ihre Antwort nicht ab, sondern öffnete einfach die Tür.
Sie zog die Decke bis unters Kinn, riss sich die Schlafmaske ab und starrte blinzelnd auf den großen, athletischen Mann in der Schlafzimmertür.
Als sie nach einem Blick auf die Uhr auf dem Nachttisch feststellte, dass es erst halb acht war, zog sie die Decke über den Kopf. „Gehen Sie weg. Niemand darf mich in meinem jetzigen Zustand sehen.“
„Ich kann nicht weggehen.“
Mehr sagte er nicht, und sie lugte vorsichtig unter der Decke hervor. Er stand noch immer in der Tür.
Das Haar war ihr ins Gesicht gefallen, und sie strich es zur Seite. „Ich weiß, Sie haben die Anweisung, auf mich aufzupassen, aber doch nicht so früh am Morgen.“
„Blake hat angerufen. Er will, dass Sie um elf im Geschäft in Dallas sind. Er hat die Presse informiert, dass er den ersten Schritt in seiner neuen PR-Kampagne bekannt geben will. Irgendetwas über ein Erlebnis, das man nur einmal im Leben hat.“
„Jetzt schon?“
„Blake verschwendet keine Zeit.“
Damit hatte ihr Bodyguard recht.
„Er will, dass ich ausgewählte Kunden persönlich in Stilfragen berate. Dazu kommen noch die Werbeaufnahmen, die Grußworte und sonstigen Auftritte“, überlegte sie laut und fragte sich, wie sie all die Termine koordinieren sollte.
Rafe zog die Augenbrauen hoch. „Vielleicht will sich ja niemand von Ihnen beraten lassen“, sagte er und drehte sich um. „Ich koche Kaffee“, fügte er im Davongehen hinzu.
Gabby wusste nicht, warum der Mann ihr so auf die Nerven ging – aber er tat es. Sie streckte ihm die Zunge heraus.
Vielleicht wollte er es darauf anlegen, gefeuert zu werden.
Nein, nicht vielleicht. Rafe wollte wieder als unabhängiger Sicherheitsberater arbeiten und sich um die Juweliergeschäfte der McCords kümmern, nicht um ihre wandelnde Werbeikone. Er kochte Kaffee und fand in den gut gefüllten Schränken eine Pfannkuchenteigmischung. Im Kühlschrank waren Eier, Milch, Saft, Käse, Obst und alles, was man für einen Salat brauchte. Er beschloss, Frühstück zu machen. Gabriella konnte essen oder nicht essen, den Zimmerservice anrufen oder nicht. Ihm war es egal.
Gerade hatte er den Teig für die Pfannkuchen angerührt, da nahm er den Duft wahr, den Gabriella gestern Abend verströmt hatte. Nach Blumen und Gewürzen … Zu seinem Erstaunen trug sie einen Hausanzug und kein Make-up. Ihr Haar war feucht. Er war davon ausgegangen, dass sie mindestens drei Stunden brauchte, um sich zurechtzumachen. Auf keinen Fall hatte er erwartet, dass sie so … verletzlich aussah.
Er wies auf die Post auf dem Tisch. „Der Stapel ist aus dem Geschäft. Offenbar hat sich herumgesprochen, dass Sie in Dallas sind.“
„Am letzten Wochenende ist in der Lokalzeitung ein Artikel über mich erschienen. Darin stand, dass ich herkomme.“
Gabby nahm einen Becher und schenkte sich einen Kaffee ein.
Obwohl Rafe es nicht wollte, beobachtete er sie dabei. Sie war schlank, aber nicht zu schlank. Ihr Haar war jetzt dunkler, weil es feucht war, und ohne Make-up sah sie vollkommen natürlich aus – gar nicht wie ein bekanntes Model. Aber er wusste, dass der Eindruck täuschte.
Sie ging an den Kühlschrank und goss Milch in ihren Kaffee.
Er zeigte noch mal auf die Briefe. „Beantworten Sie die?“
Gabby trank einen Schluck und sah ihn über den Becher hinweg an. „Ich versuche es.“
Sie schien sich nicht abwenden zu können, und ihm fiel kein anderes Gesprächsthema ein. Warum funktionierte sein Verstand heute Morgen nicht?
Dann erinnerte sich daran, was er tun wollte. „Ich mache Pfannkuchen. Möchten Sie auch welche?“
„Einen vielleicht.“
„Einen? Sie scherzen. Kein Mensch isst nur einen einzigen Pfannkuchen.“
„Ich schon, und wenn ich ihn mit
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