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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Schauspiel gewesen, das über Satelliten weltweit übertragen wurde. Wie hatte Vanessa Merritt es auch nur einigermaßen durchstehen können?
    An der Haustür wurde geklingelt.
    Barrie sah auf ihre Uhr. »Verdammt! Vierundzwanzig Minuten und neununddreißig Sekunden. Weißt du, Cronkite«, sagte sie, während sie die Treppe hinunterstürmten, »ich glaube, daß sie das absichtlich tun, um einem erst mal Hoffnungen zu machen.«
    Luigi brachte die Pizzas persönlich. Er war ein kleiner, rundlicher Italiener mit rosigem, verschwitztem Gesicht, vollen Cherublippen und dichten, schwarzen Locken – auf der Brust. Sein Kopf war kahl wie eine Billardkugel.
    Â»Miss Travis«, sagte er, während er ihre Aufmachung mißbilligend musterte. »Ich hatte gehofft, daß die zweite Pizza heute abend für einen Liebhaber ist.«
    Â»Nö, die mit Hackfleischklößchen ist für Cronkite. Hoffentlich ist nicht zuviel Knoblauch drin. Davon kriegt er immer Blähungen. Wieviel schulde ich Ihnen?«
    Â»Ich schreib’s auf Ihre Rechnung.«
    Â»Danke.« Sie griff nach den beiden Schachteln, deren Duft Cronkite zu einem ekstatischen Tanz um ihre Beine animierte.
Seine Kreise, der Merlot und ihr Hunger machten Barrie leicht schwindlig.
    Luigi war jedoch nicht bereit, seine Pizzas ohne den kleinen Vortrag, der zu jeder Lieferung gehörte, aus der Hand zu geben. »Sie sind ein Filmstar …«
    Â»Ich bin Fernsehjournalistin.«
    Â»Ist doch dasselbe«, behauptete er. »Ich sage zu Missus: ›Miss Travis ist ’ne gute Kundin. Sie ruft uns zwei bis drei Abende die Woche an. Gut für uns, aber schlecht für sie. Sie ist zuviel allein.‹ Und die Missus sagt…«
    Â»Daß Miss Travis vielleicht lieber allein ist.«
    Â»Nein. Sie sagt, daß Sie keine Männer kennenlernen, weil Sie immer nur arbeiten.«
    Â»Ich lerne Männer kennen, Luigi. Aber die guten sind alle vergeben. Die Männer, die ich kennenlerne, sind verheiratet, schwul, langweilig oder kommen aus einem anderen Grund nicht in Frage. Aber ich weiß Ihre Besorgnis zu schätzen.« Barrie griff erneut nach den Pizzas. Sie wurden ihr erneut vorenthalten.
    Â»Sie sind hübsch, Miss Travis.«
    Â»Ich halte nicht gerade den Verkehr auf.«
    Â»Sie haben schönes Haar. Mit hübscher rötlicher Färbung. Auch Ihr Teint ist in Ordnung. Und Sie haben sehr ungewöhnliche grüne Augen.«
    Â»Sehr gewöhnliche haselnußbraune.« Keineswegs spektakulär. Bestimmt nicht mit Vanessa Merritts klaren Saphirsternen zu vergleichen.
    Â»Bißchen schmal hier oben.« Luigis Blick war jetzt auf ihren Busen gerichtet. Wie Barrie aus Erfahrung wußte, würde er jetzt, falls sie das zuließ, mit einer Bewertung ihrer Figur beginnen.
    Â»Aber nicht zu klein«, beteuerte er hastig. »Weil Sie nämlich überall schlank sind.«

    Â»Und ich werde mit jeder Minute schlanker.« Sie riß ihm die Schachteln aus der Hand. »Danke, Luigi. Setzen Sie ein gutes Trinkgeld für sich auf meine Rechnung und grüßen Sie Ihre Frau von mir.« Barrie schloß die Haustür, bevor er ein weiteres Lamento über ihr nicht vorhandenes Liebesleben anstimmen konnte.
    Cronkite führte eine Art Veitstanz auf, deshalb servierte sie ihm seine Pizza gleich mitsamt der Schachtel. Dann setzte sie sich mit ihrer Pizza, einem weiteren Glas Wein und den Büchern, die sie nachmittags entliehen hatte, an den Küchentisch. Die Pizza war wie immer köstlich. Das zweite Glas Wein schmeckte noch besser als das erste. Die Recherche über den plötzlichen Kindstod war faszinierend.
    Von diesen drei Dingen war die Recherche das einzige, von dem sie nicht genug bekommen konnte.

3. Kapitel
    Howie Fripp runzelte skeptisch die Stirn und bohrte mit dem gezackten Ende seines Autoschlüssels in seinem Gehörgang herum. »Ich weiß nicht recht…«
    Barrie fühlte den raubtierhaften Trieb, über den Schreibtisch zu springen und ihm mit ihren Zähnen die Kehle zu zerfleischen. Diese barbarische Seite ihrer Persönlichkeit weckte außer ihm niemand. Nur Howie Fripp. Nicht nur seine widerwärtigen Angewohnheiten und sein schamloser Chauvinismus stachelten solche wilden Instinkte an. Ebenso schlimm waren seine weinerliche Unentschlossenheit und seine völlige Visionslosigkeit.
    Â»Was gefällt Ihnen an meinem Exposé

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