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Blinder Passagier

Blinder Passagier

Titel: Blinder Passagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Couch. »Haben Sie ein Problem damit? Heißt das, dass Sie auch nicht ins Leichenschauhaus mitkommen und bei der Autopsie zusehen wollen?
    Sie scheinen nicht gerade versessen auf Ihren Job.«
    Er zuckte die Achseln, stand wieder auf, schritt auf und ab und schüttelte den Kopf.
    »Ich sage Ihnen, das ist nichts für einen empfindlichen Magen, so viel steht fest. Ihr Gesicht sieht aus wie ein Hamburger -«
    »Aufhören!«
    »Und ihre Brüste sind zerbissen -«
    Andersons Augen schwammen in Tränen, und sie schlug die Hände vors Gesicht. »Als ob jemand nicht gekriegt hätte, was er wollte, und dann ist er in einem sexuellen Wutanfall explodiert. Ein echtes Lust-Hass-Ding. Und jemandem das Gesicht so zuzurichten ist normalerweise was ganz Persönliches.« »Aufhören!«, schrie Anderson.
    Marino verstummte und sah sie nachdenklich an, als studierte er ein mathematisches Problem auf einer Tafel.
    »Detective Anderson«, sagte ich. »Was hatte Deputy Chief Bray gestern Abend an, als Sie vorbeischauten?«
    »Ein hellgrüne Bluse. Satin.« Ihre Stimme bebte und stockte.
    »Eine schwarze Kordhose.«
    »Schuhe und Socken?«
    »Stiefeletten. Schwarz. Und schwarze Socken.« »Schmuck?«
    »Einen Ring und eine Armbanduhr.« »Unterwäsche, BH?«
    Sie sah mich an, ihre Nase lief, und ihre Stimme hörte sich an, als wäre sie erkältet.
    »Diese Dinge sind wichtig«, sagte ich.
    »Das mit Chuck stimmt«, sagte sie. »Aber es war nicht meine Idee. Es war ihre.«
    »Brays?« Ich folgte ihrem Hinweis.
    »Sie hat mich vom Drogen- ins Morddezernat versetzt. Sie wollte Sie eine Million Meilen weit weg aus dem Weg haben«, sagte sie zu Marino. »Sie hat Geld mit den Tabletten und ich weiß nicht mit was sonst noch gemacht, schon seit langem, und sie hat die Pillen auch geschluckt, und sie wollte Sie loswerden.«
    Sie wandte sich wieder mir zu und wischte sich mit dem Handrücken die Nase ab. Ich gab ihr Taschentücher aus meiner Tasche.
    »Sie wollte auch Sie loswerden«, sagte sie. »Das war ziemlich klar«, sagte ich, und es schien kaum fassbar, dass die Person, über die wir sprachen, nur noch aus den verprügelten Resten bestand, die ich vor kurzem erst im Schlafzimmer dieses Hauses untersucht hatte.
    »Ich weiß, dass sie einen BH anhatte«, sagte Anderson. »Sie hat sich immer so aufreizend angezogen. Großer Ausschnitt oder die obersten Knöpfe offen. Und sie hat sich immer vorgebeugt, damit man in ihre Bluse schauen konnte. Die ganze Zeit hat sie das gemacht, auch bei der Arbeit, weil sie wollte, dass die Leute reagierten.«
    »Wie reagierten sie denn?«, fragte Marino.
    »Also, die Leute haben eindeutig reagiert. Und Röcke mit Schlitzen, die man nicht sah, bis sie sich gesetzt und die Beine auf eine bestimmte Art und Weise übereinander geschlagen hat ... Ich habe ihr gesagt, dass sie sich nicht so anziehen soll.«
    »Wie reagierten die Leute?«, fragte Marino noch einmal.
    »Ich habe ihr immer wieder gesagt, sie soll sich nicht so anziehen.«
    »Da muss man als niederer Detective schon Nerven haben, um seiner Vorgesetzten vorzuschreiben, wie sie sich anziehen soll.«
    »Ich meinte, dass es besser wäre, wenn die Polizisten sie nicht so sehen und nicht so ansehen.« »Sind Sie vielleicht ein bisschen eifersüchtig gewesen?« Sie antwortete nicht.
    »Und ich wette, sie wusste, dass Sie eifersüchtig waren, dass es Sie in den Wahnsinn trieb und es Ihnen echt schlecht ging, stimmt's? Das hat wiederum Bray angemacht. Sie ist der Typ dafür. Erst zieht sie Sie auf, und dann nimmt sie Ihnen die Batterie raus, damit Sie nur ja nicht vom Fleck kommen.«
    »Sie hatte einen schwarzen BH an«, sagte Anderson zu mir. »Er war oben mit Spitze besetzt. Ich weiß nicht, was sie sonst noch anhatte.«
    »Sie hat Sie auf Teufel komm raus benutzt, richtig?«, sagte Marino. »Hat Sie zu ihrem Drogenbeschaffer und -dealer gemacht, zu ihrem Aschenbrödel. Was hat sie noch von Ihnen verlangt?« Anderson wurde allmählich zornig.
    »Stimmen die Gerüchte, dass Sie ihren Wagen zum Waschen bringen mussten? Sie hat Sie aussehen lassen wie eine schleimige Arschkriecherin, die niemand ernst nahm. Das Traurige ist, dass Sie vielleicht gar keine so miese Polizistin wären, wenn sie Sie in Ruhe gelassen hätte. Sie hatten keine Möglichkeit, das rauszufinden, so wie sie Sie an der Leine gehalten hat. Ich sag Ihnen mal was. Bray wäre mit Ihnen genauso wenig ins Bett gegangen wie der Mann im Mond. Leute wie sie schlafen nicht mit jedem. Sie sind wie

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