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Blond wie die Suende

Blond wie die Suende

Titel: Blond wie die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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Als er sie anschaute, reckte sie ihr Kinn vor.

    Er beugte sich dicht über sie, so dass ihm der schwache Himbeerduft, der von ihrem nassen Haar ausging, entgegenwehte. „Ich schlage Ihnen einen Handel vor, Miss Sinclair. Sie sagen mir die Wahrheit, und ich lasse Sie vielleicht gehen.”
    „Ich schlage Ihnen einen Handel vor, Shawnessy”, erwiderte sie im selben Tonfall. „Sie lassen mich gehen, und ich lasse Sie vielleicht leben.”
    Er lachte leise. Endlich begann ihm das Spiel Spaß zu machen. Doch da klopfte es an seine Tür. Die Frau reagierte sichtlich überrascht und öffnete den Mund, um laut zu rufen. Er tat das Einfachste, was er konnte, um sie zum Schweigen zu bringen.
    Er küsste sie.

2. KAPITEL
    Caras Stolz verlangte, dass sie Killian biss, aber sie tat es nicht. Sie vermochte sich einfach nicht zu wehren. Verrückterweise hätte sie ihn nämlich am liebsten fester an sich gezogen, aber da sie gefesselt war, konnte sie das nicht.
    Es lag keine Leidenschaft in seinem Kuss, kein Verlangen und keine Sehnsucht, nur eine deutlich spürbare Hitze, die rasch auf Cara überströmte. Ein eigenartiges Gefühl der Schwäche breitete sich in ihr aus.
    Ohne den Kuss zu unterbrechen, na hm Killian sie auf die Arme und trug sie durch den Raum. Aber sie wusste nicht, wohin, und es kümmerte sie auch nicht. Sie fühlte nur seine Wärme und seine starken Arme. Obwohl sie beide bis auf die Haut durchnässt waren, schienen sie zu glühen, als hätten sie Fieber. Ihre Kleidung kam Cara ihr mit einem Mal zu eng und unbequem vor, und einen Moment lang sehnte sie sich danach, sich nackt an ihn zu schmiegen und ihn Haut an Haut zu spüren.
    Er gab einen kehligen Laut von sich. Sie konnte nicht sagen, ob es Ärger war oder Lust.
    Dann wandte er sich zur Seite und ging mit ihr durch eine Tür. Benommen registrierte sie, dass Killian sie in eine Badewanne setzte. Sie hörte einen Mann Killian beim Namen rufen, und das brachte sie jäh in die Wirklichkeit zurück. Sie blinzelte, holte mit dem Ellenbogen aus und stieß Killian ge gen die Unterlippe. Er wich zurück, fluchte und schnappte sich eine Socke aus einer Sporttasche, die neben der Wanne stand. Die Socke stopfte er ihr in den Mund und band ihr noch ein Handtuch um.
    Wütend schüttelte sie den Kopf und schrie auf, aber jeglicher Laut wurde von dem wenig appetitlichen Knebel erstickt. Insge heim plante sie seinen langsamen und qualvollen Tod. Ihre einzige Genugtuung in diesem Augenblick war seine aufgeplatzte Unterlippe. Er wischte sich mit dem Handrücken darüber, starrte finster auf das Blut und stand auf.
    Warnend hob er einen Finger. „Ich werde denjenigen, der da gekommen ist, wegschicken.
    Machen Sie bloß keinen Lärm, sonst wird es Ihnen Leid tun.”
    Es tat ihr bereits Leid. Allein der Ton, in dem er mit ihr redete, erinnerte sie allzu deutlich an ihre Brüder. So sprachen sie mit ihr, wenn sie nahe daran waren, ihre Geduld zu verlieren.
    Im Moment war es besser, klein beizugeben. Doch sie hatte längst nicht alle ihre Möglichkeiten ausgeschöpft. Mr. Killian Shawnessy wird sich noch wundern, dachte sie, als er den Raum verließ.
    „Bist du taub?” Nick Santos ging an Killian vorbei ins Haus. „Ich habe mindestens fünf Minuten lang geklopft. Wieso hattest du überhaupt abgeschlossen?”
    „Um mir Narren wie dich vom Pelz zu halten.” Killian hielt den Atem an und blickte besorgt zur Badezimmertür.
    Nick fuhr sich durch das nasse dunkle Haar und trat an den Kühlschrank. „Was für eine Hitze! Hast du was Kühles zu trinken?”
    Großartig, dachte Killian. Jeden anderen hätte er sofort weg- ‘ geschickt, aber mit seinem Freund konnte er das nicht machen. Er umklammerte die noch offene Eingangstür. Es hatte fast aufgehört zu regnen, aber es war noch genauso schwül wie zuvor. „Hör mal, Santos, du kommst ungelegen.”
    Nick lachte amüsiert und durchsuchte den Inhalt des Kühlschranks. Flaschen stießen gegen Dosen. „Du hockst hier in der Einöde, hast nichts zu tun, und dein bester Freund fährt zwanzig Minuten durch den Platzregen, um dich zu besuchen. Uns was machst du? Du erzählst ihm, er käme ungelegen. Du spinnst wohl.”
    „Ich meine es ernst.” Killian fuhr sich mit der Hand durch sein nasses Haar. Miss Sinclair war schon seit sechzig Sekunden absolut still. Ein Rekord. Seltsamerweise beunruhigte ihn das. „Ich bin beschäftigt.”

    Seine Suche hatte Erfolg. Nick nahm sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und schnappte sich

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