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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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letzten Brief auch noch an, denn es ist immerhin eine ... Sache, und wüßte ich wirklich nicht, wer den Schaden tragen sollte, wenn es einmal nicht ankommt. Für die Äpfel wird Dir Dein Töchterchen sehr dankbar sein, und kosten sie denn diesmal? Aber das machen wir auch, wenn Du dann hier bist. Du brauchst mich nicht zu trösten, daß Du Weihnachten nicht hier bist, denn den Gedanken habe ich wirklich schon lange aufgegeben. Und nun, mein kleiner Mann, ist .... ..... ... und wir müssen die Feiertage getrennt verleben, aber Du wirst spüren, daß alle unsere Gedanken am Heiligen Abend bei Dir sind. Schön wäre es schon gewesen, wenn Du das erste Weihnachten Deines Töchterchens hättest miterleben können. Aber so verständig ist sie ja nun noch nicht, um bewußt den Weihnachtsbaum zu sehen, das ist nächstes Jahr schon etwas anderes, und da wollen wir ganz fest hoffen, daß wir da alle beieinander sind, wenn auch der Krieg vielleicht noch nicht zu Ende ist. Wenn dies aber der Fall sein sollte, so wäre dies das schönste Weihnachtsgeschenk für 1943. Was ich sonst an Fresserei für die Feiertage hier habe, kommt selbstverständlich ins Glas, denn allein tu ich es auf keinen Fall auffuttern. Ich will Dir von ganzem Herzen wünschen, daß Ihr alarmfreie, ruhige und schöne Feiertage habt, und daß auch Du Dir es ein klein bißchen gemütlich machen kannst.Wie viele werden es noch viel schlechter als Ihr haben, die draußen irgendwo im Osten liegen, und wollen wir für alle nun hoffen, daß überall an diesem Tag Ruhe und Frieden ist. Ich werde am Heiligen Abend ½ 2 Uhr in die Motette gehen, denn das ist jetzt wirklich immer für mich eine Erbauung und Erholung. Dann werde ich heimwärts rollen und mich meinem Kerlchen widmen und Mutter und Vater um 4 Uhr in die Christmette gehen, und dann, wenn sie wiederkommen, werden wir unser kleines Bäumchen anzünden, denn Heidis wegen müssen wir das schon sehr früh, und werden still und friedlich feiern und an unseren Hans im weiten Westen denken. ½ 7 Uhr bekommt Heidi ihren Brei, und um 7 Uhr liegt der kleine Kerl in seinem Bett. Am Abend werde ich dann noch mal zu meinen Eltern und Geschwistern gehen, denn wer weiß, ob es noch mal sein wird, daß wir so beisammen sind.
    Ist Eure Weihnachtsfeier nun auch vorbei? Morgen Abend werde ich mal viel an Dich denken.
    (Rest des Bogens nicht lesbar)
     
     
     
    Weihnachten 1942
    Meine liebe kleine Lenifrau!
    Ja, nun ist wieder einmal Weihnacht, das zweite, was Du nun ohne mich erlebst, aber trotzdem bin ich bei Dir, denn die ganze Zeit von 6 Uhr bis jetzt, es ist ½ 8 Uhr, habe ich mich mit Dir und Heidi und überhaupt mit Euch allen in Gedanken beschäftigt. Kurz nach 7 Uhr habe ich meine drei Lichter am Adventskranz angezündet, der auf meinem Arbeitstisch steht, wo zum ersten Male Mutters Decke aufgelegt ist, so dass auch meine Bude einen festlichen Anstrich angenommen hat. Das Radio ist auch angestellt, die Weihnachtslieder hab ich gehört und jetzt ist gerade die Ringübertragung, die Du vielleicht auch gerade mit anhörst. Nun aber erst einmal zu Deinem lieben Weihnachtsbrief, der gestern ankam, den ich aber erst heute Abend gelesen habe. Ich danke Dir recht vielmals für die lieben Zeilen und hoffe nur, dass Du meinen Brief beizeiten erhalten hast und vor allen Dingen, dass Du das Fest und die Feiertage recht angenehm verlebst. Bis jetzt ist hier alles ruhig, aber es kann schon sein, dass der Tommy noch kommt und dann würde sich der heutige Tag für viele Kameraden von den anderen nicht abheben. Bist Du nun in der Motette auf Deine Kosten gekommen, leider muss hier alles das Radio ersetzen und da ich nun einen Lautsprecher angeschlossen habe, gibt es nun meistens Tanzmusik, aber immerhin besser als gar keine Musik. Den Ablauf bei Dir heute habe ich ja nun ganz gut verfolgen können und liegt ja nun unser kleiner Strolch in seinem Bettchen, aber was macht nun mein großer Strolch? Hast Du was zu knabbern und was Schönes zu lesen? Und wie war es in der Nürnberger, da seid Ihr ja wohl bis auf Scheich Nummer 3 und Nummer 1 alle zu Hause. Hoffentlich habt Ihr ein paar recht schöne Stunden verlebt.
    So, nun will ich Deinen Brief von vorn an beantworten. Mit der Umzieherei war es noch nichts, nur grosse Geräte habe ich aus dem Freien in die Scheune geräumt. Es ist möglich, dass ich in unsere neue zur Zeit im Bau befindliche ziehe, aber das kann sich auch noch paarmal ändern. Mit den neuen Klamotten ist das nun nicht

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