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Blitz und Vulkan

Blitz und Vulkan

Titel: Blitz und Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Hatte er mit ihm gekämpft, und war er der Verlierer gewesen? War das der Grund, weswegen Tabari den Hengst hatte zum Tode verurteilen wollen?
    Alec öffnete die Augen — er wollte die Antwort gar nicht wissen! Es war viel besser, nichts Näheres zu erfahren! Ich muß nur immer daran denken, sagte er sich, daß Blitz mit einem ganz anderen Maß zu messen ist als alle anderen Pferde der Welt. Wenn ich dessen stets eingedenk bleibe, habe ich nichts zu befürchten. Ich kann über ihn so wenig herrschen wie Abu das konnte, ich muß ihn bitten, ich darf ihm nicht befehlen. Er muß aus eigenem Antrieb handeln, er muß selber zu tun wünschen, was ich von ihm will. Gewiß ist das nicht so, wie es sein sollte, aber es ist nun einmal seine Art. Niemand könnte ihn jetzt noch ändern.
    Sie hörten das Dröhnen des Transportflugzeugs, bevor sie seine Positionslichter von den Sternen unterscheiden konnten. Sie beobachteten, wie es einschwebte und sachte über dem Flugplatz an Höhe verlor.
    „Das wird es sein“, meinte Henry.
    Als die Räder des Flugzeugs die Landepiste berührten, vermochte Alec die Anschrift Transworld Airlines an seiner Seite zu erkennen. „Das ist es, Henry!“ rief er. „Blitz ist angekommen!“
    Sie stiegen aus und gingen zu dem Zaun, der den Flugplatz einfriedete. Das Flugzeug landete auf der Hauptpiste und rollte genau in ihrer Richtung aus. Sein silberner Rumpf glänzte auf, als die Lichter ihn trafen.
    Henry prüfte die Umgebung. Glücklicherweise waren sie weit entfernt vom Mittelpunkt des geschäftigen Treibens; niemand befand sich in unmittelbarer Nähe, außer einigen Transworld-Angestellten, die das Flugzeug erwarteten. „Je weniger Getriebe wir hier hemm haben, desto günstiger“, sagte er zu Alec. „Ich werde gleich noch einmal ins Büro gehen, um sicher zu sein, daß alle Papiere in Ordnung sind.“ Mit diesen Worten ging er auf das erleuchtete Gebäude im Hintergrund zu, während Alec kein Auge von dem Flugzeug ließ.
    Nach wenigen Sekunden kam es in ganz kurzer Entfernung von ihm zum Stehen. Er sah, wie drei Männer in weißen Overalls darauf zuschritten. Die Motoren heulten noch einmal dröhnend auf, ehe sie endgültig verstummten. Die Propeller drehten sich noch eine Weile; dann blieben sie stehen.
    Mit pochendem Herzen wartete Alec, daß die großen Türen geöffnet wurden. Dann sah er unruhig zu dem Gebäude hinüber, in dem Henry verschwunden war.
    Als er wieder zum Flugzeug hinüberschaute, stellte er fest, daß die Türen noch immer geschlossen waren. Doch jetzt kam Henry schnellen Schrittes herbei. „Wir können ihn sofort in Empfang nehmen, wenn er herauskommt!“ rief er von weitem.
    „Laß uns dann nur gleich hingehen“, erwiderte Alec und lief auf ihn zu.
    „Reg dich nicht so auf!“ warnte ihn der Ältere. „Sie werden ihn schon ordnungsgemäß herausbringen, für sie ist der Hengst nur ein Frachtstück wie jedes andere.“
    Als sie den Eingang zum Flugplatz erreichten, händigte Henry dem Pförtner den Empfangsschein aus, den er im Büro erhalten hatte. Der Mann verglich ihn mit seiner Liste. „Sie werden das Pferd gleich bringen“, sagte er.
    Jetzt wurden die Türen des Flugzeugs geöffnet. Ein Mann erschien und rief die Bodenmannschaft herein. Die Leute verschwanden im Innern, erschienen aber nach wenigen Sekunden wieder, um eine lange hölzerne Rampe auszulegen, die vom Flugzeugeingang bis herab zum Boden reichte.
    Plötzlich erschütterte ein langes, wildes Wiehern die Nacht, wurde aber gleich darauf vom Dröhnen der Motoren eines anderen landenden Flugzeugs übertönt.
    Alecs Hand klammerte sich krampfhaft um die Kette, die den Eingang zum Flugplatz versperrte. Er wandte sich erregt zu Henry: „Vielleicht könnte ich beim Herausführen helfen!“
    Henry lächelte den Pförtner an. „Wir sind ein wenig besorgt wegen unseres Pferdes“, sagte er erklärend.
    „Das ist unnötig“, beruhigte ihn der Mann. „Wir haben erfahrene Spezialisten, die mit Pferden und allen möglichen anderen Tieren umzugehen verstehen. Sie sind bisher noch mit allen Schwierigkeiten fertig geworden.“ Henry nickte zustimmend, aber Alec wandte seine Blicke wieder beunruhigt dem Flugzeug zu. Blitz ließ ein zweites schrilles Wiehern hören, dann hörte man seine Hufe hart gegen Metall schlagen.
    „Manche sind schwerer zu behandeln als andere“, fuhr der Pförtner fort, „aber es kommt darauf an, daß man versteht, wie sie anzufassen sind. Der Mann, der sie im Flugzeug betreut, ist

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