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Bleib doch, liebes Hausgespenst!

Bleib doch, liebes Hausgespenst!

Titel: Bleib doch, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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trank dem Freund seiner Tochter zu.
    Auch Walter Spiel nahm einen Schluck. „Das ist ein sehr schönes Haus, in dem Sie da wohnen“, sagte er, „ehrlich gestanden... Ich hatte es mir nicht so groß vorgestellt.“
    „Aber ich hatte dir doch erzählt...“, warf Liane ein.
    „Ja, natürlich, das hattest du. Aber ich hatte es mir eben nicht so... vorgestellt.“
    „Ja, es ist ein schönes Haus“, bestätigte Herr Schmidt, „und wir fühlen uns alle sehr wohl hier.“
    „Abgesehen davon, daß Liane sich mit Amadeus nicht verträgt!“ sagte Monika, den Arm um die Schultern ihres Vaters gelegt.
    Der junge Mann zuckte zusammen. „Amadeus... wer!?“
    „Amadeus“, wiederholte Monika.
    „Aber Walt“, sagte Liane im geduldigen Ton einer Mutter, die zu einem widerborstigen Kind spricht, „du weißt doch...“
    „Ach, du meinst... diese Geschichte äh... mit dem Hausgespenst?“
    „Es ist nicht nur eine Geschichte, Herr Spiel“, sagte der Vater ruhig, „es handelt sich um eine Tatsache.“
    Der junge Mann lachte hohl. „Aber Sie wollen mir doch wohl nicht ernsthaft einreden...“
    „Nein, nein, das will ich nicht! Wirklich nicht!“
    „Da bin ich froh... ich hatte schon gedacht“...Walter Spiel labte sich an seinem Glas. „Tatsächlich bin ich heute aus einem besonderen Grund gekommen... ich und Liane... Liane und ich...“
    „Mein Vater weiß, daß wir heiraten wollen!“ erklärte Liane. „Natürlich ist es so... ich muß zuerst mein Studium beenden, aber dann... ich kann Ihnen nur versichern, daß ich... ich meine, Liane und ich...“
    Monika hatte Mühe, bei dem Gestottere des jungen Mannes nicht in Gelächter auszubrechen.
    „Finden Sie nicht, daß Liane reichlich jung für eine Ehe ist?“ fragte Herr Schmidt.
    „Aber nein... gar nicht! Zwischen uns ist doch nur ein Altersunterschied von... ja, sieben Jahren...“
    „Sie verstehen mich nicht. Wenn Sie dreißig wären und Liane dreiundzwanzig, dann wäre gegen eine Verbindung nichts einzuwenden. Aber Liane ist eben erst sechzehn geworden.“
    „Sie ist sehr reif... wirklich sehr reif! Verglichen mit meinen Kommilitoninnen...“
    „Mit wem?“ fragte Monika.
    „Die jungen Damen, die mit Herrn Spiel zusammen studieren!“ erklärte der Vater.
    „Ach so! Und die sind so unreif?“
    „Ja, leider, sehr. Sie haben... gar kein Verständnis für innere Werte. Sind oberflächlich, eitel, egoistisch...“
    „Ganz im Gegensatz zu Liane!“ ergänzte Monika mit steinernem Gesicht.
    „...und dazu ausgesprochen albern.“
    „Wie traurig für Sie!“ sagte Herr Schmidt.
    „Ja, ich kann nur sagen: ich bin glücklich, daß ich Liane gefunden habe. Sie ist das erste Mädchen in meinem Leben „...Walter Spiel errötete wieder. „Ich meine: sie ist das erste Mädchen in meinem Leben, das meinen Ansprüchen genügt!“
    „Dann kann man ja nur gratulieren!“ sagte der Vater.
    „Soll das heißen, daß ich und Liane... Liane und ich... daß Sie nichts dagegen haben?“
    „Da sie beide sich so einig zu sein scheinen, was sollte mein Einspruch da wohl nützen?“
    „Lieber Herr Schmidt...“, Walt Spiel sprang auf, „...ich muß sagen, das ist großartig von Ihnen! Ich hatte mir... das heißt Liane hatte mir... ich meine, ich dachte... ich fürchtete... also, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!“
    „Setzen Sie sich einfach wieder hin, und trinken Sie noch ein Glas mit mir!“
    „Nein, nein, danke! Das möchte ich wirklich nicht. Ich... ich vertrage nicht viel, müssen Sie wissen! Und dann... am frühen Morgen!“
    „Nun, es zwingt Sie niemand. Erlauben Sie mir aber, daß ich mir selber noch einen Schluck genehmige. Es ist schließlich ein besonderer Anlaß.“
    „Ja, natürlich!“ Walter Spiel nahm wieder Platz; seine Haltung war jetzt weniger verkrampft als zuvor. „Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann... dann dürfen Liane und ich uns also jetzt als verlobt betrachten?“
    „Ich dachte“, erwiderte Herr Schmidt, „eine richtige, offizielle Verlobung wäre geplant?“
    „O ja!“ Walt Spiel strahlte. „Das wäre prächtig!“
    Frau Schmidt kam herein und setzte sich zu ihnen.
    In diesem Augenblick sah Monika, wie die Cognacflasche sich vom Tisch erhob. Normalerweise hätte sie sofort zugegriffen und so versucht, das Eingreifen des Gespenstes zu kaschieren. Diesmal aber rührte sie sich nicht. Sie war zu gespannt, wie Lianes Verehrer reagieren würde.
    Der junge Mann merkte erst, daß etwas Ungewöhnliches geschah, als die

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