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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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schmecken, ich gönne es Dir von Herzen. Sag mal, soll ich Dir vielleicht einen Rahmen zu Deiner ‘Sinnenfreude’ schenken? Eingerahmt macht sich so was immer besser.
    Na ja, nun will ich mich mal für heute in mein Bett verziehen. Letzte Nacht war ein fürchterliches Gewitter und hat es sich ein bissel abgekühlt. Ach Du, am Donnerstag waren wir alle baden, auch Vater mit. Frisches Wasser lief noch ein und waren nur 18 ° im Wasser. Was glaubst Du, wie sich Heidi wieder wohlgefühlt hat. Am liebsten nicht raus aus dem Wasser. Eine richtige Wasserratte. Weißt Du, was ich noch gern für sie hätte? Eine Flasche Kakaoextrakt. Natürlich nur, wenn es möglich, der letzte war sehr gut. Doch nun bleib gesund, alter Lumisch, für heute Dir wieder mal 1000 Grüße und einen Süßen
    Von Deiner Lenifrau und Deinem Heidikind.
    Heute kam auch Dein Lappenpaket. Die Lappen waren wirklich die Auslese der Auslese.
    Am 24. früh. Nun haben wir diese Nacht mal wieder eineinhalb Stunden im Keller gesessen. Es war alles eins: Alarm, Schießen, Scheinwerfer auf einmal.
     
     
     
    E.O., den 26.8. 43
    Meine liebe kleine Lenifrau!
    Nun ist er doch eingetrudelt, Dein Brief, und danke ich Dir vielmals für Deine lieben Zeilen, über die ich mich wieder sehr gefreut habe. So, da hattest Du also am Sonntag Gäste, was gab es denn da Gutes zum Mittag? Doch nicht etwa rohe Klösse? Sind denn nun Schramms wieder zu Hause? Weder von Ihnen noch von Helenchen ist mal eine Karte angekommen, scheint doch zu schön zu sein im Urlaub. Sag mal, dass meine Briefe so lange unterwegs sind, verstehe ich nicht, muss doch an der Beförderung liegen, aber nun ist schon wieder ein Brief unterwegs und das Butterpaket muss meiner Schätzung nach auch bei Dir am Sonnabend oder Sonntag eintrudeln. Und die Butter war richtig hart, denn ich hatte sie hier einen Tag im Eisschrank liegen, so dass Ihr sie in gutem Zustand eigentlich bekommen müsst. Jedenfalls hatte ich selber meine Freude, dass es mit dem Kaufen und Befördern diesmal so gut klappte. Ich bin Frau Kürbis direkt dankbar, dass sie Dich mitgeschleppt hat und macht sie das hoffentlich des Öfteren. Hoffentlich klappt es bei Euch doch noch mit der Reise, ich gönne es Dir und den Eltern doch von ganzem Herzen. Und dass Vater an Frau Rank geschrieben hat, ist doch nicht schlimm, man muss eben alles versuchen. Dass die Nachricht von der Verwundung ihres Mannes nicht gerade gut ist bei Hannas Zustand, ist zu verstehen, man kann da nur immer das beste hoffen und wünschen. Da besuche sie nur mal und schreib mir mal, wie es mit ihrem Manne steht und grüsse sie bitte von mir. An Gretel werde ich morgen schreiben, weisst Du, es war doch ein Fehler, dass sie damals von Leipzig wieder weg ist. Sie hätte sich, bis sie evtl. wieder geheiratet hätte, hier ihr Leben neu aufbauen können und gegen die Zaser Tretmühle war es bei Stöhrs doch noch besser. Na, jeder muss wissen, was er tut. Sollte sie in Saaz freikommen, so lade sie doch zu Dir wieder ein. Da hast Du ja jetzt abends Freude an unserem kleinen Strolch. Nach Kakao und Möhren will ich mich mal umsehen, obwohl ich nicht viel Hoffnung habe, werde ich mein Möglichstes tun. Jetzt mache ich mir Kopfzerbrechen, wie ich einen kleinen Lattenverschlag um den kleinen Soziussitz zusammen bekomme. Der Sitz sieht folgendermassen aus: Wird nur über die Lenkstange gehängt. Geht aber bis nächste Woche bestimmt hier weg und dann kannst Du bald mit Deinem Töchterchen hier losrasen. Allerdings nicht so wie früher mit mir!
    Was Du über den Spiess schreibst, stimmt, aber man kann leider nichts gegen machen. Jetzt ärgere ich mich, dass ich nicht mit im Garten war, hätte da zu gern gegossen, aber für mich ist sowas ja tabu. Helenchen wird sich freuen, dass Du ihr die Arbeit abgenommen hast. Ich werde Dich wegen der Plätzchen bestimmt nicht auslachen, sondern werde sie mir gut schmecken lassen. Schickst Du das Zigarettenetui mit, vielleicht sind da gar paar Zigaretten noch drin von meinem Urlaub? Du, den Siegesthaler hast Du aber zuletzt verlegt, denn Du hattest ihn ja erst zu Hause entdeckt, also hoffentlich bekomme ich ihn bald. Siehst Du, da war es doch richtig, dass Elli von Mutter noch mal besucht wurde und sowie Mutter mir wegen der Anschrift schreibt, will ich Elli schreiben. Aber nun habe ich eine Bitte, schick ihr doch ein Bild, wo Mutter, Heidi und ich drauf sind. Oder noch besser, sind denn die Bilder von uns allen im Garten was geworden? Wenn ja, dann

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