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Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition)

Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition)

Titel: Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eben Alexander
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lohnte,
Wollte noch so viel tun.
Es schien mir fast unmöglich,
Dich zu verlassen.
    Ich dachte an alle vergangenen Tage,
Die guten und die schlechten,
An die Liebe, die wir teilten,
An den Spaß, den wir hatten.
Wenn ich gestern aufleben lassen könnte,
Für eine Weile nur,
Würde ich Lebewohl sagen, dich küssen
Und vielleicht lächeln sehen.
    Doch dann wurde mir klar,
Dass dies nie sein konnte,
Denn Leere und Erinnerungen
Würden meinen Platz einnehmen.
Und beim Gedanken an die Dinge dieser Welt,
Die ich vermissen würde, wenn morgen kommt,
Dachte ich an dich, und
Kummer erfüllte mein Herz.
    Doch als ich durch die Pforten des Himmels trat,
Fühlte ich mich zu Hause.
Als Gott von seinem goldenen Thron
Herabschaute und mich anlächelte,
Sagte er: »Dies ist die Ewigkeit
Und alles, was ich dir versprochen habe.
    Ab heute ist dein Leben auf der Erde Vergangenheit,
Doch hier beginnt es neu.
Ich verspreche kein Morgen,
Doch das Heute wird immer währen.
Und weil jeder Tag gleich ist,
Gibt es keine Sehnsucht nach der Vergangenheit.
    Du warst so treu,
So vertrauensvoll und so wahr.
Auch wenn du zu manchen Zeiten
Dinge getan hast, die du,
Wie du wusstest, nicht hättest tun sollen.
Doch dir wurde vergeben.
Und nun bis du endlich frei.
Warum also kommst du nicht, nimmst meine Hand
Und teilst dein Leben mit mir?«
    Wenn morgen also ohne mich beginnt,
Denk nicht, wir seien weit voneinander entfernt.
Denn immer, wenn du an mich denkst,
Bin ich hier in deinem Herzen.
    Meine Augen wurden feucht, als ich das Bild behutsam auf die Kommode stellte und es anstarrte. Sie sah so seltsam, so bewegend bekannt aus. Aber natürlich musste sie so aussehen. Wir waren Blutsverwandte, und ich hatte mehr DNA mit ihr gemeinsam als mit irgendwelchen anderen Men schen auf diesem Planeten, außer mit meinen beiden anderen biologischen Geschwistern. Ob wir uns nun jemals be gegnet sind oder nicht, Betsy und ich waren eng miteinander verbunden.
    Am nächsten Morgen war ich in unserem Schlafzimmer und las in dem Buch von Elisabeth Kübler-Ross Über den Tod und das Leben danach, als ich auf eine Geschichte über ein zwölfjähriges Mädchen stieß, die ein Nahtoderlebnis gehabt, aber ihren Eltern zunächst nichts davon erzählt hatte. Schließlich konnte sie es nicht länger für sich behalten und vertraute sich ihrem Vater an. Sie erzählte ihm von einer Reise zu einer unglaublichen Landschaft voller Liebe und Schönheit und davon, dass sie dort ihren Bruder getroffen hatte und von ihm getröstet worden war.
    »Das einzige Problem ist«, sagte das Mädchen, »dass ich gar keinen Bruder habe.«
    Die Augen des Vaters füllten sich mit Tränen. Er erzählte dem Mädchen von dem Bruder, den sie tatsächlich gehabt hatte, der aber drei Monate vor ihrer Geburt gestorben war.
    Ich hörte auf zu lesen. Für einen Moment begab ich mich in einen eigenartig benommenen Raum, nicht denkend, sondern nur etwas absorbierend. Ein Gedanke, der direkt am Rande meines Bewusstseins war, aber sich noch nicht ganz Bahn gebrochen hatte.
    Dann wanderten meine Augen hinüber zur Kommode und zu dem Foto, das Kathy mir geschickt hatte. Das Foto der Schwester, die ich nie kennengelernt hatte; die ich nur aus den Geschichten kannte, die meine leibliche Familie mir über sie erzählt hatte – Geschichten darüber, was für ein außerordentlich freundlicher und wunderbar fürsorglicher Mensch sie gewesen war. Ein Mensch, hatten sie oft gesagt, so herzensgut, dass sie geradezu ein Engel war.
    Ohne das puderblaue und indigofarbene Kleid, ohne das himmlische Licht, das sie im Übergang umgab, während sie auf den wunderschönen Schmetterlingsflügeln saß, war sie zunächst nicht so leicht zu erkennen. Doch das war nur normal. Ich hatte ihr himmlisches Selbst gesehen – das Selbst, das über und jenseits dieses irdischen Bereichs mit all seinen Tragödien und Sorgen lebte.
    Aber nun war keine Verwechslung mehr möglich, kein Irrtum, was ihr liebevolles Lächeln betraf, den zuversichtlichen und unendlich tröstenden Blick, die strahlenden blauen Augen.
    Sie war es.
    Für einen Moment trafen sich die Welten. Meine Welt hier auf der Erde, wo ich Arzt, Vater und Ehemann war. Und die Welt dort draußen – eine Welt, so groß, dass man, wenn man darin reist, das Gefühl für sein irdisches Selbst verliert und ein Teil des Kosmos wird – ein Teil der von Gott durchtränkten und von Liebe erfüllten Dunkelheit.
    In diesem einen Moment trafen sich im Schlafzimmer unseres Hauses an einem

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