Blind vor Wut
Untersuchungszimmer zurück und schloss die Tür hinter mir. Dann besah ich mir die Schränke und Schubläden im Büro, bis ich das Gesuchte fand. Für das geübte Auge – und bei Gott, meins ist geübt! – ist es leicht zu finden. Man lässt einfach den Blick schweifen, bis er an der unauffälligsten Stelle hängen bleibt. Und da wird sie sein, die Schublade mit den Betäubungsmitteln.
Ich knackte das Schloss mit einer Sonde. Ich probierte den Inhalt mehrerer Behältnisse mit der Zungenspitze, bis ich gefunden hatte, wonach ich suchte. Zu dem Zeitpunkt war ich schon ein wenig high, nur vom Probieren, also füllte und versiegelte ich schnell ein paar kleine Umschläge, steckte sie in die Taschen und verriegelte das Schloss wieder.
Höchste Zeit, denn aus dem Zimmer, in dem Liz war, drang ein leises, furchtsames und ungeduldiges Hüsteln. Ich riss die Tür auf, und da stand sie – versuchte, ihre Nacktheit mit den Händen zu verbergen. Ich versicherte ihr, dass ihre Bemühungen völlig unnötig seien. Sie hatte fast so viele Haare im Schritt wie auf dem Kopf.
»Wenn es nicht so lockig wäre«, sagte ich und half ihr auf den Untersuchungsstuhl, »dann hättest du dir einen Bubikopfschnitt verpassen lassen können. Denk doch nur mal! Du wärst die einzige schwarze Braut in der Stadt mit einer Pagenmuschi.«
»Bitte«, schluchzte sie hilflos und versuchte, ihre Titten mit den Händen zu beschirmen (was dem Versuch ähnelte, Wassermelonen unter Fingerhüten zu verstecken). »Rede n-nett mit mir.«
»Sie werden hysterisch, Madam«, mahnte ich sie streng. »Schließlich kann die Medizin nicht alles.«
Die ganzen Drogen machten mit mir, was sie wollten. Ich war voll drauf und kurz davor davonzufliegen.
Ich legte ihre Beine in die Beinstützen des Untersuchungsstuhls und schob sie so weit auseinander wie möglich. Liz stöhnte auf, schrie beinah vor Schmerz, und dann drückte ich ihre Schamlippen auseinander und besah sie mir ganz berufsmäßig.
»Hm«, machte ich, trat zurück und strich mir gedankenvoll übers Kinn. »Hm. Genau, wie ich mir gedacht habe.«
»W-was ist denn?«, flüsterte sie unter Tränen.
»Gut möglich«, sagte ich.
»M-möglich?«
»Es gibt Parallelen zu einem Fall, von dem ein Landarzt im Journal of the American Medical Association berichtet hat. Er war tatsächlich ein so verbumstes Landei, dass seine Sprechstundenhilfe, die er regelmäßig bumste, da er kein anderes Landei zur Verfügung hatte, einen Maiskolben als Toilettenpapier benutzte. Da der Arzt durch regelmäßiges, inniges Bumsen in regelmäßigen Intimkontakt gekommen war, deutete er an, dass ihr Schlitz wie ein aus dem Plumpsklo gezogenes Stinktier röche, und fragte sie, welche Waschgewohnheiten sie denn habe. ›Massa Doktor‹, antwortete sie (sie war so schwarz wie du, musst du wissen), ›am Abend, da steh ich im Waschzuber, jawohl, und wasch mich, so hoch, wie ich komm, und dann wasch ich mich so weit runter, wie ich komm, ja.‹ – ›Aha!‹, sagte der Arzt. ›Also, heute Abend setzt du dich in den Zuber und wäschst dich – ich komm .‹«
Lizbeth schluchzte heftig. Ich bezweifelte, dass sie irgendwas von dem verstanden hatte, was ich gesagt hatte. Ich sah sie an – nicht länger professionell. Ich hob ihre Beine aus den Stützen und nahm sie in die Arme. Dann trug ich sie zurück zur Bank, legte sie vorsichtig darauf und kniete mich neben sie.
»Tut mir leid, Schätzchen«, sagte ich und weinte selbst ein wenig. »Du riechst gut, wie alle feinen Düfte der Welt zusammen. Und du bist schön und warst gewillt, dich mir hinzugeben, was ebenfalls schön war. Du bist eine eingebildete Ziege, aber dafür kannst du nichts. Du bist ein rotznäsiger kleiner Snob, aber auch dafür kannst du nichts. Das Einzige, was wirklich falsch ist, liegt in mir, deshalb kann ich nicht mit dir schlafen, sosehr ich es auch will. Ich weiß nicht, warum, nicht genau, aber … aber …«
Ich wusste, warum.
Ganz genau.
Aber das konnte ich ihr nicht sagen, niemandem. Es war am besten, nichts zu sagen, einfach dort liegen zu bleiben und an ihrem nackten Bauch zu weinen, bis sie den einzigen Grund erfand, mit dem sich eine Frau jemals zufriedengibt.
»Ich verstehe, Schatz.« Sanfte Finger fuhren mir durchs Haar. »Du hast mich geliebt, deshalb konntest du mir nicht wehtun. Und um mir nicht wehzutun, wolltest du mich dazu bringen, dich zu hassen.«
Ich schniefte und schnüffelte. Es war gerade nichts anderes in der Nähe, also drückte
Weitere Kostenlose Bücher