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Bleib bei mir, Greg

Bleib bei mir, Greg

Titel: Bleib bei mir, Greg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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er bloß im Gästezimmer dieser Frau gelandet? Er konnte jedoch keinen klaren Gedanken fassen. So benommen und schläfrig, wie er sich fühlte, hatte sie ihm wahrscheinlich etwas in den Tee getan.
    Mit letzter Kraft zog er sich bis auf die Boxershorts aus, schlüpfte zitternd vor Kälte unter die Bettdecke und genoss dann die wohlige Wärme, die bald darauf durch seinen Körper strömte. Er gestand sich ein, dass es wohl tatsächlich das Beste war, die Nacht hier zu verbringen. Am nächsten Morgen würde er jedoch sofort abfahren. Er musste unbedingt die Suche nach der richtigen Fiona MacDonald fortsetzen.
    Das war Gregs letzter Gedanke, bevor der Schlaf ihn übermannte.

3. KAPITEL
    Fiona wurde durch das laute Husten ihres Besuchers geweckt. Sie warf einen Blick auf den Wecker und sah, dass es erst kurz vor fünf war.
    Der Tee hatte ihm wenigstens ein paar Stunden Ruhe verschafft. Ruhe, die er dringend gebraucht hatte. Nicht, dass er es zugegeben hätte, oh, nein. Mr. Greg Dumas, der Starrsinn in Person, war davon überzeugt gewesen, seine Reise fortsetzen zu können.
    Sie gähnte und stand auf. Er brauchte noch mehr von der Kräutermixtur, die sie ihm gegeben hatte. Entschlossen zog Fiona ihren Morgenmantel über und ging hinunter in die Küche, wo sie die Zutaten mischte, die gegen seinen Husten und sein Fieber helfen würden.
    Während sie die Kräuter abwog und zerkleinerte, wanderten ihre Gedanken zurück in die Vergangenheit. Bereits als Teenager hatte sie gewusst, dass sie Menschen helfen wollte, gesund zu werden. Oft hatte sie mit ihrem Vater gearbeitet, der sich selbst im Ruhestand noch um alte Leute kümmerte, die zu keinem anderen Arzt mehr wechseln wollten. Wegen ihres Interesses an seiner Arbeit hatte er sie ermutigt, Medizin zu studieren. Und das hatte sie dann auch getan.
    Doch das Studium hatte sie enttäuscht. Sie hatte fast nichts über richtige Ernährung, Präventivmedizin öder über die Naturheilmittel gelernt, die genauso gut heilten wie pharmazeutische Produkte, aber weniger Nebenwirkungen besaßen.
    Statt weiter Medizin zu studieren, belegte sie Kurse in Ernährungslehre und Naturheilkunde.
    Als ihre Eltern starben, brach Fiona ihre Studien dann ganz ab und suchte sich einen Ort, an dem sie mit ihrem Verlust fertig werden und Trauerarbeit leisten konnte. Der Zufall führte sie nach Glen Cairn. Als sie durch die Highlands fuhr und sich nach einer freistehenden Immobilie erkundigte, fand sie dieses Cottage.
    Es war genau das, was sie brauchte. Das Haus lag in der Nähe eines Dorfes, so dass sie Gesellschaft haben konnte, wenn, sie es wünschte, war jedoch abgeschieden genug, um ihr echte Ruhe zu garantieren. Und so hatte sie den Umzug nie bereut.
    Als sich in Glen Cairn herumgesprochen hatte, was für eine Ausbildung und welche Fähigkeiten sie hatte, begannen die Leute, mit ihren Krankheiten und Wehwehchen zu ihr zu kommen. Immer wieder spürte Fiona, dass ihr eigener Kummer gemildert wurde, wenn sie anderen half. Seitdem heilte sie die hiesigen Einwohner mit ihren selbst gemachten Kräutermixturen und Salben. Sie besaß eine fast untrügliche Intuition, die sie Krankheiten mit sicherem Blick erkennen ließ.
    Nachdem Fiona die Kräuter mit heißem Wasser übergössen und fünf Minuten später wieder abgeseiht hatte, brachte sie den fertigen Sud ins Gästezimmer.
    Sie klopfte an die Tür, erhielt jedoch keine Antwort. Also Öffnete sie die Tür leise und betrat das Zimmer. Statt das Deckenlicht einzuschalten, knipste sie nur eine kleine Lampe an, die neben der Tür auf der Kommode stand.
    Ihr Patient lag mit nacktem Oberkörper auf dem Bett und hatte den Kopf abgewandt. „Ich habe Ihnen Tee gebracht“, flüsterte sie.
    Als er sie anschaute, sah sie, dass seine Augen glasig waren. Sie berührte seinen Arm und spürte, dass er vor Fieber glühte. „Können Sie sich bitte aufsetzen?“
    forderte sie ihn auf.
    Benommen guckte er sie an. „Was wollen Sie?“
    „Ich möchte, dass Sie das hier trinken“, erwiderte sie, während sie sich auf die Bettkante setzte und ihm den Becher reichte. Greg stützte sich auf einen Ellbogen, nahm den Becher und trank ihn in einem Zug leer. Ohne ein Wort zu sagen, gab er ihr den Becher zurück und ließ sich wieder ins Kissen fallen.
    Fast amüsiert lächelte sie über sein Verhalten. Vielleicht war er zu krank, um sich Sorgen zu machen, was sie ihm geben könnte. Fiona ging zur Kommode hinüber, zog die oberste Schublade auf, holte ein großes Flanellhemd

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