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Bleib bei mir, Greg

Bleib bei mir, Greg

Titel: Bleib bei mir, Greg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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sie älter wäre, nicht so jung wie Sie.“
    „Ich bin adoptiert. Meine leiblichen Eltern sind gleich nach meiner Geburt bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Die MacDonalds sind die einzigen Eltern, die ich kenne.“
    „Und wann sind Sie nach Glen Cairn gezogen?“
    „Nach dem Tod meiner Eltern, vor zwei Jahren.“
    „Es tut mir sehr Leid, dass Sie Ihre Eltern verloren haben. Nach allem, was die Leute mir erzählt haben, müssen sie ganz besondere Menschen gewesen sein.“
    „Ja, das waren sie. Aber da sie schon sterben mussten, war es gut, dass sie zusammen gegangen sind. Sie standen sich sehr nahe. Ich weiß nicht, ob der eine lange ohne den anderen überlebt hätte.“
    Greg erinnerte sich, dass der Anwalt ihm etwas Ähnliches erzählt hatte. Auch er hatte bereits erfahren müssen, wie sinnlos Menschen oft starben und wie sehr die Angehörigen dann darunter litten.
    Nachdenklich schaute er auf seinen Suppenteller und bemerkte zu seiner Überraschung, dass er schon leer war. Während ihrer Unterhaltung hatte er die Hühnersuppe ausgelöffelt und sogar ein Brötchen dazu gegessen. Auch der Schmerz in seiner Brust schien plötzlich gelindert. Wann war das passiert? Er konnte sogar durchatmen, ohne dass es ihm wehtat. Dabei hatte ihn der Schmerz schon lange gequält.
    Womit Fiona ihn auch behandelt haben mochte, es hatte gewirkt. Es war ihm plötzlich sehr peinlich, dass er sich ihr gegenüber so unfreundlich benommen hatte. Er hätte wirklich mehr Dankbarkeit zeigen können.
    „Ich… äh… möchte mich dafür bedanken, dass Sie sich so rührend um mich gekümmert haben“, sagte er schließlich. „Ich weiß, dass ich nicht gerade der beste Patient gewesen bin.“
    „Das ist noch eine Untertreibung“, erwiderte sie.
    Greg bemerkte ihr Lächeln, während sie das sagte. Sie konnte bezaubernd lächeln. Es gab überhaupt einige faszinierende Dinge an ihr. Er musste zugeben, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte, verdrängte aber dieses Gefühl, so rasch er konnte.
    „Sie sind trotz allem herzlich willkommen, und ich habe Sie gern gesund gepflegt“, fügte sie hinzu. „Wenn Sie mir aber jetzt bitte sagen würden, warum Sie nach mir gesucht haben. Sonst lässt meine Neugierde mich nämlich nicht mehr schlafen.“ Sie goss ihm Tee nach und setzte sich dann wieder.
    Er schaute auf seinen Becher. Was hätte er jetzt nicht für eine Tasse Kaffee gegeben! Nach allem, was sie für ihn getan hatte, kam er sich bei diesem Gedanken richtig schäbig vor, aber Tee war wirklich kein Ersatz für Kaffee.
    „Ich bin Privatdetektiv und komme aus New York“, begann er. „Eine Klientin kam vor mehreren Wochen auf mich zu und berichtete mir, sie hätte erst vor kurzem erfahren hätte, dass sie adoptiert worden sei. Da ihre Adoptiveltern verstorben waren, wollte sie etwas über ihre leiblichen Eltern und ihre Abstammung erfahren.“
    Fiona sah ihn verständnislos an. „Entschuldigen Sie, aber ich kann Ihnen nicht ganz folgen. Was hat das mit mir zu tun?“
    „James MacDonald, Ihr Vater, war als Geburtshelfer auf der Geburtsurkunde eingetragen. Ich kenne außerdem den Namen des Anwalts, der die Adoptionsverhandlungen geführt hat, Calvin McCloskey. Es war Calvin, der mir sagte, die MacDonalds wären die Einzigen, die mir weiterhelfen könnten, aber dass sie leider bereits verstorben seien. Als ich hörte, dass sie eine Tochter hatten, fuhr ich nach Craigmor.“
    „Ich kenne Calvin. Er hat mir nach dem Tod meiner Eltern geholfen, alles Finanzielle zu regeln. Ich weiß nicht, was ich ohne ihn getan hätte.“ Fiona dachte einen Moment lang nach. „Ich kann mir nicht vorstellen, was meine Eltern mit dieser Adoption zu tun gehabt haben könnten. Craigmor ist eine Kleinstadt, und ich habe noch nie gehört, dass ein Kind, das mein Vater zur Welt gebracht hatte, dort zur Adoption freigegeben worden wäre.“
    „Ja, ich kenne das Problem. Niemand scheint davon gewusst zu haben. Aber glücklicherweise hat Mr. McCloskey mir dann in der Angelegenheit geholfen.
    Ohne seine Hilfe hätte ich meine Suche nicht weiterführen können.“
    Fiona legte die Arme auf den Tisch und lehnte sich vor. „Das hört sich ja sehr mysteriös an. Was hat er Ihnen denn gesagt?“
    „Ihre Eltern sollen ihm mitgeteilt haben, dass sie Drillinge – drei Mädchen – zur Welt gebracht hatten, deren Mutter sofort nach der Geburt gestorben war. Sie wussten von dieser Frau nur, dass ihr Vorname Moira war und der Name ihres Mannes Douglas. Und dieser

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