Blitzschnell entspannt
der Phantasie durch.
Stellen Sie sich Ihr Problem als einen Gegenstand vor. Nehmen Sie diesen und verpacken Sie ihn sorgfältig. Wickeln Sie ihn gewissenhaft ein. Verwenden Sie einen stabilen Karton, dickes Packpapier und feste Schnur.
Tragen Sie das so verschnürte Paket zum Bahnhof und legen Sie es in eines der Schließfächer. Sperren Sie es sorgfältig ab und verabschieden Sie sich vorläufig von Ihrem Problem.
Nachdem Sie vom Bahnhof zurückgekehrt sind, können Sie sich jetzt frei und unbelastet um Ihre alltäglichen Angelegenheiten kümmern. Sie besitzen alle Energie, die Sie dafür brauchen.
Wenn Sie sich eines Tages so stark fühlen, das gelagerte Problem zu lösen, dann holen Sie es aus dem Schließfach und bearbeiten Sie es.
Sie können Ihr Problem aber auch im Schließfach liegen lassen. Sie wissen ja, dass es dort nach einiger Zeit vom Bahnpersonal herausgenommen und bei nächster Gelegenheit versteigert wird. Soll doch ein anderer Ihr Problem lösen.
Übrigens, es gibt unzählige Schließfächer für unendlich viele Probleme.
Problem verschieben
Unangenehme Arbeiten werden oft auf die lange Bank geschoben, so lange, bis sie – hoffentlich – am anderen Ende herunterfallen und sich von selbst erledigen. Leider geht dieser Wunsch nur selten in Erfüllung. Mit der Methode »Problem verschieben« allerdings können Sie Prioritäten neu setzen. Das hat zunächst den Vorzug, dass Sie aus der Haltung des Reagierens herauskommen und zum Agierenden werden. In dieser Rolle fühlt sich jeder Mensch erheblich wohler. Sie entscheiden, eine belastende Angelegenheit vorläufig zurückzustellen. Sie gewinnen auf diese Weise Zeit und Energie für das, was aktuell ansteht. Später, wenn Sie Ruhe haben, werden Sie sich um dieses Problem kümmern.
So wird’s gemacht
Ihnen wird bewusst, dass ein ungelöstes Problem Sie daran hindert, eine Situation oder Aufgabe mit vollem Einsatz Ihrer Kräfte zu meistern.
Schreiben Sie auf ein Blatt Papier, um welches Problem es sich handelt und wann Sie sich Zeit nehmen werden, eine Antwort darauf zu finden. Beispiel: »Über den Konflikt mit Mayer und wie ich ihn bereinigen werde, denke ich am kommenden Dienstagabend nach.« Falten Sie das Blatt sorgfältig zusammen und stecken Sie es in Ihre Brieftasche. Alternativ können Sie diese Notiz in Ihrem Zeitplanbuch festhalten.
Nachdem Sie nun festgelegt haben, dass und wann Sie sich mit dem Problem befassen werden, ist Ihr Kopf für die laufenden Aufgaben frei. Diese Methode wird allerdings zukünftig nur dann gelingen, wenn Sie zur vereinbarten Zeit tatsächlich an der Problemlösung arbeiten.
Im Weltraum entsorgt
Es ist schon schwierig genug, einen Wunsch erfüllt zu bekommen. Sei es eine Sache, die wir haben wollen, eine Erfahrung, auf die wir hoffen oder der Kontakt zu einem Menschen, dem wir uns nähern wollen. Noch schwieriger ist es aber in vielen Fällen, sich davon wieder zu trennen, selbst wenn der Verstand sagt, dass es vernünftig ist. Etwas ganz loszulassen ist wie ein endgültiger Abschied und kann sehr schmerzhaft sein.
Seltsamerweise erleben wir diesen Abschiedsschmerz sogar bei Angelegenheiten, die uns belasten, mit denen wir nur Ärger haben oder die unsere Gesundheit schädigen. Das kann die Schwierigkeit sein, sich von negativen Gewohnheiten zu trennen. Die Beziehung zu Menschen zu beenden, kann selbst dann bitter sein, wenn man keine gemeinsame Perspektive mehr sieht. Weit zurückliegende Ereignisse können, auch wenn sie rational längst verarbeitet sind, bis in der Gegenwartseelische Qualen verursachen. Der Trennungsschmerz kann sich sogar in aktuellen Verhaltensweisen bemerkbar machen, die einem nur Nachteile bringen. Denken Sie zum Beispiel an aggressives, aufbrausendes Verhalten, wenn man sich angegriffen fühlt, das natürlich entsprechende Gegenreaktionen auslöst.
Diese Unfähigkeit zur Trennung kostet Kraft, sie blockiert das freie Denken, und sie hemmt die persönliche Entwicklung. Wer sich nicht trennen kann, kann nicht loslassen. Wer nicht loslassen kann, kann sich nicht entspannen. Johann Heinrich Schultz, der Vater des Autogenen Trainings, sagte es so: »Nur wer loslassen kann, kann gelassen sein«. Erst wenn die emotionale Trennung gelingt, ist die tatsächliche Loslösung wirklich möglich. »Im Weltraum entsorgt« ist ein symbolischer Akt, mit dem Sie sich auf der Gefühlsebene von einer Angelegenheit verabschieden können. Wenn dies gelungen ist, werden Sie Ihr Leben wieder entspannter,
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