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Blonder Kugelfang

Blonder Kugelfang

Titel: Blonder Kugelfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sagte die Wahrheit, begriff
ich langsam, denn nur so erklärte sich mir Bonettos Einstellung.
    »Okay«, sagte ich, »jetzt
können Sie wirklich Schluß machen, Vera.«
    »Adieu, Holman .«
Sie schniefte laut. »Es war richtig interessant sich mit einem Toten zu
unterhalten.«
     
     
     

12
     
    Ich rief bei mir zu Hause an,
und Angela meldete sich prompt.
    »Ich bin jetzt auf dem Rückweg
und sollte in etwa zwanzig Minuten eintreffen«, sagte ich. »Wenn die Kerle
jetzt bei dir sind, sag einfach >Rick, bis bald<, und leg auf.«
    »Bis bald, Rick«, sagte sie und
legte auf.
    Ich ging zu meinem Auto zurück
und fuhr direkt zu Bonettos Haus hinaus. Wieder
öffnete mir der Gorilla in schwarzem Anzug, und ich stieß ihm den Lauf meines
.38ers in den Bauch. Sein Gesicht bekam plötzlich einen grauen Schimmer.
    »Ich möchte Mr. Bonetto sprechen«, sagte ich. »Keine Angst, es geht mir
wirklich nur um ein Gespräch.«
    »Die Störung wird ihn nicht
gerade freuen.« Er grinste schmerzlich. »Mr. Bonetto ist im Wohnzimmer, Mr. Holman . Sie werden ihm doch
erzählen, wie Sie mich mit Waffengewalt zu dieser Auskunft gezwungen haben?«
    »Wenn du dich umdrehst, ziele
ich auf deinen Rücken, und wir können gemeinsam hineingehen«, meinte ich
kulant.
    »Besten Dank.« Er drehte sich
um.
    Bonetto war so in eines seiner
Originalgemälde vertieft, daß er uns nicht eintreten hörte. Da hüstelte der
Mann in Schwarz diskret. Bonetto fuhr zu uns herum,
und seine dunklen Augen blitzten kurz auf.
    »Ich bin nur auf einen Plausch
vorbeigekommen«, sagte ich. »Aber Ihr Mann hier wollte mich daran hindern.«
    »Schon gut, Frank«, sagte Bonetto .
    »Danke, Mr. Bonetto .«
Der Kerl im schwarzen Anzug verschwand aus dem Zimmer und schloß die Tür sanft
hinter sich.
    Ich steckte meinen .38er in den
Gürtel und lächelte Bonetto fragend an.
    »Die ganze Zeit dachte ich, daß
Sie mich nur deshalb von der Suche nach Art Stillmans Mörder abbringen wollten, weil Sie ihn selbst umgebracht hatten«, sagte ich.
»Es schien mir so ein nettes, logisches Motiv zu sein.«
    »Und jetzt?«
    »Sie sind nicht sein Mörder«,
sagte ich. »Der Tip kam dazu viel zu spät. Art war
längst tot, als Sie angerufen wurden. Aber Sie wollten, daß die anderen Sie für
den Mörder hielten. Die sollten denken, Sie selbst hätten ihn umgebracht, die
gefälschte Beichte von Samantha Pike und die dazugehörigen Fotos vernichtet. Es
sollte eine Art praktischer Lektion für Benny, Sam und die Gebrüder Perini sein. Wenn einer von ihnen jemals wieder
Unabhängigkeitsgelüste bekommen sollte, mußte ihm sofort einfallen, was mit Art Stillman passiert war.«
    »Sie waren wirklich fleißig,
Mr. Holman «, sagte er.
    »Es ist eine interessante
Frage«, sagte ich. »Wenn Sie Art Stillman nicht
ermordet haben, dann können es auch Marty und Earl nicht gewesen sein. Wer ist
also sein Mörder?«
    »Möchten Sie etwas trinken, Mr. Holman ? Mein Diener bringt Ihnen gerne etwas.«
    »Nein«, sagte ich. »Im
Augenblick nicht. Mir steht immer noch vor Augen, was der Alkohol aus Vera
gemacht hat.« Ich sah an seinem Gesicht, daß er mich nicht verstand. »Aus Mrs. Heiskell «, erläuterte ich.
    »Sie hat mit Ihnen gesprochen?«
erkundigte er sich leichthin. »Ich bin enttäuscht von Mrs. Heiskell .«
    »Das geht wohl jedem so, der
Vera kennt«, sagte ich. »Besonders Sam.«
    »Ist auch nicht wichtig«, sagte
er. »Sie haben ganz recht, dies waren meine Gründe, warum ich nicht wollte, daß
Sie Ihre Ermittlungen weiterführten. Aber da Sie ja jetzt wissen, daß nicht ich Stillman ermordet habe — oder ihn ermorden ließ — ,
ergeben sich die Folgerungen zwangsläufig.«
    »Folgerungen?«
    »Nach Mrs. Heiskells Anruf verloren wir keine Zeit«, erzählte
er. »Es war nur logisch, daß Art Samantha mit einer Überdosis Heroin
umzubringen gedachte. Als ich sie am Vorabend auf Bennys Party getroffen hatte,
stand sie ganz offensichtlich stark unter Drogeneinfluß .
Es mußte ihnen am praktischsten erscheinen, sie in ihrem eigenen Bett sterben
zu lassen. Deshalb fuhren wir direkt zu dem Haus in Bel Air. Dort war jedoch
niemand. Deshalb durchsuchten wir die ganze Wohnung.«
    »Und fanden dabei die
gefälschte Lebensbeichte?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie
war nicht da. Darüber konnte überhaupt kein Zweifel bestehen, als wir die Suche
beendeten. Deshalb dachten wir — fälschlicherweise — , daß Art sie irgendwo
anders hingeschafft haben mußte, und suchten weiter nach ihr: in seiner

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