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Die Ersten der Galaxis

Die Ersten der Galaxis

Titel: Die Ersten der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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1

    Ihre Haare waren leuchtend grün. Ebenfalls grün waren ihr knapper zweiteiliger Anzug, ihr Lippenstift und der Nagellack an Fingern und Zehen. Als sie den Kontrollraum des Sternenschiffs in Begleitung des anderen Mädchens betrat, schickte sie eine Gedankensonde zu dem kräftig gebauten, dunkelhaarigen Mann hinüber, der vor den Instrumenten saß.
    Blockiert.
    Dann zu dem zweiten, schlankeren Mann, der sich eben aus dem Pilotensessel erhob. Sein Schild war nur teilweise aktiv; er telepathierte den beiden Neuankömmlingen eine freundliche, aber etwas reservierte Begrüßung zu.
    Sie wandte sich an ihre Begleiterin und sagte laut: »Das sind also die Besten unseres Systems.« Ihr Tonfall schwankte zwischen Herablassung und Verachtung. »Nicht viel Auswahl, finde ich … Teleportieren Sie mir ein Geldstück, Clee? Bei Kopf nehme ich den Blonden.«
    Sie warf die Münze hoch. »Tatsächlich Kopf, Lola. Ich bekomme also Jim oder vielmehr James James James den Neunten persönlich, und du hast die Ehre, zu Clee zu gehören – zu dem Ehrenwerten Direktor Doktor Cleander Simmsworth Garlock, Doktor der Philosophie, Doktor der Naturwissenschaften, Erster Operator, Präsident und Erster Fellow der Galaktischen Gesellschaft, Erster Fellow der Gunther-Gesellschaft, Fellow des Instituts für Paraphysik, des Instituts für Nuklearphysik, des Kongresses der Psiontisten und sämtlicher anderer Intelligenzlervereinigungen, von denen du je gehört hast. Kaum zu glauben, wenn man ihn so vor sich sieht, was?«
    Der amüsierte Gesichtsausdruck des schwarzhaarigen Wissenschaftlers hatte sich nicht verändert; seine Stimme klang jedoch eisig. »Je weniger Sie sagen, Doktor Bellamy, desto besser. Eingebildete, vorlaute Frauen sind unausstehlich. Daß Sie hier sind, haben Sie vermutlich auch Ihren Kurven zu verdanken, aber an Bord helfen sie Ihnen nicht weiter. Und noch etwas zu Ihrer Information, Doktor Bellamy – keine derartigen Bemerkungen mehr, sonst lege ich Sie übers Knie!«
    »Das möchte ich sehen!« antwortete sie spöttisch. »Versuchen Sie das nur, wenn Sie beide Arme am Ellbogen gebrochen haben wollen!«
    »Warum nicht gleich?« Er stand auf und kam langsam näher, aber die beiden anderen traten dazwischen.
    »Augenblick, Clee!« protestierte James vorwurfsvoll. »Was soll dieser Unsinn gleich in der ersten Minute?«
    Und eine andere Stimme sagte:
    »Belle! Um Gottes willen, wie kannst du einen Streit anfangen, während uns Millionen beobachten. Benehmt euch bitte wie zivilisierte Lebewesen – schließlich müssen wir vielleicht den Rest unseres Lebens gemeinsam verbringen. Habt ihr …«
    »Niemand kann uns beobachten«, warf Garlock ein. »Ich habe die Kameras ausgeschaltet, als Pussy uns die Krallen gezeigt hat.«
    »Das bildest du dir ein«, stellte James fest, »aber der Dicke und seine Freundin benützen den zweiten Kanal.«
    »Oh?« Garlock drehte sich nach dem dreidimensionalen Bildschirm um, auf dem das Gesicht einer herrschsüchtig wirkenden Frau erschien.
    »Garlock! Wie können Sie es wagen, die Verbindung zu Kanzler Ferber zu unterbrechen?« erkundigte sie sich aufgebracht. »Bitte sehr, Sir.«
    Die Frau trat zur Seite, und auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines Mannes, das den Spitznamen rechtfertigte.
    »›Der Dicke‹, was?« knurrte Kanzler Ferber wütend. Sein dickes Gesicht war rot angelaufen. »Das kostet Sie tausend Credits, James.«
    »Was kostet mich das, Dicker?« fragte Garlock.
    »Fünftausend – und zweifache Degradierung mit drei Jahren Bewährungsfrist, weil mich niemand ungestraft ›Dicker‹
nennen darf. Notieren Sie das, Miß Foster.«
    »Notiert, Sir.«
    »Noch immer davon überzeugt, daß wir nicht starten werden«, stellte Garlock fest. »Das nenne ich wahre Intelligenz!«
    »Natürlich bin ich davon überzeugt!« bestätigte Ferber grinsend. »In einigen Stunden kaufe ich Ihnen Ihr kostbares Sternenschiff zum Schrottwert ab. Und inzwischen sehe ich zu, wie Sie nacheinander auf Ihre schönen Knöpfe drücken, ohne daß etwas passiert.«
    »Sie haben nur einen Fehler, Dicker«, antwortete Garlock, während er eine Kombizange aus dem Werkzeugfach nahm, »Ihre Stärke liegt im Magen, nicht im Gehirn. Wir haben mehr für den Start getan, als Sie wissen. Wieviel sehen Sie übrigens noch, wenn ich einen Draht abzwicke?«
    »Das wagen Sie nicht!« rief Ferber erregt. »Ich sorge dafür, daß Sie entlassen werden, daß Sie nirgends mehr einen …«
    Stimme und Bild verschwanden, und

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