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Blond und gefährlich

Blond und gefährlich

Titel: Blond und gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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erzählen?«
Sie zuckte die seidenweichen Schultern. »Wir hatten eine Affäre; und sie machte
Spaß, solange sie dauerte, was nicht sehr lang war. Nur bis zu dem Zeitpunkt,
als er Iris in meiner Wohnung kennenlernte; danach war ich striktes Imperfekt
für ihn.« Ihre vollen Lippen verzogen sich zu einem trägen Lächeln. »Ich bin
ein ausgewachsenes Mädchen, Lieutenant, und impulsiv; wenn ich einen Mann mag,
gehe ich mit ihm ins Bett. Es ist meine Art der Entspannung nach einem harten
Arbeitstag in der Agentur. Glenn war ein attraktiver Bursche, aber so was
Besonderes war er auch wieder nicht. Ich vergaß ihn völlig innerhalb der
nächsten zwei Wochen, und das verdammte Porträt desgleichen.«
    »Haben Sie ihm je Geld
gegeben?«
    Ihr Gesicht erstarrte.
»Vielleicht bin ich nicht Ihr Typ, Lieutenant, aber wenn der Tag kommt, an dem
ich einen Mann dafür bezahlen muß, damit er mit mir ins Bett geht, dann tue ich
etwas Verzweifeltes — heirate vielleicht sogar.«
    »Werden Sie nicht so
vernünftig, sonst welken Ihre Rosen«, brummte ich. »Ich meine, hat er sich je
Geld von Ihnen geliehen?«
    »Nie!« Ihre Stimme klang sehr
entschieden. »Ich glaube nicht, daß er die Kunstwelt mit seinen Werken je
entflammt hat, aber er schien immer ausreichend Geld zu haben, um die Gläubiger
auf Distanz zu halten.«
    »Haben Sie je Freunde von ihm
kennengelernt?«
    »Ich glaube nicht, daß er
überhaupt irgendwelche Freunde hatte«, ihre langen Wimpern wippten flüchtig auf
und ab, »jedenfalls keine männlichen.«
    »Können Sie sich irgendeinen
Grund vorstellen, aus dem ihn jemand ermordet haben könnte?« beharrte ich.
    »Ein eifersüchtiger Ehemann
oder Liebhaber vielleicht? Ich frage mich, ob die beiden anderen Frauen, die er
gemalt hat, ebenso verheiratet sind wie Iris.«
    »Ich muß sie erst noch
identifizieren«, sagte ich.
    »Ich habe schon darüber
nachgedacht.« Ein schwacher Schimmer kam in ihre Schlehenaugen. »Wissen Sie,
inwiefern sie sich vergleichen lassen? Iris ist bestenfalls ein Knochengestell.
Wie sahen die beiden anderen aus?«
    »Eine kleine Blonde, großzügig
gebaut, und ein oben rum üppiger Rotkopf«, sagte ich. »Erinnert Sie das an
jemanden?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ihre
Beschreibung ist ein bißchen vage. Welche von den vieren hat Ihnen am besten
gefallen, Lieutenant?«
    »Das Stilleben «,
sagte ich ernsthaft. »Dieses Champagnerglas wirkte so echt. Ich war beinahe versucht,
es Ihnen aus der Hand zu nehmen.«
    »So was!« Sie kicherte
plötzlich. »Ein Polyp mit Humor!«
    »Sie machten sich Sorgen, ein
Polyp könnte Sie in Ihrer Agentur aufsuchen und Ihr Image zerstören«, sagte
ich. »Aber nackt Modell für Thorpe zu stehen hat Ihnen nicht das geringste
ausgemacht?«
    »Die fatale Eitelkeit einer
Frau!« Sie blickte auf die Rundung ihrer Brüste hinab und seufzte leise. »Ich
bin in meinen eigenen Körper verliebt; und der Gedanke, er könne in Öl der
Nachwelt erhalten bleiben, war unwiderstehlich. Ich dachte, das Porträt könne
mir eine Art Unsterblichkeit verleihen. Natürlich war ich damals blau.« Sie
hielt das leere Glas hoch. »Kann ich noch was zu trinken haben?«
    »Klar!« Ich nahm ihr Glas und
ging auf die Küchentür zu.
    »Wie heißen Sie?« fragte sie
plötzlich.
    »Al.« Ich blickte über die
Schulter zurück und sah, daß auf ihrem Gesicht ein grübelnder Ausdruck lag.
    »Ich bin Liz. Sind Sie mit fragen fertig, Al?«
    »Vermutlich, ja. Warum?«
    »Dann könnte ich eine Platte
auflegen. Es geschieht nicht oft, daß ich mit einem Polizeilieutenant gesellschaftlich verkehre.«
    »Bitte«, sagte ich.
    Als ich mit den frischen Drinks
zurückkam, spielten gedämpfte Gitarren eine Samba oder einen Mumbo Jumbo oder was immer es war. Die Gläser hüpften
nervös in meinen Händen, als ich in den vollen Genuß von Liz Nialls Anblick
kam. Sie hatte mir den Rücken zugedreht und schwang im Cha - Cha -Rhythmus die kräftig gerundeten Hüften.
    »Wissen Sie was?« sagte ich mit
verwunderter Stimme. »Das ist das erstemal , daß ich
sehe, wie sich ein Sprichwort bewahrheitet.«
    »Wie bitte?« Sie wandte sich
mir mit verblüfftem Gesicht zu.
    »Geduld bringt Rosen.«
    »Ich mag gern schicke
Unterwäsche«, sagte sie selbstzufrieden. »Außerdem ist es nicht besonders
praktisch, die Rosen direkt auf der Haut zu tragen, wegen der vielen Dornen.«
Sie nahm mir ein Glas aus der Hand und dezimierte den Inhalt beträchtlich mit
ein paar fachmännischen Schlucken. »Möchten Sie gern tanzen,

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