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Bleib bei mir, Greg

Bleib bei mir, Greg

Titel: Bleib bei mir, Greg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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Douglas soll in der Nacht vor der Geburt der drei Mädchen von seinem Bruder ermordet worden sein. Ihre Eltern baten den Anwalt, ihnen bei der Auswahl von guten Adoptiveltern behilflich zu sein. Damit dieser Bruder sie nicht finden konnte, kamen sie auf die Idee, die Drillinge einzeln adoptieren zu lassen.“
    „Wie faszinierend. Und wann soll das gewesen sein? Man sollte meinen, dass meine Eltern so etwas Ungewöhnliches irgendwann erwähnt hätten, aber ich habe noch nie etwas von Drillingen gehört, die in Craigmor geboren wären.“
    „Das Geburtsdatum meiner Klientin steht in meiner Akte. Es war irgendwann Ende 1978.“
    „Oh!“ bemerkte sie mit einem Lachen. „Kein Wunder, dass ich nie etwas davon gehört habe. Das war auch das Jahr, in dem ich geboren wurde. Wahrscheinlich hatten meine Eltern bereits alles vergessen, bis ich alt genug war, diese Geschichte zu verstehen.“
    „Sie sind fünfundzwanzig?“ fragte er erstaunt.
    „Ich werde fünfundzwanzig. Im nächsten Monat. Warum fragen Sie?“
    „Ich dachte, Sie wären höchstens zwanzig. Ich hatte keine Ahnung…“ Er schwieg einen Moment und fuhr dann fort: „Ich erwarte nicht, dass Sie sich an irgendetwas erinnern, aber ich hoffte, dass es jemanden in Craigmor gäbe, der mir irgendwelche Auskünfte dazu geben könnte. Allerdings scheint wirklich niemand etwas von Moira, Douglas und den Drillingen, die in Craigmor geboren wurden, gehört zu haben.“
    „Ich kann Ihr Problem verstehen.“
    „Ich sprach mit einigen hiesigen Ärzten, die Ihren Vater kannten. Als ich sie fragte, wie ich ihrer Meinung nach vorgehen sollte, schlug einer mir vor, ich sollte nach Ihnen suchen.“
    „Warum nach mir?“
    „Weil Sie vielleicht wissen, was mit den Akten Ihres Vaters geschehen ist. Es ist möglich, dass Ihr Vater eine Akte über Moira und die Drillinge angelegt hatte.
    Wenn ich seine Akten durchgehen dürfte, würde ich vielleicht auf die Geburt der Drillinge stoßen und den Namen der Eltern erfahren. Ich möchte nicht zu meiner Klientin gehen und ihr erklären müssen, dass zwar irgendwo auf der Welt Schwestern von ihr existieren, dass ich jedoch keine Spur gefunden habe, die zu ihnen führt.“
    Fiona nickte. „Hat Mr. McCloskey Ihnen verraten, wer die anderen Mädchen adoptiert hat? Das könnte Ihnen bei Ihrer Suche helfen.“
    „Nein. Er wollte mir erst überhaupt nichts sagen. Er hätte mir niemals Informationen über die Babys gegeben.“
    „Und Sie glauben, dass irgendwo in den Akten meines Vaters diese Informationen stehen könnten?“
    „Das hoffe ich.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihnen helfen kann. Als ich das Haus meiner Eltern räumen musste, habe ich zwar einige Akten mitgenommen, doch leider habe ich hier im Cottage nicht genug Platz, also musste ich diverse Papiere im Haus meiner Tante unterbringen.“
    Greg sah sie aufmerksam an. „Warum sind Sie eigentlich nach Glen Cairn gezogen?“
    „In Craigmor hat mich einfach zu viel an meine Eltern erinnert. Ich musste wegziehen, um ihren Tod verarbeiten zu können. Irgendwann werde ich wahrscheinlich zurückkehren. Ich habe ich mich aber noch nicht entschieden.“
    „Und wie sind Sie ausgerechnet nach Glen Cairn gekommen?“
    „Die nächste Arztpraxis liegt fünfundfünfzig Kilometer von hier entfernt. Als ich das hörte, dachte ich, dass ich den Leuten vielleicht helfen könnte. Und ich glaube, das ist mir gelungen.“
    Greg rieb sich die Stirn. Sein Kopf begann erneut zu schmerzen. Die Chancen, die Akte zu finden, die er brauchte, standen also schlecht. Und wenn er ganz viel Pech hatte, existierte diese Akte vielleicht überhaupt nicht. Es wurde immer wahrscheinlicher, dass er mit leeren Händen nach New York zurückkehren würde.
    Aber eines war klar: er hatte nicht vor, ohne Kampf aufzugeben.
    „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich einen Blick in die Akten werfe, die Sie hier gelagert haben.“ ‘ „Nein, ganz und gar nicht, aber ich muss Sie warnen.
    Da Sie noch nicht mal einen Nachnamen als Anhaltspunkt haben, werden Sie viel Zeit dafür brauchen.“
    „Vielleicht habe ich Glück, und ich finde eine Akte, die eine Aufschrift wie ,Adoption’ oder so trägt. Das würde meine Arbeit erheblich erleichtern. In der Zwischenzeit werde ich mir im Dorf ein Zimmer suchen und morgen wieder zurückkommen.“
    „Es gibt keinen Grund, warum Sie sich ein anderes Zimmer suchen sollten. Wie Sie sehen, brauche ich das Zimmer nicht, in dem Sie schlafen.“
    Er schüttelte den Kopf.

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