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Blitz kehrt heim

Blitz kehrt heim

Titel: Blitz kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Beduinen sind damit vertraut, sie kennen es in- und auswendig — für dich ist es völlig neu! Sie werden dich genau beobachten aus Furcht vor Scheitan, und wenn du den kleinsten Fehler machst, werden sie ihn zu ihren Gunsten ausnutzen, dessen bin ich sicher. Du bist nicht in Amerika, Alec, vergiß das nicht — nicht eine Sekunde! Es handelt sich um ein wildes Rennen ohne Regeln! Eine Kraftprobe auf Biegen und Brechen!“
    Alec warf sich im Bett herum. Er stellte sich die ihm drohenden Gefahren genau vor, bedachte die große Verantwortung, die er trug, sobald er Blitz bestieg. Auch hütete er sich, die Schnelligkeit, den Mut und die Kräfte seiner Gegner zu unterschätzen. Trotzdem — er hatte volles Vertrauen zu seinem Pferd und zu sich selbst! Und er fühlte sich, wie Henry gesagt hatte, als der glücklichste Junge, der jemals im Sattel gesessen hatte! Mit diesem Gedanken schlief er ein.
     
    Die lange Reihe der Reiter erstreckte sich fast durch die halbe Länge des Tales, als sie am frühen Morgen auszogen, an der Spitze Abu auf seinem grauen Hengst. Neben ihm ritt aufrecht und schlank Tabari auf Johär. Hinter ihnen kam Alec auf einem Braunen; Blitz führte er neben sich am Zügel. Ihm folgten Volence und Henry, dann alle Krieger aus Abus Stamm und ihre Söhne. Die schon groß genug waren, ritten ihr eigenes Pferd, die anderen saßen vor ihrem Vater im Sattel. Bunte Schabracken schmückten die Pferde, die Männer lachten und riefen sich Scherze zu. Geruhsam im Schritt ritten sie so den ganzen Tag hindurch. Der vielbenutzte Weg, dem sie folgten, führte westlich auf die Wüste zu.
    Es war noch hell, als Tabari sich im Sattel zu Alec herumwandte und, nach vorn weisend, sagte: „Dort ist die Ebene von Andulla!“ Alec sah eine weite, mit Buschwerk bestandene Fläche. Lange Reihen von Reitern, ihrer eigenen Reihe ähnelnd, überquerten die Ebene nach Westen zu, wo sie in die Wüste mündete. Bald trafen die Reiterzüge zusammen, und viele alte Freunde begrüßten sich mit lauten Rufen.
    Das Gewimmel nahm zu, je mehr sie sich dem Rand der Wüste näherten. Dort sollte das Lager aufgeschlagen werden. Männer, Jungen und Pferde waren bereits zu Hunderten hier versammelt. Die meisten waren geschäftig dabei, ihre Zelte zu errichten; andere standen schwatzend um Lagerfeuer herum. Allen sah man die Erregung wegen des bevorstehenden Rennens an.
    Abu führte seine Leute weiter weg. Als sie an den verschiedenen Stämmen vorüberritten, hörte man immer wieder laute Rufe: „Scheitan“ — „Scheitan“. Alecs Herz schlug wild, als er das Geschrei hörte und der vielen Blicke gewärtig wurde, die voll unverhohlener Neugier auf ihm und seinem Pferd ruhten. Er bewunderte die hoheitsvolle Gelassenheit Scheich Abus und seiner Tochter, die vorausritten. Unter diesem Volk war er ein Fremder, doch mit Blitz fühlte er sich enger verbunden als je zuvor. Er lehnte sich zu ihm hinüber und streichelte ihn voller Liebe. Wie würde das große Rennen morgen ausgehen?
     

Das große Rennen
     
    Als Alec am nächsten Morgen erwachte, stellte er fest, daß im Laufe der Nacht noch viel mehr Stämme angekommen waren. Überall hockten Beduinen an ihren Feuern, kochten und unterhielten sich dabei mit ihren hohen, schrillen Stimmen. Hunderte standen oder saßen bereits längs der Strecke, über die das Rennen führen würde.
    Alec fühlte sich hochgestimmt, er konnte es kaum erwarten, daß das Rennen begann. Lächelnd lehnte er ab zu frühstücken, als einer von Abus Dienern ihm ein Tablett brachte. An Essen konnte er jetzt nicht denken!
    Er sah eine große Menschenmenge um Blitz versammelt und ging hin. Abu kam ihm entgegen. „Wir werden bald anfangen“, sagte er, „wir müssen uns dranhalten, bevor die Sonne zu heiß brennt.“
    „Ich bin bereit“, antwortete Alec. „Wie steht es mit dem Hengst? Geht es ihm gut?“
    „Ja. Meine Männer halten die Neugierigen von ihm zurück. Er ist aufgeregt, aber das war ja zu erwarten.“ Er machte eine Pause und fuhr dann fort: „Reite Scheitan, wie du es für richtig hältst, Alec! Ich gebe dir keine Instruktionen. Bedenke aber immer, daß deine Konkurrenten das Gelände sehr gut kennen, während es dir nicht vertraut ist. Aus diesem Grund halte ich es für besser, wenn du nicht gleich die Spitze nimmst. Hast du dir den Plan der Rennstrecke, den ich dir gestern abend gab, genau angesehen?“
    Alec nickte: „Ich habe ihn gründlich studiert!“ antwortete er. Es stand klar vor seinem Geist, in

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