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Blinder Passagier

Blinder Passagier

Titel: Blinder Passagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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mich einfach so rauszuwerfen.«
    »Haben Sie das oft gemacht?«
    »Wenn ich durcheinander war.«
    »Was haben Sie getan? Haben Sie geklingelt? Wie haben Sie ihr zu verstehen gegeben, dass Sie es waren?« »Wie bitte?«
    »Polizisten scheinen meistens zu klopfen, zumindest wenn sie zu mir kommen«, sagte ich. »Sie klingeln nicht.«
    »Weil die Hälfte der Rattenfallen, zu denen wir gerufen werden, keine funktionierende Klingel haben«, sagte Marino.
    »Ich habe geklopft«, sagte sie.
    »Und wie haben Sie geklopft?«, fragte ich. Marino zündete sich eine Zigarette an und ließ mich reden. »Also.«
    »Zwei, drei Mal? Laut, leise?«, sagte ich. »Drei Mal. Laut.«
    »Und sie hat Sie immer ins Haus gelassen?«
    »Manchmal. Manchmal hat sie auch nur die Tür aufgemacht und mich wieder weggeschickt.«
    »Hat sie zuerst gefragt, wer da war? Oder hat sie einfach die Tür geöffnet?«
    »Wenn sie wusste, dass ich es war, hat sie einfach aufgemacht.«
    »Sie meinen, wenn sie glaubte, dass Sie es waren«, sagte Marino.
    Anderson folgte unserem Gedankengang und hielt dann inne.
    Sie konnte nicht weiterdenken. Sie konnte es nicht ertragen.
    »Aber gestern Abend sind Sie nicht noch einmal zurückgekommen, oder?«, fragte ich.
    Ihre Antwort bestand in Schweigen. Sie war nicht zurückgekommen. Sie hatte nicht drei Mal laut geklopft. Der Mörder hatte es getan, und Bray hatte, ohne zu zögern, die Tür geöffnet.
    Vielleicht sagte sie bereits etwas, knüpfte an den früheren Streit an, als sich das Ungeheuer plötzlich einen Weg in ihr Haus bahnte.
    »Ich habe ihr nichts getan, ich schwöre es«, sagte Anderson. »Es ist nicht meine Schuld«, sagte sie wieder und wieder, weil sie nicht in der Lage war, für irgendetwas die Verantwortung zu übernehmen.
    »Verdammtes Glück, dass Sie gestern Abend nicht zurückgekommen sind«, sagte Marino. »Vorausgesetzt, Sie sagen die Wahrheit.«
    »Es ist die Wahrheit. Ich schwöre es bei Gott.« »Wenn Sie aufgetaucht wären, wären Sie vielleicht die Nächste gewesen.« »Ich habe nichts damit zu tun!«
    »Auf gewisse Weise schon. Sie hätte die Tür nicht geöffnet, wenn -«
    »Das ist nicht fair!«, sagte Anderson, und sie hatte Recht. Was immer sie und Bray getan hatten, es war ihnen nicht anzulasten, dass der Mörder sie beschattet und auf seine Gelegenheit gewartet hatte.
    »Sie sind also nach Hause gefahren«, sagte Marino. »Haben Sie später versucht, Bray anzurufen? Um die Sache wieder in Ordnung zu bringen?«
    »Ja. Aber sie hat nicht abgenommen.«
    »Das war wie lange, nachdem Sie gegangen waren?«
    »Vielleicht zwanzig Minuten. Ich rief noch öfter an und dachte, dass sie nicht mit mir sprechen wollte. Ich begann mir Sorgen zu machen, als ich es nach Mitternacht mehrmals versuchte und sich immer nur ihr Anrufbeantworter einschaltete.«
    »Haben Sie dann eine Nachricht hinterlassen?«
    »Meistens nicht.« Sie hielt inne und schluckte. »Und heute Morgen kam ich her, um nach ihr zu sehen, gegen halb sieben. Ich klopfte, aber niemand öffnete. Die Tür war nicht verschlossen, und ich bin ins Haus gegangen.«
    Sie begann wieder zu zittern, ihre Augen vor Entsetzen weit aufgerissen.
    »Und ich bin nach hinten gegangen.« Ihre Stimme überschlug sich. »Und dann bin ich gelaufen. Ich hatte solche Angst.«
    »Wovor?«
    »Wer immer - Ich konnte ihn nahezu fühlen, eine grauenvolle Anwesenheit in dem Zimmer, und ich wusste nicht, ob er noch irgendwo hier - Ich hatte meine Waffe in der Hand und lief und fuhr, so schnell ich konnte. Dann hielt ich an einer Telefonzelle und machte den Notruf.«
    »Das muss ich Ihnen lassen«, sagte Marino mit müder Stimme, »zumindest haben Sie sich identifiziert und nicht auf diese beschissene Anonymer-Anrufer-Tour gemacht.«
    »Was, wenn er jetzt hinter mir her ist?«, fragte sie und wirkte ganz klein und kaputt. »Ich war öfter im Quik Cary. Manchmal fahre ich dort vorbei. Ich kannte Kim Luong.«
    »Nett, dass Sie uns das jetzt erst mitteilen«, sagte Marino, und mir wurde klar, wie Kim Luong in diese Geschichte mit hineingeraten war.
    Wenn der Mörder Anderson beobachtet hatte, hatte sie ihn, ohne es zu wissen, möglicherweise zum Quik Cary und seinem ersten Opfer m Richmond geführt. Vielleicht war es aber auch Rose gewesen. Vielleicht hatte er Rose und mich beobachtet, als wir gemeinsam auf den Parkplatz vor dem Leichenschauhaus traten oder als ich bei ihr zu Hause vorbeischaute.
    »Wir können Sie verhaften, wenn Sie sich dann sicherer fühlen«,

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