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Blitz kehrt heim

Blitz kehrt heim

Titel: Blitz kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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gefehlt hatte? Die mächtigen Hufe des Hengstes schlugen unmittelbar neben dem Beduinen auf den Boden. Ibn lag jetzt flach auf dem Rücken, den einen Arm ausgestreckt, die Finger noch um die Waffe gekrallt. Ein roter Blutstrom quoll langsam aus seiner Brust und seine Augen verdrehten sich — er war tot!
    Blitz schlug aus nach dem liegenden Körper, die Witterung des Blutes erregte ihn. Mit aller Kraft trieb ihn Alec zur Seite, als er Hufschläge hinter sich vernahm. Abd al Rahman sprengte heran, ebenfalls eine Pistole in der Hand, und jetzt wurde es Alec klar, daß es Abds Schuß gewesen war, den er gehört hatte, nicht Ibn al Khalduns! Wortlos sprang der junge Scheich vom Pferd und trat zu Ibn, beugte sich über ihn, richtete sich dann auf und sah Alec an. Er sagte etwas auf arabisch, nahm Ibns Pistole an sich und bestieg Sagr wieder. Dann warf er noch einen Blick zurück auf den Weg, den sie gekommen waren, sah dort die anderen Pferde herannahen, nickte Alec zu, hob die Peitsche und preschte mit Sagr in einer Wolke roten Staubes davon.
    Alec starrte auf den leblosen Körper Ibn al Khalduns, dessen fettes Gesicht jetzt im Tode noch fratzenhafter und teuflischer wirkte. Das ungeschriebene Gesetz der Wüste hatte gesprochen — Abd al Rahman hatte den Tod seiner Eltern gerächt! Doch jetzt blieb keine Zeit, darüber zu grübeln, Alec mußte seiner Erschütterung Herr werden, er wandte Blitz und galoppierte hinter Sagr her.
    Beim Abwärtsreiten hielt er Blitz zurück, denn er sah, daß auch Abd sein Pferd schonte für den Wettlauf, der gleich in der Ebene unten vor sich gehen würde. Der junge Scheich drehte sich mehrmals um, Alec vermutete, daß er abzuschätzen versuchte, wieviel Reserven Blitz noch haben mochte. Er hatte viel aufs Spiel gesetzt, um ihn zu ermüden, bevor sie die Wüste und damit die ebene Rennstrecke erreichten. Aber Alec lächelte voller Selbstvertrauen vor sich hin, denn Blitz bewegte sich ohne jedes Zeichen der Ermattung, im Gegenteil, er kaute unternehmungslustig auf dem Gebiß, das war ein gutes Zeichen
    Sagr hatte die Wüste erreicht, und sein Reiter setzte sich im Sattel zurecht. Jetzt ging es los! Alec wußte, daß Abd al Rahman sich von nun an nicht mehr nach ihm umsehen würde, denn jetzt lagen zweitausend Meter flachen Geländes vor ihnen, und er würde Sagr zu seiner größtmöglichen Schnelligkeit anspornen für den Endkampf.
    Blitz verließ jetzt gleichfalls den harten Boden des Gebirgspfades und stolperte, als seine Hufe im Wüstensand versanken. Aber er fing sich schnell und fiel in Galopp. Alec gab ihm den Kopf frei; Blitz streckte seinen gewaltigen Körper willig und flog dahin. Etwa sechzig Meter vor ihnen galoppierte Sagr in einer dichten Sandwolke. Der Kurs führte am Rand der Wüste entlang, die Berge erhoben sich zur Rechten, zur Linken war, so weit das Auge blicken konnte, nur weißer, brennend heißer Sand. Weit vorn konnte Alec die zur Ebene von Andulla herabfallenden Bergketten erkennen; dort würden sie auf Leben und Tod ihr Finish reiten...
    Nach der Überwindung der nächsten tausend Meter hatte sich der Abstand zwischen Sagr und Blitz wesentlich verringert. Abd gebrauchte vorsichtig die Peitsche. Alec verhielt Blitz vorläufig noch; er wollte Abd mit Sagr weiterhin die Führung überlassen, bis sie den letzten Teil der Strecke erreicht hatten, denn der feste Grund der buschbestandenen Steppe war für die Pferde günstiger als der Wüstensand.
    Als Abd die Steppe erreicht hatte, schlug seine Peitsche fester zu. Sagr vergrößerte sein Tempo und gewann erneut an zwanzig Meter Vorsprung. Jetzt stand der Endkampf unmittelbar bevor! Etwa vierhundert Meter voraus sah Alec den Beduinen-Patriarchen an der Ziellinie stehen. Alec hob sich im Sattel und rief in Blitz’ gespitzte Ohren: „Jetzt gilt’s Junge! Jetzt zeig, was du kannst!“ Und der Hengst verstand, was sein Reiter wünschte, mächtig griff er aus, seine Hufe berührten kaum mehr den Boden. Dichter und dichter rückte er an Sagr heran, Meter um Meter schob er sich näher...
    Außen neben der Rennstrecke galoppierten begeisterte Beduinen mit, laut schreiend, die Reiter mit Zurufen und Schüssen anfeuemd. Einige versuchten das Tempo der beiden kämpfenden Pferde zu halten, aber selbst ihre ausgeruhten Tiere waren dazu nicht imstande, sondern blieben bald wieder zurück.
    Jetzt waren es nur noch hundert Meter bis zum Ziel. Der rote Kopfschal des alten Scheichs, der allein an der Ziellinie stand, war bereits zu

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