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Bleib bei mir, Greg

Bleib bei mir, Greg

Titel: Bleib bei mir, Greg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Greg die Küche bereits verlassen hatte. Sie fand ihn vor dem Kamin kniend im Wohnzimmer vor. Als sie eintrat, schaute er über die Schulter und runzelte die Stirn.
    „Haben Sie was verloren?“ fragte sie.
    „Ich habe nach Holz gesucht, damit ich Feuer machen kann.“
    „Ah, da können Sie lange suchen. Ich nehme Torf für das Feuer. Holz ist hier bei uns im schottischen Hochland eine Seltenheit.“
    Er trat zur Seite, damit Fiona das Feuer machen konnte, und nahm in einem Sessel Platz. Als das Feuer gemütlich im Kamin prasselte, setzte sich Fiona in den Sessel neben ihn. Tiger sprang auf ihren Schoß und rollte sich dort zusammen.
    „Wie heißt Ihre Katze?“
    „Es ist ein Kater, und er heißt Tiger.“
    „Passt zu ihm.“ Er sah sie aufmerksam an. „Fühlen Sie sich nicht manchmal sehr einsam hier?“
    „Das sollte man meinen, nicht wahr? Aber wissen Sie, ich habe so viel mit meinen Patienten zu tun, dass ich überhaupt keine Zeit habe, mich einsam zu fühlen. Es gibt hier immer etwas zu tun. Ich helfe auch Müttern, die kranke Kinder haben.“
    „Ah, jetzt verstehe ich.“
    „Was verstehen Sie?“
    Er lächelte. „Ihr Verhalten mir gegenüber. Sie haben mich wie ein Kind behandelt.“
    „Ganz und gar nicht. Ich habe nur auf Ihr kindisches Verhalten reagiert“, entgegnete sie, und er musste lachen. „Ich weiß, dass es mich nichts angeht“, fuhr sie fort, „aber haben Sie vielleicht Lust, ein wenig von sich zu erzählen?“
    „Warum?“ fragte er stirnrunzelnd.
    Sie spürte, wie misstrauisch er plötzlich wurde, und war traurig, dass er sich von ihrer unschuldigen Frage bedroht fühlte. „Vielleicht, damit wir uns ein bisschen besser kennen lernen. Sie haben schon eine ganze Menge über mich erfahren –wo ich lebe, welche Haustiere ich habe, wie ich meine Zeit verbringe. Sie kennen sogar mein Alter. Ich hingegen weiß nur, dass Sie Privatdetektiv sind. Es wäre interessant zu erfahren, warum Sie gerade diesen Beruf gewählt haben und wie Ihre Familie so ist.“
    Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Vielleicht ist es besser, wenn ich mich ^ach einem anderen Zimmer umsehe“, sagte er schließlich. „Ich würde es vorziehen, wenn unserer Beziehung auf einer strikt professionellen Ebene bliebe.“

6. KAPITEL
    Noch lange, nachdem Greg das Wohnzimmer verlassen hatte, saß Fiona am Kamin und starrte in das flackernde Feuer. McTavish und Tiger leisteten ihr Gesellschaft. Sie wusste, dass es bereits spät war und sie zu Bett gehen sollte, um den dringend benötigten Schlaf nachzuholen. Doch ihr wirbelten noch viel zu viele Gedanken im Kopf herum, als dass sie hätte schlafen können.
    Obwohl sie Greg glaubhaft versichert hatte, dass sie ihm keine persönlichen Fragen mehr stellen würde, wenn er es so wünschte, war er sofort auf sein Zimmer gegangen. Und nun versuchte sie seit zwei Stunden, sich über sein Verhalten klar zu werden. Ohne Zweifel hatte er Recht. Er war Privatdetektiv und hatte einen Auftrag zu erledigen. Greg war nicht an ihr, sondern einzig und allein an den Akten ihres Vaters interessiert. Sie hingegen sah auch den Mann in ihm und war wohl deshalb etwas zu weit gegangen.
    Dabei hatte er ihr immer klipp und klar zu verstehen gegeben, dass er bleiben würde, solange es für seine Arbeit notwendig war. Anschließend würde er wieder seiner eigenen Wege gehen. So einfach war das. Nun gut, sie würde ihn ganz bestimmt nicht mehr mit persönlichen Fragen belästigen.
    Immer und immer wieder hing Fiona denselben Gedanken nach, konnte aber einfach nicht den Schlüssel zu Gregs Verhalten finden. Er schien so viel Schmerz in sich zu tragen, einen Schmerz, der nichts mit seiner Krankheit zu tun hatte.
    Und obwohl er noch nicht vollständig von seiner Krankheit genesen war, versuchte er, mit purer Willenskraft seine Schwäche zu ignorieren.
    Gerade als sie aufstehen wollte, um endlich ins Bett zu gehen, hörte sie, dass Greg wieder hustete. Sie machte ihm rasch noch einen Tee, ging dann zu seinem Zimmer und klopfte an. Als er die Tür öffnete, trug er sein Hemd offen, und sie konnte seine breite muskulöse Brust sehen.
    „Ich habe Ihnen noch einen Hustentee gemacht“, sagte sie und zwang sich, ihn nicht zu lange anzuschauen. „Sie sollten ihn trinken, damit Sie in der Nacht Ruhe haben.“
    Er schaute auf das Tablett in ihrer Hand und dann auf sie. „Danke“, murmelte er ein wenig verlegen.
    „Falls Sie etwas Warmes für die Nacht anziehen

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