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Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Titel: Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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Danny-Benny bei uns angekommen. »Hey, Süße. Ich dachte mir, ich hole dich ab. Hast du Lust auf Gesellschaft?«,
     nuschelte er um ein Kaugummi herum.
    Jasmin drückte mir einen Kuss auf die Wange. »Bis Freitag, Süße.« Dabei zwinkerte sie mir verschwörerisch zu.
    Allein wollte ich mir kein Taxi nehmen, also schleppte ich mich zum Bahnsteig, fuhr nach Hause und ging sofort ins Bett. Schlaf
     hilft am besten gegen eine Erkältung.
     
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schwante mir Schreckliches. Mein warmer Frotteeschlafanzug, den ich am Vorabend aus
     der hintersten Ecke des Schranks hervorgekramthatte, war klatschnass, ebenso wie meine Haare und das gesamte Bettzeug. Fieber. Mein leises Stöhnen ging in einen Hustenanfall
     über, und das Husten erzeugte einen sehr unangenehmen dumpfen Druck im rechten Ohr. Im linken hingegen war der Schmerz spitz
     und ziehend. Nicht schon wieder!, dachte ich.
    Meine Ohren waren schon immer sehr empfindlich. Als Kind hatte ich mehrere Mittelohrentzündungen und musste von Oktober bis
     März Mützen tragen, was ich meiner Mutter nie verziehen habe.
     
    Ich stand auf und ging ins Bad meines Ein-Zimmer-Apartments in Düsseldorf-Oberkassel. Als Flugbegleiterin verdiente man keine
     Reichtümer, aber Oberkassel war angesagt, deshalb wohnte ich dort. Da ich kein Auto hatte, störte mich die Parkplatznot nicht,
     und da ich nicht oft zu Hause war, bot ein Zimmer mir Platz genug.
    Den Rest meines Geldes gab ich für Kleidung und Accessoires aus. Auch wenn ich das, was mir gefiel, im Secondhandladen kaufen
     musste, damit ich mir die angesagten Labels überhaupt leisten konnte.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich präsentabel hergerichtet hatte, aber ich lehne es grundsätzlich ab, ungepflegt aus
     dem Haus zu gehen. Ein einfacher Hosenanzug mit einem Rollkragenpullover erschien mir angemessen, dazu trug ich flache Schuhe
     mit einer warmen Einlegesohle aus Wolle. So ausgerüstet schaffte ich es endlich zur Praxis meines Hausarztes.
    Das Wartezimmer war voll, und die Patienten sahen praktisch alle aus, als wären sie Statisten in einem dieser Filme, in denen
     ein geheimnisvolles Virus das Überleben der Menschheit infrage stellt. Na super, das würde wohl ewig dauern.
    Zum Glück hatte der Arzt eine sehr gute Auswahl an Illustrierten in seinem Wartezimmer. Woran sonst sollte man feststellen,
     ob ein Arzt gut ist oder nicht? Warten musste man überall, und ob er die richtige Diagnose stellte und das richtige Medikament
     verschrieb, wenn man krank war, ließ sich schlecht überprüfen. Die Qualität der Zeitschriften war dagegen ganz einfach festzustellen.
    Hatte der Arzt nur die Blätter für die Frau über sechzig abonniert, in denen Dirndl tragende Volksmusikanten in ihren Vollholz-Blockhäusern
     vor dem heimeligen Kaminfeuer abgelichtet waren, kam er für mich nicht infrage. Auch eine einseitige Ausrichtung auf Autos
     oder abgefahrene Sportarten wie Paragliding, Fahrradtrekking oder Canyoning interessierten mich nicht. Ich griff nach einer
     Zeitschrift, die sich mit aktuellen Wohntrends beschäftigte und hatte danach noch Zeit für Fashion, Beauty, Garten, Wellness
     und Klatsch über Stars und Sternchen, bis mein Name aufgerufen wurde.
     
    »Guten Tag, was kann ich für Sie tun?«
    Mein Arzt sah aus wie jemand, der all seine guten Ratschläge selbst beherzigt. Er war schlank, braun gebrannt, sportlich,
     durch und durch gesund, wenn auch nicht mehr der Jüngste. Fünfzig war er sicher schon, aber das weiße Haar bildete einen sehr
     aparten Kontrast zu dem dunklen Teint. Er trug immer weiße Hosen und bunte Poloshirts, wie die Assistentinnen auch. Diese
     Woche war ein kräftiges Türkis dran, beim Besuch davor war es Schwarz gewesen. Zwar keine modischen Highlights (bunte, über
     der Hose getragene Poloshirts gehen eigentlich gar nicht), aber wenigstens keine Spur von weißen Kitteln oder anderen eindeutigen
     Begleiterscheinungen des kassenärztlichen Siechtums.
    »Ich habe Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber – und Ohrenschmerzen.«
    Er bemerkte mein Zögern sofort, hob die Augenbraue und schaute auf seinen Computerbildschirm. »Sie sind Stewardess. Hatten
     Sie die Ohrenschmerzen schon bei Ihrem letzten Flug?«
    Ich nickte.
    Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich einen Spaß daraus machen, stundenlang über Krankheiten und ärztliche Untersuchungen
     zu reden, also machte ich die Sache kurz: Ich hatte eine leichte Entzündung auf der rechten und eine

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