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Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Titel: Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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zwischen Maikeund mir. Sie ist etwas kompakter als Maike und nur einen Meter zweiundsiebzig groß. Ihr Gesicht ist pausbäckig und offen,
     ihr eigentlich straßenköterblondes, schulterlanges Haar in einem warmen Dunkelrot gefärbt. Jasmin hat fünf Brüder und einen
     entsprechenden Wortschatz, den sie aber nur in ganz dringenden Fällen von Pöbelalarm zur Anwendung bringt. Aus Jasmins Augen
     lacht einem der Schalk vorwitzig ins Gesicht, und sie ist praktisch immer gut gelaunt. Offiziell wohnt sie mit ihren achtundzwanzig
     Jahren noch bei den Eltern, aber tatsächlich wechselt sie die Adresse mit den Männerbekanntschaften. Im Notfall findet sie
     bei einem ihrer älteren Brüder oder auf meiner Couch Asyl.
    Die Dritte im Bunde bin ich. Maria Luisa Rigoberta Martin, genannt Lulu. Tochter einer deutschen Bäckereifachverkäuferin namens
     Hannelore Martin aus Dorsten-Wulfen und eines weit entfernten Verwandten der spanischen Königsfamilie mit dem schönen Namen
     Juan Diego de Todos los Santes y Borbón, der die blasshäutige Deutsche im zarten Alter von achtzehn Jahren am Strand von Mallorca
     zur werdenden Mutter machte. Sehr zu meinem Bedauern haben mir meine Eltern ihre jeweils ungünstigsten körperlichen Merkmale
     vererbt: meine Mutter den eher kleinen, dafür aber an den Hüften recht ausladenden Körperbau und die schmalen Lippen, mein
     Vater die riesige Nase. Erfreulicherweise war im Genpaket meines Vater aber auch noch die Anlage für die dunklen Augen und
     das pechschwarze, kräftige Haar enthalten, während meine Mutter mir ein Talent für Fremdsprachen und eine sehr ausgeprägte
     Fantasie mit auf den Lebensweg gab.
     
    »Ich kann kaum noch schlafen vor Aufregung«, antwortete ich auf Jasmins Frage mit rauer Stimme.
    Sie grinste breit. »Sonne satt, der feinste Sand der Welt, Palmen, Kokosmilch bis zum Platzen   …«
    »Und keine Männer«, warf ich ein.
    Das Grinsen wurde breiter.
    »Jasmin!«, ermahnte ich sie. Die zweite Silbe ihres Namens ging in einem Niesanfall unter.
    »Ist ja schon gut.« Sie lachte.
    Ich seufzte.
    Ich wusste, dass es hoffnungslos war. Mein dreißigster Geburtstag, den ich mit sieben Kolleginnen auf den Malediven verbringen
     würde, sollte das größte Ereignis meines ganzen bisherigen Lebens werden. Ein ganzes Jahr lang hatte ich die Party geplant.
     Es hatte mich all meine Überredungskünste und ein Abendessen gekostet, den Kollegen von der Dienstplanung dazu zu bringen,
     alle meine Gäste für diese drei Tage auf
nicht verfügbar
zu setzen. All mein Charme kam zum Einsatz, um die Flüge mit meinen aufgesparten Meilen, Anwartschaften und extra Vergünstigungen
     für uns fest zu reservieren, und das Hotel konnte ich mir nur leisten, weil der Marketingleiter des Resorts einen Narren an
     Maike gefressen hatte und ich ihm ihre Anwesenheit zusagte. Mehr aber auch nicht. Ich bin schließlich keine Kupplerin.
     
    Maikes Bilderbuchmann und ihre Bilderbuchkinder unterbrachen unser Geplänkel, denn die Kleinfamilie stand, pünktlich wie immer
     und mit strahlenden Gesichtern, aufgereiht vor dem Familien-Van, um die Heimgekehrte in Empfang zu nehmen. Thomas, der Mustergatte,
     als freischaffender Ingenieur sowohl für ein halbes Einkommen als auch den größten Teil der Haushaltsführung zuständig, nahm
     Maike den Trolley ab, damit sich die blonden Töchter in ihre Arme stürzen konnten.
    Jasmin und ich standen schweigend dabei. Wenn diese Lebensform auch nicht unseren Idealvorstellungen entsprach, schien sie
     Maike doch glücklich zu machen. Bevor sie einstieg, drehte sie sich noch einmal zu uns um, warf uns eine Kusshand zu und sagte
     zu mir: »Du weißt ja, ich komme aus Miami, aber ich bin pünktlich am Freitagabend im Hotel. Fangt bloß nicht ohne mich an.«
    Ich versprach es und sah dem Van hinterher, der sich in die endlose Schlange des Verkehrs einreihte.
    »Na, wenn das keine Überraschung ist«, sagte Jasmin neben mir und winkte heftig.
    Ein Typ von maximal zwanzig Jahren, dessen Baggy-Jeans oben ein breites Unterwäsche-Gummiband freiließ und unten im feuchten
     Dreck der Straße hing, kam lässig auf uns zugeschlendert. Er trug eine Mütze, die ihm bis fast in die Augen reichte, und ein
     schlabberiges T-Shirt . Er schien nicht zu frieren, während ich in dem eisigen Wind schlotterte.
    »Wer ist das denn?«, fragte ich leise.
    »Danny«, flüsterte Jasmin. »Oder Benny?« Sie überlegte. »Keine Ahnung, aber er ist echt süß.«
    Inzwischen war

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